Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.mal nur figurlich vnnd bedeutungsweiß seie / dauon vnden weitter sollePag 263. Pag. 226. vnd 227. gesagt werden. Ist also dise seine Regel von den Sacramentlichen Reden / welche man in der Kirchen führen / vnnd den streit vom Abendmal darnach erklären sollte / an keinem ort heiliger Schrifft fürgeschriben / sonder von jhnen den Zwinglianern selbs jhren Irthumb zuuerbergen erfunden. Dann ob wol die Sacrament in ettlichen stucken gleich sind / als / daß allenthalben ein eusserliches Zeichen / vnnd ein Wort GOttes ist / Item / daß allenthalben Christus mit seinen Gutthaten würdt fürgetragen / vnnd den gläubigen zu geeignet / vnnd daß allenthalben die verheissung würdt versigelt / (welches alles in vnsern Kirchen trewlich gelehrt würdt) jedoch dieweil sie Christum nicht auff einerley weiß mit den sichtbarn Zeichen zueignet / so ist es vnmöglich / daß man sie alle nach einer Regel ohne Irrthumb richte. Dann jetzt vom Nachtmal zuredenPag. 227. / solten wir nicht auß disen worten (das ist mein Leib) ein vngewonliche gleichwol auch Sacramentliche Reden machen / welche andern Sacramentlichen Reden vngleich were / so doch Hanfeld dergleichen in gantzer heiliger Schrifft keine weisen kan / da Christus von einigem Sacramentlichen Zeichen gesagt hette: Nemet / esset / das ist mein Leib? Dann daß er erstlich das Sacrament der Beschneidung bringt / stehenPag 224. Gen. 17. die wort beim Mose also: So halte nun meinen Bund / du vnnd dein Samen nach dir / bey jhren Nachkommen. Das ist aber mein Bund / den jhr halten sollen zwischen mir vnnd euch / vnnd deinem Samen nach dir. Alles was Männlich ist vnter euch / soll beschnitten werden. Dasselb soll ein Zeichen sein des Bunds / zwischen mir vnd euch. Hie ist nicht allein ein vngleichheit / wann mans auff das Nachtmal ziehen wollte / dieweil des Leibs vnnd Bluts Christi nicht / auch keins essens vnnd trinckens gedacht würdt / wie es dann im alten Testament nicht köndte sein: sonder es braucht auch Hanfeld disen Betrug / daß er die wort / das ist mein Bund / vnnd die folgende / das ist das Zeichen des Bunds / will gleich machen: so doch in der ersten Red / nicht das eusserlich Werck allein / nemlich / die Beschneidung der Vorhaut / sonder auch zugleich die vorgehende angehenckte verheissung GOttes begriffen ist / welche verheissung er auch seinen Bund nennet / ehe er dem Abraham die Beschneidung hette befohlen / da er sagt: Ich hab meinen Bund mit dir. Aber in der an- mal nur figurlich vnnd bedeutungsweiß seie / dauon vnden weitter sollePag 263. Pag. 226. vnd 227. gesagt werden. Ist also dise seine Regel von den Sacramentlichen Reden / welche man in der Kirchen führen / vnnd den streit vom Abendmal darnach erklären sollte / an keinem ort heiliger Schrifft fürgeschriben / sonder von jhnen den Zwinglianern selbs jhren Irthumb zuuerbergen erfunden. Dann ob wol die Sacrament in ettlichen stucken gleich sind / als / daß allenthalben ein eusserliches Zeichen / vnnd ein Wort GOttes ist / Item / daß allenthalben Christus mit seinen Gutthaten würdt fürgetragen / vnnd den gläubigen zu geeignet / vnnd daß allenthalben die verheissung würdt versigelt / (welches alles in vnsern Kirchen trewlich gelehrt würdt) jedoch dieweil sie Christum nicht auff einerley weiß mit den sichtbarn Zeichen zueignet / so ist es vnmöglich / daß man sie alle nach einer Regel ohne Irrthumb richte. Dann jetzt vom Nachtmal zuredenPag. 