Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Rechten Gottes vnnd Allmächtigen gewalt auff die menschliche Natur zeucht / da er also sagt: daß Christus nun auch in der menschlichen Natur erhaben sey / vnnd daß man muß glauben vnnd bekennen / Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnnd ist nichts im Himmel vnd Erden / das nicht vnter jhm sey. Vnnd heißt also beide / warhafftiger Mensch vnnd warhafftiger GOtt / zur Rechten des Vatters sitzend / Herr vber alle Creaturen / der da in Göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regiert. ES bringt Hanfeld auch ettliche wort auß D. LuthersPag. 331. & 342. Luth. in Ep. Nat. Heb. 1. Kirchenpostill / als daß er vnter andern schreibt: Er selbs habe ettwann in denen Sprüchen / die von Christo reden / geirret / vnd hab der Natur zugeeignet / was der Person gebüret / vnd widerumb. Weist er Hanfeld wol / daß D. Luth. hie nichts redet von dem / so er wid die Zwinglianer von der Person vnd Nachtmal Christi geschriben / seitenmal er seine Kirchenpostill ettliche jar vor solchen Schrifften in Truck hat gegeben: sond er redet von seinen Lehrjaren / in welchen er disen Artickel noch nit recht verstanden habe. Vnnd damit niemand darfür halte / als hette Doctor Luther mit disen worten der menschlichen Natur an jhrer göttlichen Maiestet ettwas wöllen nemen / so schreibt er eben in diser Epistel also: (welchen er gesetzt hat zum Erben vber aller ding) dis ist nach der Menschheit geredt. Dann wir müssen glauben / daß Christus nicht allein ist nach der Gottheit vber alle ding / sonder auch nach der Menschheit / also daß Christo dem Menschen alle Creaturen vnterworffen vnnd vnderthon sind. Vnd hernach vber dise wort: (hat er sich gesetzt zu der Rechten der Maiestet in der Höhe) das ist auch nach der Menschheit gesagt / in welcher er auch der Sünden reinigung zugericht hat / doch daß dannoch wahr sey / es habs GOttes Sohn thon / vnnd die Person nicht jemand scheide / vmb die scheidung der Naturen / also ists auch wahr / daß GOttes Sohn sitzt zur Rechten der Maiestet / wiewol das allein nach der Menschheit geschicht / Dann nach der Gottheit ist er auch selbs die einige Maiestet des Vatters / zu welches rechten Hand er sitzt. Sihe / das heißt fein versehen / (wie Hanfeld fälschlich fürgibt) daß die AllmachtPag. 331. vnnd Göttliche Maiestet der menschlichen Natur nicht gegeben werde. Rechten Gottes vnnd Allmächtigen gewalt auff die menschliche Natur zeucht / da er also sagt: daß Christus nun auch in der menschlichen Natur erhaben sey / vnnd daß man muß glauben vnnd bekennen / Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnnd ist nichts im Himmel vnd Erden / das nicht vnter jhm sey. Vnnd heißt also beide / warhafftiger Mensch vnnd warhafftiger GOtt / zur Rechten des Vatters sitzend / Herr vber alle Creaturen / der da in Göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regiert. ES bringt Hanfeld auch ettliche wort auß D. LuthersPag. 331. & 342. Luth. in Ep. Nat. Heb. 1. Kirchenpostill / als daß er vnter andern schreibt: Er selbs habe ettwañ in denen Sprüchen / die von Christo reden / geirret / vnd hab der Natur zugeeignet / was der Person gebüret / vnd widerumb. Weist er Hanfeld wol / daß D. Luth. hie nichts redet von dem / so er wiď die Zwinglianer von der Person vñ Nachtmal Christi geschriben / seitenmal er seine Kirchenpostill ettliche jar vor solchen Schrifftẽ in Truck hat gegeben: sonď er redet von seinen Lehrjaren / in welchen er disen Artickel noch nit recht verstanden habe. Vnnd damit niemand darfür halte / als hette Doctor Luther mit disen worten der menschlichen Natur an jhrer göttlichen Maiestet ettwas wöllen nemen / so schreibt er eben in diser Epistel also: (welchen er gesetzt hat zum Erbẽ vber aller ding) dis ist nach der Menschheit geredt. Dann wir müssen glauben / daß Christus nicht allein ist nach der Gottheit vber alle ding / sonder auch nach der Menschheit / also daß Christo dem Menschen alle Creaturen vnterworffen vnnd vnderthon sind. Vnd hernach vber dise wort: (hat er sich gesetzt zu der Rechten der Maiestet in der Höhe) das ist auch nach der Menschheit gesagt / in welcher er auch der Sünden reinigung zugericht hat / doch daß dannoch wahr sey / es habs GOttes Sohn thon / vnnd die Person nicht jemand scheide / vmb die scheidung der Naturen / also ists auch wahr / daß GOttes Sohn sitzt zur Rechten der Maiestet / wiewol das allein nach der Menschheit geschicht / Dann nach der Gottheit ist er auch selbs die einige Maiestet des Vatters / zu welches rechten Hand er sitzt. 