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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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dern Red sihet der HERR auff das eusserliche Werck / die Beschneidung der Vorhaut / vnnd dises nennet er ein Zeichen seines Bunds / aber doch kein Bedeutungszeichen vnnd Gegenbild / allein der jnnerlichen Beschneidung / wie Hanfeld meinet / sonder ein Sigill der Gerechtigkeit / wie es Paulus außlegt / durch welches / als ein mittel / der HERR seine verheissung vnnd Gnad appliciert / zugeeignet / versiglet / vnnd bekräfftiget hat. Darumb hat dises Zeichen nicht nur den Namen der bezeichneten verheissung getragen / sonder als ein Mittel dieselbige kräfftiglich gewürckt vnnd zugeeignet.

Pag 224.

GLeich / vnnd vil grössern Betrug braucht Hanfeld auch mit Mosis worten vom Osterlamb. Dann daselbs stehet nicht: Exod. 12.Es / das Osterlamb / ist des HERRN Passah oder Vberschritt: sonder nach dem der HERR jhnen fürgeschriben / mit was Ceremonien vnnd Geberden sie das Osterlamb essen sollen: setzt er drauff: Es ist des HERRN Passah / das ist / der HERR würdt in diser nacht vbergehen. Das stehet aber vom Osterlamb selbs / es sey das Passah Opffer des HERRN / das ist / sie haben ein solches Lamb geopffert / zu der zeit / als der HERR in Egypten sey vbergangen. So stehen auch die andern wort Hanfelds (das Blut des Osterlambs soll ein Zeichen sein an ewern Häusern / daß ich fürüber gehe) nicht also in Mose / sonder / das Blut soll ewer Zeichen sein an den Häusern / darinnen jhr seidt / daß / wann ich das Blut sehe / (welche wort Hanfeld außgelassen) für euch vbergehe.

Darumb so ists gar nicht die Meinung / daß des Osterlambs Blut den Israeliten ein Zeichen / Bedeutung / Gegenbild des Vberschritts selbs sein soll / sondern dem HERRN soll es ein Zeichen sein / daß im selbigen Haus Israeliten sein / vnnd er also ohne schaden fürüber gehe. Daß also dise wort Mosis / weder mit dem Nachtmal / noch andern Sacramentlichen Reden sich reimen / welches auch nicht wunder ist / dieweil der Zwingel dise außlegung Hanfelds in eim Traum von eim vngewissen Geist gelernet hat. Aber darauß mag man sehen / was dise Leut für ein gewissen bey jhrer Sachen haben / dieweil sie so genaw alles zusamen raffen / dieselbige zubeschönen.

dern Red sihet der HERR auff das eusserliche Werck / die Beschneidung der Vorhaut / vnnd dises nennet er ein Zeichen seines Bunds / aber doch kein Bedeutungszeichen vnnd Gegenbild / allein der jnnerlichen Beschneidung / wie Hanfeld meinet / sonder ein Sigill der Gerechtigkeit / wie es Paulus außlegt / durch welches / als ein mittel / der HERR seine verheissung vnnd Gnad appliciert / zugeeignet / versiglet / vnnd bekräfftiget hat. Darumb hat dises Zeichen nicht nur den Namen der bezeichneten verheissung getragen / sonder als ein Mittel dieselbige kräfftiglich gewürckt vnnd zugeeignet.

Pag 224.

GLeich / vnnd vil grössern Betrug braucht Hanfeld auch mit Mosis worten vom Osterlamb. Dann daselbs stehet nicht: Exod. 12.Es / das Osterlamb / ist des HERRN Passah oder Vberschritt: sonder nach dem der HERR jhnen fürgeschriben / mit was Ceremonien vnnd Geberden sie das Osterlamb essen sollen: setzt er drauff: Es ist des HERRN Passah / das ist / der HERR würdt in diser nacht vbergehen. Das stehet aber vom Osterlamb selbs / es sey das Passah Opffer des HERRN / das ist / sie haben ein solches Lamb geopffert / zu der zeit / als der HERR in Egypten sey vbergangen. So stehen auch die andern wort Hanfelds (das Blut des Osterlambs soll ein Zeichen sein an ewern Häusern / daß ich fürüber gehe) nicht also in Mose / sonder / das Blut soll ewer Zeichen sein an den Häusern / darinnen jhr seidt / daß / wann ich das Blut sehe / (welche wort Hanfeld außgelassen) für euch vbergehe.

