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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Dem grossen Hercules und Götter zunfft zu ehren/
Und deren altar mit geschencken zuvermehren
Zugleich sampt ihm sein sohn/ der Pallas/ auch zugleich
Die junge manschafft/ die am strand/ und gütern reich/
Die brachten weyrauch dar und raucht auf den altaren
Das warme opffer blut. Als nun die schiffe waren
Gesehn von ihnen schon/ und daß sie fahren ein
Beim schattenreichen wald/ und still in rudern seyn/
Erschrecken sie so sehr durch schnellen anblick dessen/
Daß sie stracks allesammt ihr opfferwerck vergessen/
Und stehn von tischen auf. Der kühne Pallas schreyt/
Sie sollen stören nicht des festes heiligkeit.
Und nahm selbst in die hand den außgezognen degen/
Und lieff in eiffers grimm den schiffen stracks entgegen/
Und redet sie so an von hoch erhabnen ort:
Ihr jungen leute/ was sucht ihr für einen port?
Was ursach treibet euch in frembdes land zu kommen?
Wo habt ihr eurem lauff zu segel hingenommen?
Woher rührt ewr geschlecht? von welchem stamm seyd ihr?
Bringt ihr krieg oder fried? Eneas trat herfür/
Und lässet oben her vom schiffe sich so hören/
Und wil mit zeigung vor des grünen öhlzweigs lehren/
Warumb er kommen sey; Wir sind/ o guter freund/
Trojaner/ aber der Latiner itzo feind.
Sie haben freventlich mit krieg uns angegriffen/
Als wir gar lagen still an port auff unsern schiffen.
Evandrum wolten wir gern bittlich suchen an:
Hierumb ist diß von uns gemeinet und gethan.
Der
Das Achte Buch.
Dem groſſen Hercules und Goͤtter zunfft zu ehren/
Und deren altar mit geſchencken zuvermehren
Zugleich ſampt ihm ſein ſohn/ der Pallas/ auch zugleich
Die junge manſchafft/ die am ſtrand/ und guͤtern reich/
Die brachten weyrauch dar und raucht auf den altaren
Das warme opffer blut. Als nun die ſchiffe waren
Geſehn von ihnen ſchon/ und daß ſie fahren ein
Beim ſchattenreichen wald/ und ſtill in rudern ſeyn/
Erſchrecken ſie ſo ſehr durch ſchnellen anblick deſſen/
Daß ſie ſtracks alleſammt ihr opfferwerck vergeſſen/
Und ſtehn von tiſchen auf. Der kuͤhne Pallas ſchreyt/
Sie ſollen ſtoͤren nicht des feſtes heiligkeit.
Und nahm ſelbſt in die hand den außgezognen degen/
Und lieff in eiffers grimm den ſchiffen ſtracks entgegen/
Und redet ſie ſo an von hoch erhabnen ort:
Ihr jungen leute/ was ſucht ihr fuͤr einen port?
Was urſach treibet euch in frembdes land zu kommen?
Wo habt ihr eurem lauff zu ſegel hingenommen?
Woher ruͤhrt ewr geſchlecht? von welchem ſtam̃ ſeyd ihr?
Bringt ihr krieg oder fried? Eneas trat herfuͤr/
Und laͤſſet oben her vom ſchiffe ſich ſo hoͤren/
Und wil mit zeigung vor des gruͤnen oͤhlzweigs lehren/
Warumb er kommen ſey; Wir ſind/ o guter freund/
Trojaner/ aber der Latiner itzo feind.
Sie haben freventlich mit krieg uns angegriffen/
Als wir gar lagen ſtill an port auff unſern ſchiffen.
Evandrum wolten wir gern bittlich ſuchen an:
Hierumb iſt diß von uns gemeinet und gethan.
Der
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[372/0394] Das Achte Buch. Dem groſſen Hercules und Goͤtter zunfft zu ehren/ Und deren altar mit geſchencken zuvermehren Zugleich ſampt ihm ſein ſohn/ der Pallas/ auch zugleich Die junge manſchafft/ die am ſtrand/ und guͤtern reich/ Die brachten weyrauch dar und raucht auf den altaren Das warme opffer blut. Als nun die ſchiffe waren Geſehn von ihnen ſchon/ und daß ſie fahren ein Beim ſchattenreichen wald/ und ſtill in rudern ſeyn/ Erſchrecken ſie ſo ſehr durch ſchnellen anblick deſſen/ Daß ſie ſtracks alleſammt ihr opfferwerck vergeſſen/ Und ſtehn von tiſchen auf. Der kuͤhne Pallas ſchreyt/ Sie ſollen ſtoͤren nicht des feſtes heiligkeit. Und nahm ſelbſt in die hand den außgezognen degen/ Und lieff in eiffers grimm den ſchiffen ſtracks entgegen/ Und redet ſie ſo an von hoch erhabnen ort: Ihr jungen leute/ was ſucht ihr fuͤr einen port? Was urſach treibet euch in frembdes land zu kommen? Wo habt ihr eurem lauff zu ſegel hingenommen? Woher ruͤhrt ewr geſchlecht? von welchem ſtam̃ ſeyd ihr? Bringt ihr krieg oder fried? Eneas trat herfuͤr/ Und laͤſſet oben her vom ſchiffe ſich ſo hoͤren/ Und wil mit zeigung vor des gruͤnen oͤhlzweigs lehren/ Warumb er kommen ſey; Wir ſind/ o guter freund/ Trojaner/ aber der Latiner itzo feind. Sie haben freventlich mit krieg uns angegriffen/ Als wir gar lagen ſtill an port auff unſern ſchiffen. Evandrum wolten wir gern bittlich ſuchen an: Hierumb iſt diß von uns gemeinet und gethan. Der

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/394>, abgerufen am 23.11.2024.