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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Dasselbe gantze land mit krachen und getümmel/
Und steig auf rauch und schwal und diecke lufft und him-
Wir legen selbte nacht bedecket in dem wald (mel.
Und müssen hören an/ wie alles knallt und schallt.
Das war erschrecklich traun und ungeheure sachen/
Und kunten sehen nicht/ von wannen solches krachen
Und beben rührte her. Man sah kein sternen liecht/
So war am himmel auch kein glantz zu sehen nicht.
Es war die gantze lufft mit dicker dunst erfüllet;
Und hatte sich der mon die gantze nacht verhüllet
Ins schwartze wolckenzelt. Der andre tag brach an/
Da kömmet aus dem wald ein außgedörrter man.
Wir hatten hiebevor deßgleichen nicht gesehen
Noch so elendiglich einher bekleidet gehen/
War mehr ein schein/ als mensch: Er gehet weiter fort
Und hebet beyde händ fußfällig gegen port.
Wir sehen/ daß er ist gantz schlammig zugerichtet
Hat einen langen bart und haar/ das ungeschlichtet
Und nngekämmet war/ beschmutzet und befleckt/
Und war sein kleid mit dorn und kletten dick besteckt.
Gab für/ er wär ein Griech und weyland mit geschicket
Vor Troja in den krieg. Und als er drauff erblicket
Der Troer zeug und wehr/ kam ihn entsetzen an/
Hielt etwas still und wich nicht ab von seiner bahn.
Bald lieff er/ was er kunt zum Haven/ weint und schrie
Mit flehen und gebät/ fiel nieder auff die knye;
Ich bitt euch umbs gestirn/ umb göttliche gewalt
Und allgemeinen lauff des himmels/ nehmt mich bald/
Ihr
Das Dritte Buch.
Daſſelbe gantze land mit krachen und getuͤmmel/
Und ſteig auf rauch und ſchwal und diecke lufft und him-
Wir legen ſelbte nacht bedecket in dem wald (mel.
Und muͤſſen hoͤren an/ wie alles knallt und ſchallt.
Das war erſchrecklich traun und ungeheure ſachen/
Und kunten ſehen nicht/ von wannen ſolches krachen
Und beben ruͤhrte her. Man ſah kein ſternen liecht/
So war am himmel auch kein glantz zu ſehen nicht.
Es war die gantze lufft mit dicker dunſt erfuͤllet;
Und hatte ſich der mon die gantze nacht verhuͤllet
Ins ſchwartze wolckenzelt. Der andre tag brach an/
Da koͤmmet aus dem wald ein außgedoͤrrter man.
Wir hatten hiebevor deßgleichen nicht geſehen
Noch ſo elendiglich einher bekleidet gehen/
War mehr ein ſchein/ als menſch: Er gehet weiter fort
Und hebet beyde haͤnd fußfaͤllig gegen port.
Wir ſehen/ daß er iſt gantz ſchlammig zugerichtet
Hat einen langen bart und haar/ das ungeſchlichtet
Und nngekaͤmmet war/ beſchmutzet und befleckt/
Und war ſein kleid mit dorn und kletten dick beſteckt.
Gab fuͤr/ er waͤr ein Griech und weyland mit geſchicket
Vor Troja in den krieg. Und als er drauff erblicket
Der Troer zeug und wehr/ kam ihn entſetzen an/
Hielt etwas ſtill und wich nicht ab von ſeiner bahn.
Bald lieff er/ was er kunt zum Haven/ weint und ſchrie
Mit flehen und gebaͤt/ fiel nieder auff die knye;
Ich bitt euch umbs geſtirn/ umb goͤttliche gewalt
Und allgemeinen lauff des himmels/ nehmt mich bald/
Ihr
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[146/0168] Das Dritte Buch. Daſſelbe gantze land mit krachen und getuͤmmel/ Und ſteig auf rauch und ſchwal und diecke lufft und him- Wir legen ſelbte nacht bedecket in dem wald (mel. Und muͤſſen hoͤren an/ wie alles knallt und ſchallt. Das war erſchrecklich traun und ungeheure ſachen/ Und kunten ſehen nicht/ von wannen ſolches krachen Und beben ruͤhrte her. Man ſah kein ſternen liecht/ So war am himmel auch kein glantz zu ſehen nicht. Es war die gantze lufft mit dicker dunſt erfuͤllet; Und hatte ſich der mon die gantze nacht verhuͤllet Ins ſchwartze wolckenzelt. Der andre tag brach an/ Da koͤmmet aus dem wald ein außgedoͤrrter man. Wir hatten hiebevor deßgleichen nicht geſehen Noch ſo elendiglich einher bekleidet gehen/ War mehr ein ſchein/ als menſch: Er gehet weiter fort Und hebet beyde haͤnd fußfaͤllig gegen port. Wir ſehen/ daß er iſt gantz ſchlammig zugerichtet Hat einen langen bart und haar/ das ungeſchlichtet Und nngekaͤmmet war/ beſchmutzet und befleckt/ Und war ſein kleid mit dorn und kletten dick beſteckt. Gab fuͤr/ er waͤr ein Griech und weyland mit geſchicket Vor Troja in den krieg. Und als er drauff erblicket Der Troer zeug und wehr/ kam ihn entſetzen an/ Hielt etwas ſtill und wich nicht ab von ſeiner bahn. Bald lieff er/ was er kunt zum Haven/ weint und ſchrie Mit flehen und gebaͤt/ fiel nieder auff die knye; Ich bitt euch umbs geſtirn/ umb goͤttliche gewalt Und allgemeinen lauff des himmels/ nehmt mich bald/ Ihr

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/168>, abgerufen am 12.12.2024.