Darumb so ists gar nicht die Meinung / daß des Osterlambs Blut den Israeliten ein Zeichen / Bedeutung / Gegenbild des Vberschritts selbs sein soll / sondern dem HERRN soll es ein Zeichen sein / daß im selbigen Haus Israeliten sein / vnnd er also ohne schaden fürüber gehe. Daß also dise wort Mosis / weder mit dem Nachtmal / noch andern Sacramentlichen Reden sich reimen / welches auch nicht wunder ist / dieweil der Zwingel dise außlegung Hanfelds in eim Traum von eim vngewissen Geist gelernet hat. Aber darauß mag man sehen / was dise Leut für ein gewissen bey jhrer Sachen haben / dieweil sie so genaw alles zusamen raffen / dieselbige zubeschönen.

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                     Gerechtigkeit / wie es Paulus außlegt / durch welches / als ein mittel / der
                     HERR seine verheissung vnnd Gnad appliciert / zugeeignet / versiglet / vnnd
                     bekräfftiget hat. Darumb hat dises Zeichen nicht nur den Namen der bezeichneten
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[86/0088] dern Red sihet der HERR auff das eusserliche Werck / die Beschneidung der Vorhaut / vnnd dises nennet er ein Zeichen seines Bunds / aber doch kein Bedeutungszeichen vnnd Gegenbild / allein der jnnerlichen Beschneidung / wie Hanfeld meinet / sonder ein Sigill der Gerechtigkeit / wie es Paulus außlegt / durch welches / als ein mittel / der HERR seine verheissung vnnd Gnad appliciert / zugeeignet / versiglet / vnnd bekräfftiget hat. Darumb hat dises Zeichen nicht nur den Namen der bezeichneten verheissung getragen / sonder als ein Mittel dieselbige kräfftiglich gewürckt vnnd zugeeignet. GLeich / vnnd vil grössern Betrug braucht Hanfeld auch mit Mosis worten vom Osterlamb. Dann daselbs stehet nicht: Es / das Osterlamb / ist des HERRN Passah oder Vberschritt: sonder nach dem der HERR jhnen fürgeschriben / mit was Ceremonien vnnd Geberden sie das Osterlamb essen sollen: setzt er drauff: Es ist des HERRN Passah / das ist / der HERR würdt in diser nacht vbergehen. Das stehet aber vom Osterlamb selbs / es sey das Passah Opffer des HERRN / das ist / sie haben ein solches Lamb geopffert / zu der zeit / als der HERR in Egypten sey vbergangen. So stehen auch die andern wort Hanfelds (das Blut des Osterlambs soll ein Zeichen sein an ewern Häusern / daß ich fürüber gehe) nicht also in Mose / sonder / das Blut soll ewer Zeichen sein an den Häusern / darinnen jhr seidt / daß / wann ich das Blut sehe / (welche wort Hanfeld außgelassen) für euch vbergehe. Exod. 12. Darumb so ists gar nicht die Meinung / daß des Osterlambs Blut den Israeliten ein Zeichen / Bedeutung / Gegenbild des Vberschritts selbs sein soll / sondern dem HERRN soll es ein Zeichen sein / daß im selbigen Haus Israeliten sein / vnnd er also ohne schaden fürüber gehe. Daß also dise wort Mosis / weder mit dem Nachtmal / noch andern Sacramentlichen Reden sich reimen / welches auch nicht wunder ist / dieweil der Zwingel dise außlegung Hanfelds in eim Traum von eim vngewissen Geist gelernet hat. Aber darauß mag man sehen / was dise Leut für ein gewissen bey jhrer Sachen haben / dieweil sie so genaw alles zusamen raffen / dieselbige zubeschönen.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/88>, abgerufen am 25.11.2024.