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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Sechste Buch.
Darzu wird Juno frisch stets hinter euch her jagen/
Da wirst du manches volck ümm ringt von noth und plagen
Ja dies- und jene stadt in Welschland flehen an/
Damit dir in gefahr werd hülff und schutz gethan.
Und dieser kriegessturm/ der grimmig her wird gehen/
Wird wieder/ wie vorhin/ von einem weib entstehen
Und frembden ehegemahl: Du aber wiedersteh/
Und diesem ungelück nicht aus dem wege geh.
Sieg allem bösen ob: Dein heil und friedens segen
Wird sich in Griechenland am allerersten regen
Zu deiner hülff und schutz/ und zwar aus einer stadt/
Auff welcher nimmermehr dein hertz gesonnen hat.
So sprach Sibylla her aus ihres tempels clausen/
Und propheceyete mit wortgeschweiff und brausen/
Davon die klu fft erscholl/ mischt dunckle wort mit ein/
Wenn sie was brachte für/ das schiene wahr zu seyn.
Apollo gab ihr zu/ sie möchte propheceyen:
Nun aber lenckt er sie von solchem tollen schreyen.
Als sie nun ihren grimm und rasen abgestellt/
Gab seine rede drauff der tapffre Troer held:
O Jungfrau/ daß du mir viel sagst von müh und leiden/
Das mir obhanden steh/ und sey nicht zuvermeiden/
Dasselb ist mir nicht neu: Ich bin auch nicht so tumm/
Daß mir ein ungelück gantz unvorsehens komm.
Ich hab es alles vor von Helenen vernommen/
Und biu in meinen sinn demselben vorgekommen/
Damit ich/ wenn es kömmt/ ihm wiederstehen kan/
Und bleibe nach dem muth der sieger auf dem plan.
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Das Sechſte Buch.
Darzu wird Juno friſch ſtets hinter euch her jagen/
Da wirſt du manches volck uͤm̃ ringt von noth und plagẽ
Ja dieſ- und jene ſtadt in Welſchland flehen an/
Damit dir in gefahr werd huͤlff und ſchutz gethan.
Und dieſer kriegesſturm/ der grimmig her wird gehen/
Wird wieder/ wie vorhin/ von einem weib entſtehen
Und frembden ehegemahl: Du aber wiederſteh/
Und dieſem ungeluͤck nicht aus dem wege geh.
Sieg allem boͤſen ob: Dein heil und friedens ſegen
Wird ſich in Griechenland am allererſten regen
Zu deiner huͤlff und ſchutz/ und zwar aus einer ſtadt/
Auff welcher nimmermehr dein hertz geſonnen hat.
So ſprach Sibylla her aus ihres tempels clauſen/
Und propheceyete mit wortgeſchweiff und brauſen/
Davon die klu fft erſcholl/ miſcht dunckle wort mit ein/
Wenn ſie was brachte fuͤr/ das ſchiene wahr zu ſeyn.
Apollo gab ihr zu/ ſie moͤchte propheceyen:
Nun aber lenckt er ſie von ſolchem tollen ſchreyen.
Als ſie nun ihren grimm und raſen abgeſtellt/
Gab ſeine rede drauff der tapffre Troer held:
O Jungfrau/ daß du mir viel ſagſt von muͤh und leiden/
Das mir obhanden ſteh/ und ſey nicht zuvermeiden/
Daſſelb iſt mir nicht neu: Ich bin auch nicht ſo tumm/
Daß mir ein ungeluͤck gantz unvorſehens komm.
Ich hab es alles vor von Helenen vernommen/
Und biu in meinen ſinn demſelben vorgekommen/
Damit ich/ wenn es koͤmmt/ ihm wiederſtehen kan/
Und bleibe nach dem muth der ſieger auf dem plan.
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[266/0288] Das Sechſte Buch. Darzu wird Juno friſch ſtets hinter euch her jagen/ Da wirſt du manches volck uͤm̃ ringt von noth und plagẽ Ja dieſ- und jene ſtadt in Welſchland flehen an/ Damit dir in gefahr werd huͤlff und ſchutz gethan. Und dieſer kriegesſturm/ der grimmig her wird gehen/ Wird wieder/ wie vorhin/ von einem weib entſtehen Und frembden ehegemahl: Du aber wiederſteh/ Und dieſem ungeluͤck nicht aus dem wege geh. Sieg allem boͤſen ob: Dein heil und friedens ſegen Wird ſich in Griechenland am allererſten regen Zu deiner huͤlff und ſchutz/ und zwar aus einer ſtadt/ Auff welcher nimmermehr dein hertz geſonnen hat. So ſprach Sibylla her aus ihres tempels clauſen/ Und propheceyete mit wortgeſchweiff und brauſen/ Davon die klu fft erſcholl/ miſcht dunckle wort mit ein/ Wenn ſie was brachte fuͤr/ das ſchiene wahr zu ſeyn. Apollo gab ihr zu/ ſie moͤchte propheceyen: Nun aber lenckt er ſie von ſolchem tollen ſchreyen. Als ſie nun ihren grimm und raſen abgeſtellt/ Gab ſeine rede drauff der tapffre Troer held: O Jungfrau/ daß du mir viel ſagſt von muͤh und leiden/ Das mir obhanden ſteh/ und ſey nicht zuvermeiden/ Daſſelb iſt mir nicht neu: Ich bin auch nicht ſo tumm/ Daß mir ein ungeluͤck gantz unvorſehens komm. Ich hab es alles vor von Helenen vernommen/ Und biu in meinen ſinn demſelben vorgekommen/ Damit ich/ wenn es koͤmmt/ ihm wiederſtehen kan/ Und bleibe nach dem muth der ſieger auf dem plan. Umb

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/288>, abgerufen am 24.11.2024.