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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Die andern/ nemblich des Menestheus mit-gesellen
Stärckt ihr gehabtes glück/ da sie des mecres wellen
Gebrochen guten theils: Sie können siegen ob/
Weil ihnen alles volck zuschreiet sieg und lob.
Sie hätten auch vielleicht mit ihren vördertheilen
Der schiffe können wol das ziel und preiß ereilen/
Wenn seine hände nicht Cloanth hätt auff gestreckt/
Und mit entflammtem geist sich zum gebät erweckt;
Denn da er erst sich recht besanne/ daß das siegen
An nichtes anders kunt/ alß Gottes gnade/ ligen/
Rufft er den himmel an mit folgender gestalt:
Ihr Götter/ die ihr könnt mit herrlicher gewalt
Beherrschen diese welt/ das meer und seine wellen;
Ich wil mit freuden euch für eurem Altar stellen
Ein opffer/ wie ich euch zu thun verpflichtet bin/
Wenn ich mit gutem glück ans ziel werd kommen hin.
Ich wil das eingeweyd auch nach gebrauch und sitten
Mit opffern guten wein in grund des meeres schütten.
So that er sein gebät und seine Götter ehrt/
Die unterm wasser ihn nicht liessen unerhört.
Des Meergotts Phorci schaar/ die zarten Nereinnen/
Die nimfe Panope vollziehn sein wuntsch-und sinnen/
Der vater des gestads Portun schiebt selber fort
Das schiff mit starcker hand/ damit es komm an port.
Dasselbe fleucht davon mit gantzer macht und eilen/
Geschwinder als der wind und gleich den schnellen pfeilen
Und kommet an das land und hochgewüntschten port/
Demnach der Götter gunst dasselbe triebe fott.
Als
Das Fuͤnffte Buch.
Die andern/ nemblich des Meneſtheus mit-geſellen
Staͤrckt ihr gehabtes gluͤck/ da ſie des mecres wellen
Gebrochen guten theils: Sie koͤnnen ſiegen ob/
Weil ihnen alles volck zuſchreiet ſieg und lob.
Sie haͤtten auch vielleicht mit ihren voͤrdertheilen
Der ſchiffe koͤnnen wol das ziel und preiß ereilen/
Wenn ſeine haͤnde nicht Cloanth haͤtt auff geſtreckt/
Und mit entflammtem geiſt ſich zum gebaͤt erweckt;
Denn da er erſt ſich recht beſanne/ daß das ſiegen
An nichtes anders kunt/ alß Gottes gnade/ ligen/
Rufft er den himmel an mit folgender geſtalt:
Ihr Goͤtter/ die ihr koͤnnt mit herrlicher gewalt
Beherrſchen dieſe welt/ das meer und ſeine wellen;
Ich wil mit freuden euch fuͤr eurem Altar ſtellen
Ein opffer/ wie ich euch zu thun verpflichtet bin/
Wenn ich mit gutem gluͤck ans ziel werd kommen hin.
Ich wil das eingeweyd auch nach gebrauch und ſitten
Mit opffern guten wein in grund des meeres ſchuͤtten.
So that er ſein gebaͤt und ſeine Goͤtter ehrt/
Die unterm waſſer ihn nicht lieſſen unerhoͤrt.
Des Meergotts Phorci ſchaar/ die zarten Nereinnen/
Die nimfe Panope vollziehn ſein wuntſch-und ſinnen/
Der vater des geſtads Portun ſchiebt ſelber fort
Das ſchiff mit ſtarcker hand/ damit es komm an port.
Daſſelbe fleucht davon mit gantzer macht und eilen/
Geſchwinder als der wind und gleich den ſchnellen pfeilẽ
Und kommet an das land und hochgewuͤntſchten port/
Demnach der Goͤtter gunſt daſſelbe triebe fott.
Als
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[218/0240] Das Fuͤnffte Buch. Die andern/ nemblich des Meneſtheus mit-geſellen Staͤrckt ihr gehabtes gluͤck/ da ſie des mecres wellen Gebrochen guten theils: Sie koͤnnen ſiegen ob/ Weil ihnen alles volck zuſchreiet ſieg und lob. Sie haͤtten auch vielleicht mit ihren voͤrdertheilen Der ſchiffe koͤnnen wol das ziel und preiß ereilen/ Wenn ſeine haͤnde nicht Cloanth haͤtt auff geſtreckt/ Und mit entflammtem geiſt ſich zum gebaͤt erweckt; Denn da er erſt ſich recht beſanne/ daß das ſiegen An nichtes anders kunt/ alß Gottes gnade/ ligen/ Rufft er den himmel an mit folgender geſtalt: Ihr Goͤtter/ die ihr koͤnnt mit herrlicher gewalt Beherrſchen dieſe welt/ das meer und ſeine wellen; Ich wil mit freuden euch fuͤr eurem Altar ſtellen Ein opffer/ wie ich euch zu thun verpflichtet bin/ Wenn ich mit gutem gluͤck ans ziel werd kommen hin. Ich wil das eingeweyd auch nach gebrauch und ſitten Mit opffern guten wein in grund des meeres ſchuͤtten. So that er ſein gebaͤt und ſeine Goͤtter ehrt/ Die unterm waſſer ihn nicht lieſſen unerhoͤrt. Des Meergotts Phorci ſchaar/ die zarten Nereinnen/ Die nimfe Panope vollziehn ſein wuntſch-und ſinnen/ Der vater des geſtads Portun ſchiebt ſelber fort Das ſchiff mit ſtarcker hand/ damit es komm an port. Daſſelbe fleucht davon mit gantzer macht und eilen/ Geſchwinder als der wind und gleich den ſchnellen pfeilẽ Und kommet an das land und hochgewuͤntſchten port/ Demnach der Goͤtter gunſt daſſelbe triebe fott. Als

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/240>, abgerufen am 09.11.2024.