227. / solten wir nicht auß disen worten (das ist mein Leib) ein vngewonliche gleichwol auch Sacramentliche Reden machen / welche andern Sacramentlichen Reden vngleich were / so doch Hanfeld dergleichen in gantzer heiliger Schrifft keine weisen kan / da Christus von einigem Sacramentlichen Zeichen gesagt hette: Nemet / esset / das ist mein Leib? Dann daß er erstlich das Sacrament der Beschneidung bringt / stehenPag 224. Gen. 17. die wort beim Mose also: So halte nun meinen Bund / du vnnd dein Samen nach dir / bey jhren Nachkommen. Das ist aber mein Bund / den jhr halten sollen zwischen mir vnnd euch / vnnd deinem Samen nach dir. Alles was Männlich ist vnter euch / soll beschnitten werden. Dasselb soll ein Zeichen sein des Bunds / zwischen mir vnd euch. Hie ist nicht allein ein vngleichheit / wann mans auff das Nachtmal ziehen wollte / dieweil des Leibs vnnd Bluts Christi nicht / auch keins essens vnnd trinckens gedacht würdt / wie es dann im alten Testament nicht köndte sein: sonder es braucht auch Hanfeld disen Betrug / daß er die wort / das ist mein Bund / vnnd die folgende / das ist das Zeichen des Bunds / will gleich machen: so doch in der ersten Red / nicht das eusserlich Werck allein / nemlich / die Beschneidung der Vorhaut / sonder auch zugleich die vorgehende angehenckte verheissung GOttes begriffen ist / welche verheissung er auch seinen Bund nennet / ehe er dem Abraham die Beschneidung hette befohlen / da er sagt: Ich hab meinen Bund mit dir. Aber in der an- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0087" n="85"/> mal nur figurlich vnnd bedeutungsweiß seie / dauon vnden weitter solle<note place="right">Pag 263. Pag. 226. vnd 227.</note> gesagt werden. Ist also dise seine Regel von den Sacramentlichen Reden / welche man in der Kirchen führen / vnnd den streit vom Abendmal darnach erklären sollte / an keinem ort heiliger Schrifft fürgeschriben / sonder von jhnen den Zwinglianern selbs jhren Irthumb zuuerbergen erfunden. Dann ob wol die Sacrament in ettlichen stucken gleich sind / als / daß allenthalben ein eusserliches Zeichen / vnnd ein Wort GOttes ist / Item / daß allenthalben Christus mit seinen Gutthaten würdt fürgetragen / vnnd den gläubigen zu geeignet / vnnd daß allenthalben die verheissung würdt versigelt / (welches alles in vnsern Kirchen trewlich gelehrt würdt) jedoch dieweil sie Christum nicht auff einerley weiß mit den sichtbarn Zeichen zueignet / so ist es vnmöglich / daß man sie alle nach einer Regel ohne Irrthumb richte. Dann jetzt vom Nachtmal zureden<note place="right">Pag. 227.</note> / solten wir nicht auß disen worten (das ist mein Leib) ein vngewonliche gleichwol auch Sacramentliche Reden machen / welche andern Sacramentlichen Reden vngleich were / so doch Hanfeld dergleichen in gantzer heiliger Schrifft keine weisen kan / da Christus von einigem Sacramentlichen Zeichen gesagt hette: Nemet / esset / das ist mein Leib?</p> <p>Dann daß er erstlich das Sacrament der Beschneidung bringt / stehen<note place="right">Pag 224. Gen. 17.