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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Drauff segeln wir davon nechst bey dem berg und spitzen
Da wo es immer pflegt zu donnern und zu plitzen;
Von dannen lässet sichs ins land Italien/
Wenn man zu wasser wil/ an allernechsten gehn.
Es wurd ein tag verbracht mit kummer und beschwerden/
Die sonne gieng zu rüst und wolte finster werden/
Wir lagern uns an port zu schöpffen bißlein ruh:
Immittelst theilen wir die ruder andern zu
durchs looß/ gestalt man pflegt. Wir setzen da uns nieder
Und pflegen unsers leibs nach seiner nothurfft wieder/
Und schlaffen desto baß/ weil wir ermüdet sind/
Da stehet Palinur der schiffman auff geschwind/
War noch nicht mitternacht/ nun forschet nach dem winde/
Ob sich gelegenheit zu schiffen wieder finde/
Und reckt die ohren hin/ von welcher gegend her
Der wind gelinde saust und streichet auff dem meer/
Er mercket fleißig auffs gestirn an hohen himmel/
Da noch der monden scheint/ noch sich regt ein gerümmel;
Er nimmt den hüter da des bährens in betracht/
Die nassen Hyaden/ die Bähren auch in acht.
Er siehet gar genau auff des Orions zeichen/
Obs fünckelt/ oder obs von dünsten wil erbleichen:
Nach dem er alles nun befindet klar und schön/
Und meinet/ daß es wol noch lange könne stehn/
Da gibt er obenher vom schiff ein klares zeichen/
und mahnt uns wieder auff davon durchs meer zustreichen
Wir brechen auff in eil/ wir stossen von dem port
Und segeln freudiglich auffs neue wieder fort.
Itzt
Das Dritte Buch.
Drauff ſegeln wir davon nechſt bey dem berg und ſpitzẽ
Da wo es immer pflegt zu donnern und zu plitzen;
Von dannen laͤſſet ſichs ins land Italien/
Wenn man zu waſſer wil/ an allernechſten gehn.
Es wurd ein tag verbracht mit kummer und beſchwerdẽ/
Die ſonne gieng zu ruͤſt und wolte finſter werden/
Wir lagern uns an port zu ſchoͤpffen bißlein ruh:
Immittelſt theilen wir die ruder andern zu
durchs looß/ geſtalt man pflegt. Wir ſetzen da uns nieder
Und pflegen unſers leibs nach ſeiner nothurfft wieder/
Und ſchlaffen deſto baß/ weil wir ermuͤdet ſind/
Da ſtehet Palinur der ſchiffman auff geſchwind/
War noch nicht mitternacht/ nũ forſchet nach dem winde/
Ob ſich gelegenheit zu ſchiffen wieder finde/
Und reckt die ohren hin/ von welcher gegend her
Der wind gelinde ſauſt und ſtreichet auff dem meer/
Er mercket fleißig auffs geſtirn an hohen himmel/
Da noch der monden ſcheint/ noch ſich regt ein geruͤmmel;
Er nimmt den huͤter da des baͤhrens in betracht/
Die naſſen Hyaden/ die Baͤhren auch in acht.
Er ſiehet gar genau auff des Orions zeichen/
Obs fuͤnckelt/ oder obs von duͤnſten wil erbleichen:
Nach dem er alles nun befindet klar und ſchoͤn/
Und meinet/ daß es wol noch lange koͤnne ſtehn/
Da gibt er obenher vom ſchiff ein klares zeichen/
und mahnt uns wiedeꝛ auff davon duꝛchs meeꝛ zuſtreichẽ
Wir brechen auff in eil/ wir ſtoſſen von dem port
Und ſegeln freudiglich auffs neue wieder fort.
Itzt
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[141/0163] Das Dritte Buch. Drauff ſegeln wir davon nechſt bey dem berg und ſpitzẽ Da wo es immer pflegt zu donnern und zu plitzen; Von dannen laͤſſet ſichs ins land Italien/ Wenn man zu waſſer wil/ an allernechſten gehn. Es wurd ein tag verbracht mit kummer und beſchwerdẽ/ Die ſonne gieng zu ruͤſt und wolte finſter werden/ Wir lagern uns an port zu ſchoͤpffen bißlein ruh: Immittelſt theilen wir die ruder andern zu durchs looß/ geſtalt man pflegt. Wir ſetzen da uns nieder Und pflegen unſers leibs nach ſeiner nothurfft wieder/ Und ſchlaffen deſto baß/ weil wir ermuͤdet ſind/ Da ſtehet Palinur der ſchiffman auff geſchwind/ War noch nicht mitternacht/ nũ forſchet nach dem winde/ Ob ſich gelegenheit zu ſchiffen wieder finde/ Und reckt die ohren hin/ von welcher gegend her Der wind gelinde ſauſt und ſtreichet auff dem meer/ Er mercket fleißig auffs geſtirn an hohen himmel/ Da noch der monden ſcheint/ noch ſich regt ein geruͤmmel; Er nimmt den huͤter da des baͤhrens in betracht/ Die naſſen Hyaden/ die Baͤhren auch in acht. Er ſiehet gar genau auff des Orions zeichen/ Obs fuͤnckelt/ oder obs von duͤnſten wil erbleichen: Nach dem er alles nun befindet klar und ſchoͤn/ Und meinet/ daß es wol noch lange koͤnne ſtehn/ Da gibt er obenher vom ſchiff ein klares zeichen/ und mahnt uns wiedeꝛ auff davon duꝛchs meeꝛ zuſtreichẽ Wir brechen auff in eil/ wir ſtoſſen von dem port Und ſegeln freudiglich auffs neue wieder fort. Itzt

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/163>, abgerufen am 09.11.2024.