ten, so gut und verständig zu werden, als jene sind. Ich will mich oft mit ihnen vergleichen, um mich nicht für besser und vollkommner zu halten, als ich bin. Und wenn ich dann sehe, wie viel mir noch in dieser Absicht fehlet, so will ich nicht in meinem Vor- satze ermüden, sondern mit allem Eifer und aller An- strengung, deren ich fähig bin, dem Ziele entgegen- laufen, welches ich zu erreichen wünsche. -- Auf diesem Wege, auf dem Wege meiner Tugend und Besserung stärke und erhalte mich, mein Gott und Vater. Amen.
XII. Das kränkelnde und schwächliche Mädchen.
Gott, daß du die Menschen, deine Kinder, zur Glückseligkeit geschaffen hast, davon zeuget das mannichfaltige und unzähliche Gute, welches du ihnen zufließen lässest. Und es ist ein Beweis deiner höch- sten Vatergüte, daß du uns so vielerley und ver- schiedene Quellen der Freude und der Glückseligkeit| ge- öffnet hast, damit wir, wenn ja einige derselben für uns versiegt oder verschlossen sind, aus andern schöpfen können. Ja, o Gott, niemand ist ohne seine eigene Schuld ganz unglücklich. Der Mensch kann vieles
ent-
Die Macht und der Einfluß böſer Beyſpiele.
ten, ſo gut und verſtändig zu werden, als jene ſind. Ich will mich oft mit ihnen vergleichen, um mich nicht für beſſer und vollkommner zu halten, als ich bin. Und wenn ich dann ſehe, wie viel mir noch in dieſer Abſicht fehlet, ſo will ich nicht in meinem Vor- ſatze ermüden, ſondern mit allem Eifer und aller An- ſtrengung, deren ich fähig bin, dem Ziele entgegen- laufen, welches ich zu erreichen wünſche. — Auf dieſem Wege, auf dem Wege meiner Tugend und Beſſerung ſtärke und erhalte mich, mein Gott und Vater. Amen.
XII. Das kränkelnde und ſchwächliche Mädchen.
Gott, daß du die Menſchen, deine Kinder, zur Glückſeligkeit geſchaffen haſt, davon zeuget das mannichfaltige und unzähliche Gute, welches du ihnen zufließen läſſeſt. Und es iſt ein Beweis deiner höch- ſten Vatergüte, daß du uns ſo vielerley und ver- ſchiedene Quellen der Freude und der Glückſeligkeit| ge- öffnet haſt, damit wir, wenn ja einige derſelben für uns verſiegt oder verſchloſſen ſind, aus andern ſchöpfen können. Ja, o Gott, niemand iſt ohne ſeine eigene Schuld ganz unglücklich. Der Menſch kann vieles
ent-
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Die Macht und der Einfluß böſer Beyſpiele.
ten, ſo gut und verſtändig zu werden, als jene ſind.
Ich will mich oft mit ihnen vergleichen, um mich
nicht für beſſer und vollkommner zu halten, als ich
bin. Und wenn ich dann ſehe, wie viel mir noch in
dieſer Abſicht fehlet, ſo will ich nicht in meinem Vor-
ſatze ermüden, ſondern mit allem Eifer und aller An-
ſtrengung, deren ich fähig bin, dem Ziele entgegen-
laufen, welches ich zu erreichen wünſche. — Auf
dieſem Wege, auf dem Wege meiner Tugend und
Beſſerung ſtärke und erhalte mich, mein Gott
und Vater. Amen.
XII.
Das kränkelnde und ſchwächliche Mädchen.
Gott, daß du die Menſchen, deine Kinder, zur
Glückſeligkeit geſchaffen haſt, davon zeuget das
mannichfaltige und unzähliche Gute, welches du ihnen
zufließen läſſeſt. Und es iſt ein Beweis deiner höch-
ſten Vatergüte, daß du uns ſo vielerley und ver-
ſchiedene Quellen der Freude und der Glückſeligkeit| ge-
öffnet haſt, damit wir, wenn ja einige derſelben
für uns verſiegt oder verſchloſſen ſind, aus andern ſchöpfen
können. Ja, o Gott, niemand iſt ohne ſeine eigene
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/71>, abgerufen am 23.06.2024.
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