Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.der Erbsünde / beides im Extract. pag. 230. vnd gründtlichen Widerholung / etc. pag. 259. 260. 261. 262. dahin kommt / daß es von dem Vnderscheid der Substantz vnd deß Accidentis handelt / vnd derselben Wörter rechten Verstandt erkläret: So setzet es zuuor starcke / feste vnd vnbewegliche Gründe auß Gottes Wort / auß der Augspurgischen Confession / Apologia vnnd Artickeln vnsers Christlichen Glaubens / von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses vnsers Fleisches / welche wir bißher repetiert / vnnd gegen deß Widertheils Calumnien vnd Sophistische Verkehrungen gründtlich vnd bestendig verantwortet haben. Nachmals kompt es erst auff die Erklärung etlicher Wörter / vnter welchen auch diese zwey / Substantia vnd Accidens, sind / derer rechten Verstandt man in diesem Streit nit entrahten kan. Derwegen dem Concordi Buch vom Widertheil / Gewalt vnd vnrecht geschicht / da es beschüldiget wirt / als solte es den Grundt seiner Lehre in diesem Streit nicht auß der Theologia / sondern auß Aristotele geschöpfft haben. Dann daß wir von Natur Kinder deß Zorns sind / Ephes. 2. vnd der Verdammnüß vnterworffen / Rom. 5. 6. ist ja auß dem Aristotele oder Porphyrio nicht genommen. Also ist auch die Beschreibung der Erbsünde / pag. 259. in fünff Stück abgetheilet / vnd auß der Apologia der Augspurgischen Confession widerholet / nicht Aristotelis Lehre / sondern der Heiligen Schrifft oder deß heiligen Geistes selbst / Sie wolten dann fürgeben / daß auch die Apologia jhre Lehre von der Erbsünde nit auß Gottes Wort / sondern anderswoher auß Aristotele vnd Platone entlehnet. Wie dann auch dieses auß Aristotelis Büchern nit genommen / da das Concordi Buch auß der Schrifft Sprüchen pag. 230. 261. 262. darthut / daß ein Vnderscheid sey zwischen der Menschlichen Natur / so fern sie nochmals Gottes Geschöpff vnd Creatur ist / vnd zwischen der Erbsünde / damit sie durch vnd durch verderbt ist. So sind ja die Artickel vnsers Christlichen Glaubens von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses Flei- der Erbsünde / beides im Extract. pag. 230. vñ gründtlichen Widerholung / etc. pag. 259. 260. 261. 262. dahin kom̃t / daß es von dem Vnderscheid der Substantz vnd deß Accidentis handelt / vnd derselben Wörter rechten Verstandt erkläret: So setzet es zuuor starcke / feste vnd vnbewegliche Gründe auß Gottes Wort / auß der Augspurgischen Confession / Apologia vnnd Artickeln vnsers Christlichen Glaubens / von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses vnsers Fleisches / welche wir bißher repetiert / vnnd gegẽ deß Widertheils Calumnien vñ Sophistische Verkehrungen gründtlich vnd bestendig verantwortet haben. Nachmals kompt es erst auff die Erklärung etlicher Wörter / vnter welchen auch diese zwey / Substantia vnd Accidens, sind / derer rechten Verstandt man in diesem Streit nit entrahten kan. Derwegen dem Concordi Buch vom Widertheil / Gewalt vnd vnrecht geschicht / da es beschüldiget wirt / als solte es den Grundt seiner Lehre in diesem Streit nicht auß der Theologia / sondern auß Aristotele geschöpfft haben. Dann daß wir von Natur Kinder deß Zorns sind / Ephes. 2. vnd der Verdam̃nüß vnterworffen / Rom. 5. 6. ist ja auß dem Aristotele oder Porphyrio nicht genommen. Also ist auch die Beschreibung der Erbsünde / pag. 259. in fünff Stück abgetheilet / vnd auß der Apologia der Augspurgischen Confession widerholet / nicht Aristotelis Lehre / sondern der Heiligen Schrifft oder deß heiligen Geistes selbst / Sie wolten dañ fürgebẽ / daß auch die Apologia jhre Lehre von der Erbsünde nit auß Gottes Wort / sondern anderswoher auß Aristotele vñ Platone entlehnet. Wie dañ auch dieses auß Aristotelis Büchern nit genom̃en / da das Concordi Buch auß der Schrifft Sprüchẽ pag. 230. 261. 262. darthut / daß ein Vnderscheid sey zwischen der Menschlichẽ Natur / so fern sie nochmals Gottes Geschöpff vnd Creatur ist / vñ zwischen der Erbsünde / damit sie durch vnd durch verderbt ist. So sind ja die Artickel vnsers Christlichen Glaubens von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses Flei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0190"/> der Erbsünde / beides im Extract. pag. 230. vñ gründtlichen Widerholung / etc. pag. 259. 