ben zu jeder Zeit treu und gewissenhaft erfüllen! Amen.
VIII. Bey der Wahl der Lebensart eines Kindes.
Der Mensch, o Gott, der nicht an seiner rechten Stelle steht, dessen Kräfte seinen Berufsarbei- ten nicht gewachsen sind, oder der seine Geschäffte mit Verdruß und Widerwillen verrichtet, der kann nicht zufrieden, nicht glücklich seyn; denn die Geschäffte und die Freuden des Lebens hängen genau und unzertrenn- lich zusammen, und wer jene nicht mit Lust, nicht mit einem guten Erfolge verrichtet, der kann dieser nicht fähig seyn. -- Möchte doch ich, als Mutter, diese Erfahrung vor Augen behalten! Möchte ich itzt, da sich mein Kind eine Lebensart wählen soll, alles dazu beytragen, daß es in seiner Wahl glücklich sey!
Ja, nichts ist wichtiger als diese Wahl. Kein Zeitpunkt des Lebens ist entscheidender als derjenige, wo der Mensch seinen Beruf antritt, in dem er, so lange er lebet, ausharren muß. Denn wie viel ist nicht daran gelegen, daß der Mensch an den Geschäff- ten, die er treiben soll, Vergnügen findet! Wie viel
kommt
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Bey der Wahl der Lebensart eines Kindes.
ben zu jeder Zeit treu und gewiſſenhaft erfüllen! Amen.
VIII. Bey der Wahl der Lebensart eines Kindes.
Der Menſch, o Gott, der nicht an ſeiner rechten Stelle ſteht, deſſen Kräfte ſeinen Berufsarbei- ten nicht gewachſen ſind, oder der ſeine Geſchäffte mit Verdruß und Widerwillen verrichtet, der kann nicht zufrieden, nicht glücklich ſeyn; denn die Geſchäffte und die Freuden des Lebens hängen genau und unzertrenn- lich zuſammen, und wer jene nicht mit Luſt, nicht mit einem guten Erfolge verrichtet, der kann dieſer nicht fähig ſeyn. — Möchte doch ich, als Mutter, dieſe Erfahrung vor Augen behalten! Möchte ich itzt, da ſich mein Kind eine Lebensart wählen ſoll, alles dazu beytragen, daß es in ſeiner Wahl glücklich ſey!
Ja, nichts iſt wichtiger als dieſe Wahl. Kein Zeitpunkt des Lebens iſt entſcheidender als derjenige, wo der Menſch ſeinen Beruf antritt, in dem er, ſo lange er lebet, ausharren muß. Denn wie viel iſt nicht daran gelegen, daß der Menſch an den Geſchäff- ten, die er treiben ſoll, Vergnügen findet! Wie viel
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Bey der Wahl der Lebensart eines Kindes.
ben zu jeder Zeit treu und gewiſſenhaft erfüllen!
Amen.
VIII.
Bey der Wahl der Lebensart eines Kindes.
Der Menſch, o Gott, der nicht an ſeiner rechten
Stelle ſteht, deſſen Kräfte ſeinen Berufsarbei-
ten nicht gewachſen ſind, oder der ſeine Geſchäffte mit
Verdruß und Widerwillen verrichtet, der kann nicht
zufrieden, nicht glücklich ſeyn; denn die Geſchäffte und
die Freuden des Lebens hängen genau und unzertrenn-
lich zuſammen, und wer jene nicht mit Luſt, nicht mit
einem guten Erfolge verrichtet, der kann dieſer nicht
fähig ſeyn. — Möchte doch ich, als Mutter, dieſe
Erfahrung vor Augen behalten! Möchte ich itzt,
da ſich mein Kind eine Lebensart wählen ſoll, alles
dazu beytragen, daß es in ſeiner Wahl glücklich ſey!
Ja, nichts iſt wichtiger als dieſe Wahl. Kein
Zeitpunkt des Lebens iſt entſcheidender als derjenige,
wo der Menſch ſeinen Beruf antritt, in dem er, ſo
lange er lebet, ausharren muß. Denn wie viel iſt
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/287>, abgerufen am 16.02.2025.
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