Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587.verheißt dennoch dem Abraham auff sein Gebett / wann er in Sodoma nur zehen fromme Männer wurde finden / so wölte er vmb diser willen auch deß Gottlosen hauffens verschonen. Also verschonet er auff Loths fürbit / der Einwohner1. Mos. 19. zu Zoar / die auch mit den Sodomitern solten vndergehn: Sihe / spricht der HERr / Ich habe auch in disem stuck dich angesehen / daß ich die Statt nicht vmbkehre / für die du geredt hast. Eyle vnnd errette dich daselbst / dann ich kan nichts thun / biß daß du hinein kommest. Zu Mose sagt er / 2. Mos. 32. Lasse mich (gleich als ob jhn2. Mos. 32. Mose hielte) daß mein zorn vber sie (das Volck Israel) ergrimme / vnd sie aufffresse. Die Bande / darmit Mose GOtt gefangen hielte / waren das Gebett. Dann es volgt gleich drauff im selben Capitel: Mose aber flehet für dem HERrn seinem Gott. Ezech. 13. klagt der HERrEzech. 13. von Propheten seines Volcks (verstehet aber die falsche Propheten) daß sie mit jhrem Gebett nicht für die Lucken tretten / vnd machen sich nicht zur Huren vmb das Hauß Israhel / vnd stehet nicht im streit am tag des Herren. Vnd Cap. 22. sagt er: Er habe einen gesucht / der sichEzech. 23. ein Mawr machte / vnnd wider den riß stünde / gegen jhm für das Lande / das ers nicht verderbte. Darauß wir lehrnen sollen / wie nutzlich in einer Statt oder in einem Volck fromme Leut seyen. Sie seind Säulen / auff welchen eines gantzen Volcks / zeitliches glück vnd wolfahrt stehet / gleich wie die Säulen einen Baw tragen müssen. Sie seind Mauren / welche einem Vock die woluerdiente straffen ettwan lange zeit aufshalten können. So lang nu dise mauren vnd säulen stehn / so lang kan ein Volck friden / glück vnd segen haben. Derhalben soll man Gott fleißig anrüffen / das er fromme Leut zu gemeinem nutzenlange zeit erhalte. verheißt dennoch dem Abraham auff sein Gebett / wann er in Sodoma nur zehen fromme Männer wurde finden / so wölte er vmb diser willen auch deß Gottlosen hauffens verschonen. Also verschonet er auff Loths fürbit / der Einwohner1. Mos. 19. zu Zoar / die auch mit den Sodomitern solten vndergehn: Sihe / spricht der HERr / Ich habe auch in disem stuck dich angesehen / daß ich die Statt nicht vmbkehre / für die du geredt hast. Eyle vnnd errette dich daselbst / dañ ich kan nichts thun / biß daß du hinein kommest. Zu Mose sagt er / 2. Mos. 32. Lasse mich (gleich als ob jhn2. Mos. 32. Mose hielte) daß mein zorn vber sie (das Volck Israel) ergrimme / vnd sie aufffresse. Die Bande / darmit Mose GOtt gefangen hielte / waren das Gebett. Dann es volgt gleich drauff im selben Capitel: Mose aber flehet für dem HERrn seinem Gott. Ezech. 13. klagt der HERrEzech. 13. von Propheten seines Volcks (verstehet aber die falsche Propheten) daß sie mit jhrem Gebett nicht für die Lucken tretten / vnd machen sich nicht zur Huren vmb das Hauß Israhel / vnd stehet nicht im streit am tag des Herren. Vnd Cap. 22. sagt er: Er habe einen gesucht / der sichEzech. 23. ein Mawr machte / vnnd wider den riß stünde / gegen jhm für das Lande / das ers nicht verderbte. Darauß wir lehrnen sollen / wie nutzlich in einer Statt oder in einem Volck from̃e Leut seyen. Sie seind Säulen / auff welchen eines gantzẽ Volcks / zeitliches glück vñ wolfahrt stehet / gleich wie die Säulen einẽ Baw tragẽ müssen. Sie seind Mauren / welche einem Vock die woluerdiente straffen ettwan lange zeit aufshaltẽ könnẽ. So lang nu dise mauren vñ säulen stehn / so lang kan ein Volck fridẽ / glück vñ segen haben. Derhalbẽ soll man Gott fleißig anrüffen / das er fromme Leut zu gemeinem nutzẽlange zeit erhalte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015"/> verheißt dennoch dem Abraham auff sein Gebett / wann er in Sodoma nur zehen fromme Männer wurde finden / so wölte er vmb diser willen auch deß Gottlosen hauffens verschonen. Also verschonet er auff Loths fürbit / der Einwohner<note place="right">1. Mos. 19.