Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Dritte Buch. So brüllet dieser berg in seinen hohlen clausenUnd streckt sich in die fern seyn groß getöß und brausen; Da läufft das riesen volck vom berg und wald herbey/ Und läßt sich bringen auff durch dieses mord geschrey. Sie fallen an den port mit grossen hellen hauffen und sehn uns störrisch nach mit gantz entbrandten schnauf- Wir aber lassen sie vergebens nimmer stehn/ (fen. Und mit den köpffen hoch bis an die wolcken gehn. Die brüder halten rath/ und stehen fest wie eichen Und wie Cypressenbaum hoch in die lüffte reichen/ Wie Jovis hoher wald und wie Dianens Hayn; Sie jagen ingesampt uns gähen schrecken ein Wir aber in der eil ergreiffen dis bedencken/ Die segel anders wo und steuer hin zu lencken/ Wohin der wind uns treibt. Hingegen regt uns an Des Heleni befehl zu fliehn die mittel bahn/ Die zwischen der Charybd und Scylla fährlich liget/ Die einen/ wo er sich nur wenig abwerts bieget/ Verleitet in gefahr und ist der tod nicht weit/ Weil zwischen beyde steht ein kleiner unterscheid. Wir fassen stracks den schluß uns wieder umbzuwenden Und in Calabrien am ersten port zu länden: Schau aber/ da kömmt gleich zu unserm glück der nord von dem Sicaner meer und treibt nach wuntsch uns fort. Wir gehn Patagens stromm fürbey/ wie auch Megaren/ Wir lassen ebenfalls die Insul Tapsum fahren/ Der Achemenides/ der dieser Haven war Erfahren/ weil er sie durch zogen mit gefahr; Gab
Das Dritte Buch. So bruͤllet dieſer berg in ſeinen hohlen clauſenUnd ſtreckt ſich in die fern ſeyn groß getoͤß und brauſen; Da laͤufft das rieſen volck vom berg und wald herbey/ Und laͤßt ſich bringen auff durch dieſes mord geſchrey. Sie fallen an den port mit groſſen hellen hauffen und ſehn uns ſtoͤꝛꝛiſch nach mit gantz entbꝛandtẽ ſchnauf- Wir aber laſſen ſie vergebens nimmer ſtehn/ (fen. Und mit den koͤpffen hoch bis an die wolcken gehn. Die bruͤder halten rath/ und ſtehen feſt wie eichen Und wie Cypreſſenbaum hoch in die luͤffte reichen/ Wie Jovis hoher wald und wie Dianens Hayn; Sie jagen ingeſampt uns gaͤhen ſchrecken ein Wir aber in der eil ergreiffen dis bedencken/ Die ſegel anders wo und ſteuer hin zu lencken/ Wohin der wind uns treibt. Hingegen regt uns an Des Heleni befehl zu fliehn die mittel bahn/ Die zwiſchen der Charybd und Scylla faͤhrlich liget/ Die einen/ wo er ſich nur wenig abwerts bieget/ Verleitet in gefahr und iſt der tod nicht weit/ Weil zwiſchen beyde ſteht ein kleiner unterſcheid. Wir faſſen ſtracks den ſchluß uns wieder umbzuwenden Und in Calabrien am erſten port zu laͤnden: Schau aber/ da koͤmmt gleich zu unſerm gluͤck der nord von dem Sicaner meer und treibt nach wuntſch uns fort. Wir gehn Patagens ſtrom̃ fuͤrbey/ wie auch Megaren/ Wir laſſen ebenfalls die Inſul Tapſum fahren/ Der Achemenides/ der dieſer Haven war Erfahren/ weil er ſie durch zogen mit gefahr; Gab
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Das Dritte Buch.
So bruͤllet dieſer berg in ſeinen hohlen clauſen
Und ſtreckt ſich in die fern ſeyn groß getoͤß und brauſen;
Da laͤufft das rieſen volck vom berg und wald herbey/
Und laͤßt ſich bringen auff durch dieſes mord geſchrey.
Sie fallen an den port mit groſſen hellen hauffen
und ſehn uns ſtoͤꝛꝛiſch nach mit gantz entbꝛandtẽ ſchnauf-
Wir aber laſſen ſie vergebens nimmer ſtehn/ (fen.
Und mit den koͤpffen hoch bis an die wolcken gehn.
Die bruͤder halten rath/ und ſtehen feſt wie eichen
Und wie Cypreſſenbaum hoch in die luͤffte reichen/
Wie Jovis hoher wald und wie Dianens Hayn;
Sie jagen ingeſampt uns gaͤhen ſchrecken ein
Wir aber in der eil ergreiffen dis bedencken/
Die ſegel anders wo und ſteuer hin zu lencken/
Wohin der wind uns treibt. Hingegen regt uns an
Des Heleni befehl zu fliehn die mittel bahn/
Die zwiſchen der Charybd und Scylla faͤhrlich liget/
Die einen/ wo er ſich nur wenig abwerts bieget/
Verleitet in gefahr und iſt der tod nicht weit/
Weil zwiſchen beyde ſteht ein kleiner unterſcheid.
Wir faſſen ſtracks den ſchluß uns wieder umbzuwenden
Und in Calabrien am erſten port zu laͤnden:
Schau aber/ da koͤmmt gleich zu unſerm gluͤck der nord
von dem Sicaner meer und treibt nach wuntſch uns fort.
Wir gehn Patagens ſtrom̃ fuͤrbey/ wie auch Megaren/
Wir laſſen ebenfalls die Inſul Tapſum fahren/
Der Achemenides/ der dieſer Haven war
Erfahren/ weil er ſie durch zogen mit gefahr;
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Zitationshilfe: | Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/174>, abgerufen am 29.07.2024. |