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Dann wir müssen glauben / daß Christus nicht allein ist nach der Gottheit vber alle ding / sonder auch nach der Menschheit / also daß Christo dem Menschen alle Creaturen vnterworffen vnnd vnderthon sind. Vnd hernach vber dise wort: (hat er sich gesetzt zu der Rechten der Maiestet in der Höhe) das ist auch nach der Menschheit gesagt / in welcher er auch der Sünden reinigung zugericht hat / doch daß dannoch wahr sey / es habs GOttes Sohn thon / vnnd die Person nicht jemand scheide / vmb die scheidung der Naturen / also ists auch wahr / daß GOttes Sohn sitzt zur Rechten der Maiestet / wiewol das allein nach der Menschheit geschicht / Dann nach der Gottheit ist er auch selbs die einige Maiestet des Vatters / zu welches rechten Hand er sitzt. Sihe / das heißt fein versehen / (wie Hanfeld fälschlich fürgibt) daß die Allmacht<note place="right">Pag. 331.</note> vnnd Göttliche Maiestet der menschlichen Natur nicht gegeben werde.</p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0043]
Rechten Gottes vnnd Allmächtigen gewalt auff die menschliche Natur zeucht / da er also sagt: daß Christus nun auch in der menschlichen Natur erhaben sey / vnnd daß man muß glauben vnnd bekennen / Christus der Mensch sitzet zur Rechten Gottes / vnd hat gewalt vber die Engel / vnnd ist nichts im Himmel vnd Erden / das nicht vnter jhm sey. Vnnd heißt also beide / warhafftiger Mensch vnnd warhafftiger GOtt / zur Rechten des Vatters sitzend / Herr vber alle Creaturen / der da in Göttlicher Maiestet / vnd doch auch in menschlicher Natur gewaltiglich vns regiert.
ES bringt Hanfeld auch ettliche wort auß D. Luthers Kirchenpostill / als daß er vnter andern schreibt: Er selbs habe ettwañ in denen Sprüchen / die von Christo reden / geirret / vnd hab der Natur zugeeignet / was der Person gebüret / vnd widerumb. Weist er Hanfeld wol / daß D. Luth. hie nichts redet von dem / so er wiď die Zwinglianer von der Person vñ Nachtmal Christi geschriben / seitenmal er seine Kirchenpostill ettliche jar vor solchen Schrifftẽ in Truck hat gegeben: sonď er redet von seinen Lehrjaren / in welchen er disen Artickel noch nit recht verstanden habe. Vnnd damit niemand darfür halte / als hette Doctor Luther mit disen worten der menschlichen Natur an jhrer göttlichen Maiestet ettwas wöllen nemen / so schreibt er eben in diser Epistel also: (welchen er gesetzt hat zum Erbẽ vber aller ding) dis ist nach der Menschheit geredt. Dann wir müssen glauben / daß Christus nicht allein ist nach der Gottheit vber alle ding / sonder auch nach der Menschheit / also daß Christo dem Menschen alle Creaturen vnterworffen vnnd vnderthon sind. Vnd hernach vber dise wort: (hat er sich gesetzt zu der Rechten der Maiestet in der Höhe) das ist auch nach der Menschheit gesagt / in welcher er auch der Sünden reinigung zugericht hat / doch daß dannoch wahr sey / es habs GOttes Sohn thon / vnnd die Person nicht jemand scheide / vmb die scheidung der Naturen / also ists auch wahr / daß GOttes Sohn sitzt zur Rechten der Maiestet / wiewol das allein nach der Menschheit geschicht / Dann nach der Gottheit ist er auch selbs die einige Maiestet des Vatters / zu welches rechten Hand er sitzt. Sihe / das heißt fein versehen / (wie Hanfeld fälschlich fürgibt) daß die Allmacht vnnd Göttliche Maiestet der menschlichen Natur nicht gegeben werde.
Pag. 331. & 342. Luth. in Ep. Nat. Heb. 1.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/43>, abgerufen am 05.07.2024. |