</note> zu Zoar / die auch mit den Sodomitern solten vndergehn: Sihe / spricht der HERr / Ich habe auch in disem stuck dich angesehen / daß ich die Statt nicht vmbkehre / für die du geredt hast. Eyle vnnd errette dich daselbst / dañ ich kan nichts thun / biß daß du hinein kommest. Zu Mose sagt er / 2. Mos. 32. Lasse mich (gleich als ob jhn<note place="right">2. Mos. 32.</note> Mose hielte) daß mein zorn vber sie (das Volck Israel) ergrimme / vnd sie aufffresse. Die Bande / darmit Mose GOtt gefangen hielte / waren das Gebett. Dann es volgt gleich drauff im selben Capitel: Mose aber flehet für dem HERrn seinem Gott. Ezech. 13. klagt der HERr<note place="right">Ezech. 13.</note> von Propheten seines Volcks (verstehet aber die falsche Propheten) daß sie mit jhrem Gebett nicht für die Lucken tretten / vnd machen sich nicht zur Huren vmb das Hauß Israhel / vnd stehet nicht im streit am tag des Herren. Vnd Cap. 22. sagt er: Er habe einen gesucht / der sich<note place="right">Ezech. 23.</note> ein Mawr machte / vnnd wider den riß stünde / gegen jhm für das Lande / das ers nicht verderbte.</p> <p>Darauß wir lehrnen sollen / wie nutzlich in einer Statt oder in einem Volck from̃e Leut seyen. Sie seind Säulen / auff welchen eines gantzẽ Volcks / zeitliches glück vñ wolfahrt stehet / gleich wie die Säulen einẽ Baw tragẽ müssen. Sie seind Mauren / welche einem Vock die woluerdiente straffen ettwan lange zeit aufshaltẽ könnẽ. So lang nu dise mauren vñ säulen stehn / so lang kan ein Volck fridẽ / glück vñ segen haben. Derhalbẽ soll man Gott fleißig anrüffen / das er fromme Leut zu gemeinem nutzẽlange zeit erhalte. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
verheißt dennoch dem Abraham auff sein Gebett / wann er in Sodoma nur zehen fromme Männer wurde finden / so wölte er vmb diser willen auch deß Gottlosen hauffens verschonen. Also verschonet er auff Loths fürbit / der Einwohner zu Zoar / die auch mit den Sodomitern solten vndergehn: Sihe / spricht der HERr / Ich habe auch in disem stuck dich angesehen / daß ich die Statt nicht vmbkehre / für die du geredt hast. Eyle vnnd errette dich daselbst / dañ ich kan nichts thun / biß daß du hinein kommest. Zu Mose sagt er / 2. Mos. 32. Lasse mich (gleich als ob jhn Mose hielte) daß mein zorn vber sie (das Volck Israel) ergrimme / vnd sie aufffresse. Die Bande / darmit Mose GOtt gefangen hielte / waren das Gebett. Dann es volgt gleich drauff im selben Capitel: Mose aber flehet für dem HERrn seinem Gott. Ezech. 13. klagt der HERr von Propheten seines Volcks (verstehet aber die falsche Propheten) daß sie mit jhrem Gebett nicht für die Lucken tretten / vnd machen sich nicht zur Huren vmb das Hauß Israhel / vnd stehet nicht im streit am tag des Herren. Vnd Cap. 22. sagt er: Er habe einen gesucht / der sich ein Mawr machte / vnnd wider den riß stünde / gegen jhm für das Lande / das ers nicht verderbte.
1. Mos. 19.
2. Mos. 32.
Ezech. 13.
Ezech. 23. Darauß wir lehrnen sollen / wie nutzlich in einer Statt oder in einem Volck from̃e Leut seyen. Sie seind Säulen / auff welchen eines gantzẽ Volcks / zeitliches glück vñ wolfahrt stehet / gleich wie die Säulen einẽ Baw tragẽ müssen. Sie seind Mauren / welche einem Vock die woluerdiente straffen ettwan lange zeit aufshaltẽ könnẽ. So lang nu dise mauren vñ säulen stehn / so lang kan ein Volck fridẽ / glück vñ segen haben. Derhalbẽ soll man Gott fleißig anrüffen / das er fromme Leut zu gemeinem nutzẽlange zeit erhalte.
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