</note> die wort beim Mose also: So halte nun meinen Bund / du vnnd dein Samen nach dir / bey jhren Nachkommen. Das ist aber mein Bund / den jhr halten sollen zwischen mir vnnd euch / vnnd deinem Samen nach dir. Alles was Männlich ist vnter euch / soll beschnitten werden. Dasselb soll ein Zeichen sein des Bunds / zwischen mir vnd euch. Hie ist nicht allein ein vngleichheit / wann mans auff das Nachtmal ziehen wollte / dieweil des Leibs vnnd Bluts Christi nicht / auch keins essens vnnd trinckens gedacht würdt / wie es dann im alten Testament nicht köndte sein: sonder es braucht auch Hanfeld disen Betrug / daß er die wort / das ist mein Bund / vnnd die folgende / das ist das Zeichen des Bunds / will gleich machen: so doch in der ersten Red / nicht das eusserlich Werck allein / nemlich / die Beschneidung der Vorhaut / sonder auch zugleich die vorgehende angehenckte verheissung GOttes begriffen ist / welche verheissung er auch seinen Bund nennet / ehe er dem Abraham die Beschneidung hette befohlen / da er sagt: Ich hab meinen Bund mit dir. Aber in der an- </p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0087]
mal nur figurlich vnnd bedeutungsweiß seie / dauon vnden weitter solle gesagt werden. Ist also dise seine Regel von den Sacramentlichen Reden / welche man in der Kirchen führen / vnnd den streit vom Abendmal darnach erklären sollte / an keinem ort heiliger Schrifft fürgeschriben / sonder von jhnen den Zwinglianern selbs jhren Irthumb zuuerbergen erfunden. Dann ob wol die Sacrament in ettlichen stucken gleich sind / als / daß allenthalben ein eusserliches Zeichen / vnnd ein Wort GOttes ist / Item / daß allenthalben Christus mit seinen Gutthaten würdt fürgetragen / vnnd den gläubigen zu geeignet / vnnd daß allenthalben die verheissung würdt versigelt / (welches alles in vnsern Kirchen trewlich gelehrt würdt) jedoch dieweil sie Christum nicht auff einerley weiß mit den sichtbarn Zeichen zueignet / so ist es vnmöglich / daß man sie alle nach einer Regel ohne Irrthumb richte. Dann jetzt vom Nachtmal zureden / solten wir nicht auß disen worten (das ist mein Leib) ein vngewonliche gleichwol auch Sacramentliche Reden machen / welche andern Sacramentlichen Reden vngleich were / so doch Hanfeld dergleichen in gantzer heiliger Schrifft keine weisen kan / da Christus von einigem Sacramentlichen Zeichen gesagt hette: Nemet / esset / das ist mein Leib?
Pag 263. Pag. 226. vnd 227.
Pag. 227. Dann daß er erstlich das Sacrament der Beschneidung bringt / stehen die wort beim Mose also: So halte nun meinen Bund / du vnnd dein Samen nach dir / bey jhren Nachkommen. Das ist aber mein Bund / den jhr halten sollen zwischen mir vnnd euch / vnnd deinem Samen nach dir. Alles was Männlich ist vnter euch / soll beschnitten werden. Dasselb soll ein Zeichen sein des Bunds / zwischen mir vnd euch. Hie ist nicht allein ein vngleichheit / wann mans auff das Nachtmal ziehen wollte / dieweil des Leibs vnnd Bluts Christi nicht / auch keins essens vnnd trinckens gedacht würdt / wie es dann im alten Testament nicht köndte sein: sonder es braucht auch Hanfeld disen Betrug / daß er die wort / das ist mein Bund / vnnd die folgende / das ist das Zeichen des Bunds / will gleich machen: so doch in der ersten Red / nicht das eusserlich Werck allein / nemlich / die Beschneidung der Vorhaut / sonder auch zugleich die vorgehende angehenckte verheissung GOttes begriffen ist / welche verheissung er auch seinen Bund nennet / ehe er dem Abraham die Beschneidung hette befohlen / da er sagt: Ich hab meinen Bund mit dir. Aber in der an-
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/87>, abgerufen am 26.07.2024. |