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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Nehmt unser gastrecht an/ und stellt euch nicht so gar/
Als wie ihr uns nicht kennt/ die wir/ wie offenbahr/
Saturnus kinder sind/ gerecht ohn recht und zwange/
Und allen satzungen/ freywillig ohne drange/
Die wir uns halten nach des alten Gottes art/
Der uns beschützet hat und gnädiglich bewahrt.
Zwar ich erinnre mich (denn es sind nicht viel jahre/
Nur das nicht das gerücht davon erschollen ware)
Das mir das alte volck Aurunci kund gethan/
Wie Dardan sey von hier nach Troja kommen an/
Sonst bürtig hier zu land; Sey ferner auch bewogen
Nach Samos/ welches ist ein Eyland/ hin gezogen/
Das Samothracien anitzo wird genand/
Als er nun zoge weg aus der Tirrhener land
Des königs Coriti// ist er zu seinem lohne
Entzückt ins sternen reich/ und schwebt im himmelsthrone/
Da er der Götter zahl mit tempeln und altar
Vermehret/ weil sein nahm ist heilig offenbahr.
Er endete sein wort. Drauff finge der gesandte
Ilioneus/ den man beredsam gnug erkandte
Zu reden also an: O könig/ der berühmt
Vom herrlichem geschlecht des Fauni/ wies geziemt.
Es hat kein sturm noch macht der wellen uns gezwungen
In euer land zu ziehn: Kein stern hat uns gedrungen/
Noch von der rechten bahn und wegen abgeführt/
Es hat auch unsern sinn kein irrthumb je berührt.
Wir kommen allesampt mit raht und gutem hertzen
In diese stadt/ nach dem wir sind mit grossem schmertzen
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Das Siebende Buch.
Nehmt unſer gaſtrecht an/ und ſtellt euch nicht ſo gar/
Als wie ihr uns nicht kennt/ die wir/ wie offenbahr/
Saturnus kinder ſind/ gerecht ohn recht und zwange/
Und allen ſatzungen/ freywillig ohne drange/
Die wir uns halten nach des alten Gottes art/
Der uns beſchuͤtzet hat und gnaͤdiglich bewahrt.
Zwar ich erinnre mich (denn es ſind nicht viel jahre/
Nur das nicht das geruͤcht davon erſchollen ware)
Das mir das alte volck Aurunci kund gethan/
Wie Dardan ſey von hier nach Troja kommen an/
Sonſt buͤrtig hier zu land; Sey ferner auch bewogen
Nach Samos/ welches iſt ein Eyland/ hin gezogen/
Das Samothracien anitzo wird genand/
Als er nun zoge weg aus der Tirrhener land
Des koͤnigs Coriti// iſt er zu ſeinem lohne
Entzuͤckt ins ſternẽ reich/ und ſchwebt im him̃elsthrone/
Da er der Goͤtter zahl mit tempeln und altar
Vermehret/ weil ſein nahm iſt heilig offenbahr.
Er endete ſein wort. Drauff finge der geſandte
Ilioneus/ den man beredſam gnug erkandte
Zu reden alſo an: O koͤnig/ der beruͤhmt
Vom herrlichem geſchlecht des Fauni/ wies geziemt.
Es hat kein ſturm noch macht der wellen uns gezwungẽ
In euer land zu ziehn: Kein ſtern hat uns gedrungen/
Noch von der rechten bahn und wegen abgefuͤhrt/
Es hat auch unſern ſinn kein irrthumb je beruͤhrt.
Wir kommen alleſampt mit raht und gutem hertzen
In dieſe ſtadt/ nach dem wir ſind mit groſſem ſchmertzen
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[329/0351] Das Siebende Buch. Nehmt unſer gaſtrecht an/ und ſtellt euch nicht ſo gar/ Als wie ihr uns nicht kennt/ die wir/ wie offenbahr/ Saturnus kinder ſind/ gerecht ohn recht und zwange/ Und allen ſatzungen/ freywillig ohne drange/ Die wir uns halten nach des alten Gottes art/ Der uns beſchuͤtzet hat und gnaͤdiglich bewahrt. Zwar ich erinnre mich (denn es ſind nicht viel jahre/ Nur das nicht das geruͤcht davon erſchollen ware) Das mir das alte volck Aurunci kund gethan/ Wie Dardan ſey von hier nach Troja kommen an/ Sonſt buͤrtig hier zu land; Sey ferner auch bewogen Nach Samos/ welches iſt ein Eyland/ hin gezogen/ Das Samothracien anitzo wird genand/ Als er nun zoge weg aus der Tirrhener land Des koͤnigs Coriti// iſt er zu ſeinem lohne Entzuͤckt ins ſternẽ reich/ und ſchwebt im him̃elsthrone/ Da er der Goͤtter zahl mit tempeln und altar Vermehret/ weil ſein nahm iſt heilig offenbahr. Er endete ſein wort. Drauff finge der geſandte Ilioneus/ den man beredſam gnug erkandte Zu reden alſo an: O koͤnig/ der beruͤhmt Vom herrlichem geſchlecht des Fauni/ wies geziemt. Es hat kein ſturm noch macht der wellen uns gezwungẽ In euer land zu ziehn: Kein ſtern hat uns gedrungen/ Noch von der rechten bahn und wegen abgefuͤhrt/ Es hat auch unſern ſinn kein irrthumb je beruͤhrt. Wir kommen alleſampt mit raht und gutem hertzen In dieſe ſtadt/ nach dem wir ſind mit groſſem ſchmertzen Ver- X 5

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/351>, abgerufen am 26.11.2024.