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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Und sitten freündligkeit; Das mussest du bekriegen/
Und wirst es endlich auch mit schönem ruhm besiegen.
Doch mussest du zuvor des Plutons hauß besehn/
Und durch das schwartze see Avernus weiter gehn/
Daß du/ o sohn/ zu mir auf ein gespräch mögst kommen
An orth der seligen/ da ich bin auffgenommen:
Denn in der helle bin ich nicht gekommen an;
Ich schwebe bey der zunfft der frommen/ da der plan
Und schöne lustorth ist der Elyseer wälder/
Die ewig grüne zier der blumgemahlten felder.
Hier wird die jungfrau dich Sibylla bringen her/
Wenn du viel opffer hast geschlacht mit danck und ehr.
Da wird dir werden kund dein ankunfft und geschlechte/
Und was für eine stadt nach himmels schluß und rechte
Dir wird beschieden seyn. Hiemit ade mein sohn!
Der tag bricht wieder an/ ich scheide nun davon.
So sagt er und verschwand: Gleich wie der rauch ver-
Der keine stelle mehr in hohen lüfften findet. (schwindet/
Eneas rufft ihm nach: Wo eilest du so hin?
Für wen doch fliehest du? Siehst du nicht/ daß ichs bin?
Wer treibet dich hinweg aus unserm schoß und ärmen?
Kanst du mich lassen so umb deinem abschied härmen?
Drauff bläst er in die asch und machet feuer an/
Daß er dem Haußgott und der Vesta opffern kan;
Das leistet er mit brodt/ mit saltz und weyrauchs gaben/
Mit andacht und gebät/ daran die Götter haben/
Was ihnen wolgefällt: Berufft von stunden an
Die pursche/ daß ihr noch dis werde kund gethan/
Und
Das Fuͤnffte Buch.
Und ſitten freuͤndligkeit; Das muſſeſt du bekriegen/
Und wirſt es endlich auch mit ſchoͤnem ruhm beſiegen.
Doch muſſeſt du zuvor des Plutons hauß beſehn/
Und durch das ſchwartze ſee Avernus weiter gehn/
Daß du/ o ſohn/ zu mir auf ein geſpraͤch moͤgſt kommen
An orth der ſeligen/ da ich bin auffgenommen:
Denn in der helle bin ich nicht gekommen an;
Ich ſchwebe bey der zunfft der frommen/ da der plan
Und ſchoͤne luſtorth iſt der Elyſeer waͤlder/
Die ewig gruͤne zier der blumgemahlten felder.
Hier wird die jungfrau dich Sibylla bringen her/
Wenn du viel opffer haſt geſchlacht mit danck und ehr.
Da wird dir werden kund dein ankunfft und geſchlechte/
Und was fuͤr eine ſtadt nach himmels ſchluß und rechte
Dir wird beſchieden ſeyn. Hiemit ade mein ſohn!
Der tag bricht wieder an/ ich ſcheide nun davon.
So ſagt er und verſchwand: Gleich wie der rauch ver-
Der keine ſtelle mehr in hohẽ luͤfften findet. (ſchwindet/
Eneas rufft ihm nach: Wo eileſt du ſo hin?
Fuͤr wen doch flieheſt du? Siehſt du nicht/ daß ichs bin?
Wer treibet dich hinweg aus unſerm ſchoß und aͤrmen?
Kanſt du mich laſſen ſo umb deinem abſchied haͤrmen?
Drauff blaͤſt er in die aſch und machet feuer an/
Daß er dem Haußgott und der Veſta opffern kan;
Das leiſtet er mit brodt/ mit ſaltz und weyrauchs gaben/
Mit andacht und gebaͤt/ daran die Goͤtter haben/
Was ihnen wolgefaͤllt: Berufft von ſtunden an
Die purſche/ daß ihr noch dis werde kund gethan/
Und
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[250/0272] Das Fuͤnffte Buch. Und ſitten freuͤndligkeit; Das muſſeſt du bekriegen/ Und wirſt es endlich auch mit ſchoͤnem ruhm beſiegen. Doch muſſeſt du zuvor des Plutons hauß beſehn/ Und durch das ſchwartze ſee Avernus weiter gehn/ Daß du/ o ſohn/ zu mir auf ein geſpraͤch moͤgſt kommen An orth der ſeligen/ da ich bin auffgenommen: Denn in der helle bin ich nicht gekommen an; Ich ſchwebe bey der zunfft der frommen/ da der plan Und ſchoͤne luſtorth iſt der Elyſeer waͤlder/ Die ewig gruͤne zier der blumgemahlten felder. Hier wird die jungfrau dich Sibylla bringen her/ Wenn du viel opffer haſt geſchlacht mit danck und ehr. Da wird dir werden kund dein ankunfft und geſchlechte/ Und was fuͤr eine ſtadt nach himmels ſchluß und rechte Dir wird beſchieden ſeyn. Hiemit ade mein ſohn! Der tag bricht wieder an/ ich ſcheide nun davon. So ſagt er und verſchwand: Gleich wie der rauch ver- Der keine ſtelle mehr in hohẽ luͤfften findet. (ſchwindet/ Eneas rufft ihm nach: Wo eileſt du ſo hin? Fuͤr wen doch flieheſt du? Siehſt du nicht/ daß ichs bin? Wer treibet dich hinweg aus unſerm ſchoß und aͤrmen? Kanſt du mich laſſen ſo umb deinem abſchied haͤrmen? Drauff blaͤſt er in die aſch und machet feuer an/ Daß er dem Haußgott und der Veſta opffern kan; Das leiſtet er mit brodt/ mit ſaltz und weyrauchs gaben/ Mit andacht und gebaͤt/ daran die Goͤtter haben/ Was ihnen wolgefaͤllt: Berufft von ſtunden an Die purſche/ daß ihr noch dis werde kund gethan/ Und

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/272>, abgerufen am 24.11.2024.