260. 261. 262. dahin kom̃t / daß es von dem Vnderscheid der Substantz vnd deß Accidentis handelt / vnd derselben Wörter rechten Verstandt erkläret: So setzet es zuuor starcke / feste vnd vnbewegliche Gründe auß Gottes Wort / auß der Augspurgischen Confession / Apologia vnnd Artickeln vnsers Christlichen Glaubens / von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses vnsers Fleisches / welche wir bißher repetiert / vnnd gegẽ deß Widertheils Calumnien vñ Sophistische Verkehrungen gründtlich vnd bestendig verantwortet haben. Nachmals kompt es erst auff die Erklärung etlicher Wörter / vnter welchen auch diese zwey / Substantia vnd Accidens, sind / derer rechten Verstandt man in diesem Streit nit entrahten kan. Derwegen dem Concordi Buch vom Widertheil / Gewalt vnd vnrecht geschicht / da es beschüldiget wirt / als solte es den Grundt seiner Lehre in diesem Streit nicht auß der Theologia / sondern auß Aristotele geschöpfft haben.</p> <p>Dann daß wir von Natur Kinder deß Zorns sind / Ephes. 2. vnd der Verdam̃nüß vnterworffen / Rom. 5. 6. ist ja auß dem Aristotele oder Porphyrio nicht genommen.</p> <p>Also ist auch die Beschreibung der Erbsünde / pag. 259. in fünff Stück abgetheilet / vnd auß der Apologia der Augspurgischen Confession widerholet / nicht Aristotelis Lehre / sondern der Heiligen Schrifft oder deß heiligen Geistes selbst / Sie wolten dañ fürgebẽ / daß auch die Apologia jhre Lehre von der Erbsünde nit auß Gottes Wort / sondern anderswoher auß Aristotele vñ Platone entlehnet.</p> <p>Wie dañ auch dieses auß Aristotelis Büchern nit genom̃en / da das Concordi Buch auß der Schrifft Sprüchẽ pag. 230. 261. 262. darthut / daß ein Vnderscheid sey zwischen der Menschlichẽ Natur / so fern sie nochmals Gottes Geschöpff vnd Creatur ist / vñ zwischen der Erbsünde / damit sie durch vnd durch verderbt ist.</p> <p>So sind ja die Artickel vnsers Christlichen Glaubens von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses Flei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0190]
der Erbsünde / beides im Extract. pag. 230. vñ gründtlichen Widerholung / etc. pag. 259. 260. 261. 262. dahin kom̃t / daß es von dem Vnderscheid der Substantz vnd deß Accidentis handelt / vnd derselben Wörter rechten Verstandt erkläret: So setzet es zuuor starcke / feste vnd vnbewegliche Gründe auß Gottes Wort / auß der Augspurgischen Confession / Apologia vnnd Artickeln vnsers Christlichen Glaubens / von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses vnsers Fleisches / welche wir bißher repetiert / vnnd gegẽ deß Widertheils Calumnien vñ Sophistische Verkehrungen gründtlich vnd bestendig verantwortet haben. Nachmals kompt es erst auff die Erklärung etlicher Wörter / vnter welchen auch diese zwey / Substantia vnd Accidens, sind / derer rechten Verstandt man in diesem Streit nit entrahten kan. Derwegen dem Concordi Buch vom Widertheil / Gewalt vnd vnrecht geschicht / da es beschüldiget wirt / als solte es den Grundt seiner Lehre in diesem Streit nicht auß der Theologia / sondern auß Aristotele geschöpfft haben.
Dann daß wir von Natur Kinder deß Zorns sind / Ephes. 2. vnd der Verdam̃nüß vnterworffen / Rom. 5. 6. ist ja auß dem Aristotele oder Porphyrio nicht genommen.
Also ist auch die Beschreibung der Erbsünde / pag. 259. in fünff Stück abgetheilet / vnd auß der Apologia der Augspurgischen Confession widerholet / nicht Aristotelis Lehre / sondern der Heiligen Schrifft oder deß heiligen Geistes selbst / Sie wolten dañ fürgebẽ / daß auch die Apologia jhre Lehre von der Erbsünde nit auß Gottes Wort / sondern anderswoher auß Aristotele vñ Platone entlehnet.
Wie dañ auch dieses auß Aristotelis Büchern nit genom̃en / da das Concordi Buch auß der Schrifft Sprüchẽ pag. 230. 261. 262. darthut / daß ein Vnderscheid sey zwischen der Menschlichẽ Natur / so fern sie nochmals Gottes Geschöpff vnd Creatur ist / vñ zwischen der Erbsünde / damit sie durch vnd durch verderbt ist.
So sind ja die Artickel vnsers Christlichen Glaubens von der Schöpffung / Erlösung / Heiligung vnd Aufferstehung dieses Flei-
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