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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Vierdte Buch.
Bald kömmet er mit dem/ bald diesem auffgezogen:
Es hab Apollo ihn gereitzet und bewogen/
Bald sey Mercurius gesand vom Jupiter
Mit ordnung und befehl vom himmel kommen her.
Die Götter kümmern sich darumb/ ich kan gedencken!
Die todten lassen sich durch diese sorgen kräncken!
Ho ho! ich halt dich nicht/ du magst nur ziehen fort/
Es sol mir leide seyn/ daß ich mit einem wort
Dir wiederstreben wolt. Geh/ traue dich den winden
Und zeuch in Welschland hin: Versuch/ ob du kanst finden
Zur see ein königreich: Ich hoffe/ Gott wird dich
Mit sampt dem schiffe noch zerschmettern zorniglich
An eine klippe/ da du deinen lohn wirst kriegen;
Da wirst du in der noth dein müthlein wieder schmiegen/
Gedencken mein darbey und ruffen ängstiglich/
Ich aber/ wenn ich tod/ wil ich verfolgen dich/
Und wenn die letzte flamm wird haben auffgefressen
Den todten leib/ wil ich doch deiner nicht vergessen;
Ich wil dir überall nachgehn/ du bösewicht/
Als ein gespenst und Geist/ und deiner schonen nicht.
Da wil ich hören an/ und mich darob erfreuen/
Wenn dirs so gehen wird/ daß sich ein ander scheuen
Mit grossem schrecken muß/ und diese gute mähr
Wird bey den todten mich ergetzen nach begehr.
stracks bricht sie ab die red und kömmt von krafft und sinnen/
Geht kümmerlich davon/ und wil ihm nicht mehr gönnen
Ihr augen/ läßt ihn stehn und zaudern furchtsamlich/
Zn wenden wieder ein/ damit er rette sich;
Alß
M 3
Das Vierdte Buch.
Bald koͤmmet er mit dem/ bald dieſem auffgezogen:
Es hab Apollo ihn gereitzet und bewogen/
Bald ſey Mercurius geſand vom Jupiter
Mit ordnung und befehl vom himmel kommen her.
Die Goͤtter kuͤmmern ſich darumb/ ich kan gedencken!
Die todten laſſen ſich durch dieſe ſorgen kraͤncken!
Ho ho! ich halt dich nicht/ du magſt nur ziehen fort/
Es ſol mir leide ſeyn/ daß ich mit einem wort
Dir wiederſtreben wolt. Geh/ traue dich den winden
Und zeuch in Welſchland hin: Verſuch/ ob du kanſt findẽ
Zur ſee ein koͤnigreich: Ich hoffe/ Gott wird dich
Mit ſampt dem ſchiffe noch zerſchmettern zorniglich
An eine klippe/ da du deinen lohn wirſt kriegen;
Da wirſt du in der noth dein muͤthlein wieder ſchmiegen/
Gedencken mein darbey und ruffen aͤngſtiglich/
Ich aber/ wenn ich tod/ wil ich verfolgen dich/
Und wenn die letzte flamm wird haben auffgefreſſen
Den todten leib/ wil ich doch deiner nicht vergeſſen;
Ich wil dir uͤberall nachgehn/ du boͤſewicht/
Als ein geſpenſt und Geiſt/ und deiner ſchonen nicht.
Da wil ich hoͤren an/ und mich darob erfreuen/
Wenn dirs ſo gehen wird/ daß ſich ein ander ſcheuen
Mit groſſem ſchrecken muß/ und dieſe gute maͤhr
Wird bey den todten mich ergetzen nach begehr.
ſtracks bricht ſie ab die red und koͤm̃t von krafft und ſinnẽ/
Geht kuͤmmerlich davon/ und wil ihm nicht mehr goͤnnen
Ihr augen/ laͤßt ihn ſtehn und zaudern furchtſamlich/
Zn wenden wieder ein/ damit er rette ſich;
Alß
M 3
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[181/0203] Das Vierdte Buch. Bald koͤmmet er mit dem/ bald dieſem auffgezogen: Es hab Apollo ihn gereitzet und bewogen/ Bald ſey Mercurius geſand vom Jupiter Mit ordnung und befehl vom himmel kommen her. Die Goͤtter kuͤmmern ſich darumb/ ich kan gedencken! Die todten laſſen ſich durch dieſe ſorgen kraͤncken! Ho ho! ich halt dich nicht/ du magſt nur ziehen fort/ Es ſol mir leide ſeyn/ daß ich mit einem wort Dir wiederſtreben wolt. Geh/ traue dich den winden Und zeuch in Welſchland hin: Verſuch/ ob du kanſt findẽ Zur ſee ein koͤnigreich: Ich hoffe/ Gott wird dich Mit ſampt dem ſchiffe noch zerſchmettern zorniglich An eine klippe/ da du deinen lohn wirſt kriegen; Da wirſt du in der noth dein muͤthlein wieder ſchmiegen/ Gedencken mein darbey und ruffen aͤngſtiglich/ Ich aber/ wenn ich tod/ wil ich verfolgen dich/ Und wenn die letzte flamm wird haben auffgefreſſen Den todten leib/ wil ich doch deiner nicht vergeſſen; Ich wil dir uͤberall nachgehn/ du boͤſewicht/ Als ein geſpenſt und Geiſt/ und deiner ſchonen nicht. Da wil ich hoͤren an/ und mich darob erfreuen/ Wenn dirs ſo gehen wird/ daß ſich ein ander ſcheuen Mit groſſem ſchrecken muß/ und dieſe gute maͤhr Wird bey den todten mich ergetzen nach begehr. ſtracks bricht ſie ab die red und koͤm̃t von krafft und ſinnẽ/ Geht kuͤmmerlich davon/ und wil ihm nicht mehr goͤnnen Ihr augen/ laͤßt ihn ſtehn und zaudern furchtſamlich/ Zn wenden wieder ein/ damit er rette ſich; Alß M 3

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/203>, abgerufen am 28.11.2024.