Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587.Vnnd ob wol etwann einer in eim groben Küttel / wenn er fromb ist / eben so ein starck Vatter vnser betten / vnnd GOTTES zorn auffhalten mag / als ein frommer / der in eim grossen ansehen ist: soll man dannoch GOTT für die Hauptsäulen fürnämlich bitten / auff welchen der gantze Bawstehet / als für fromme Regenten vnnd trewe Prediger. Dann so lang vns dise Säulen bleiben / so haben wir vns keines vnglücks zubefahren. Da wir aber je sehen / daß GOTT die Frommen weg nimbt / so sollen sie auch mit jhrem todt vns nutzen / dauon wir jetz zum dritten reden wöllen. Vom dritten. DEnn sie sollen fürs dritt vnsere Bußprediger sein / vns vermahnen zur Buß vnd besserung des Lebens / vnnd vns auffmundern zum Gebett / auff daß wir die Straffen / so sie vns mit jhrem todt verkündigen / wider mögen abwenden. Ja sie soltens wol sein / vnd thund auch jhr bestes / aber Esaias klagt / sie schaffen bey dem grösten theil keinen nutzen. Der Gerechte kompt vmb / spricht er / vnnd niemand ist der es zuhertzen neme / vnd heilige Leut werden auffgerafft. Vnd niemand achtet drauff. Dz ist / die Welt ist so sicher vnnd ersoffen in den Sünden / daß sie Gott nicht mag zur Buß bringen / wann er schon jhr an frommer Leut todt / alle tag vorbotten künfftiges vnglück schicket. Dann Gottlose Leut / die auff keine Menschliche oder Göttliche Warnungen geben / können allweg etwas finden / damit sie Vnnd ob wol etwann einer in eim groben Küttel / wenn er fromb ist / eben so ein starck Vatter vnser betten / vnnd GOTTES zorn auffhalten mag / als ein frommer / der in eim grossen ansehen ist: soll man dannoch GOTT für die Hauptsäulen fürnämlich bitten / auff welchen der gantze Bawstehet / als für fromme Regenten vnnd trewe Prediger. Dann so lang vns dise Säulen bleiben / so haben wir vns keines vnglücks zubefahren. Da wir aber je sehen / daß GOTT die Frommen weg nimbt / so sollen sie auch mit jhrem todt vns nutzen / dauon wir jetz zum dritten reden wöllen. Vom dritten. DEnn sie sollen fürs dritt vnsere Bußprediger sein / vns vermahnen zur Buß vnd besserung des Lebens / vnnd vns auffmundern zum Gebett / auff daß wir die Straffen / so sie vns mit jhrem todt verkündigen / wider mögen abwenden. Ja sie soltens wol sein / vnd thund auch jhr bestes / aber Esaias klagt / sie schaffen bey dem grösten theil keinen nutzen. Der Gerechte kompt vmb / spricht er / vnnd niemand ist der es zuhertzen neme / vnd heilige Leut werden auffgerafft. Vnd niemand achtet drauff. Dz ist / die Welt ist so sicher vnnd ersoffen in den Sünden / daß sie Gott nicht mag zur Buß bringen / wann er schon jhr an from̃er Leut todt / alle tag vorbotten künfftiges vnglück schicket. Dann Gottlose Leut / die auff keine Menschliche oder Göttliche Warnungen geben / können allweg etwas finden / damit sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016"/> Vnnd ob wol etwann einer in eim groben Küttel / wenn er fromb ist / eben so ein starck Vatter vnser betten / vnnd GOTTES zorn auffhalten mag / als ein frommer / der in eim grossen ansehen ist: soll man dannoch GOTT für die Hauptsäulen fürnämlich bitten / auff welchen der gantze Bawstehet / als für fromme Regenten vnnd trewe Prediger. Dann so lang vns dise Säulen bleiben / so haben wir vns keines vnglücks zubefahren. Da wir aber je sehen / daß GOTT die Frommen weg nimbt / so sollen sie auch mit jhrem todt vns nutzen / dauon wir jetz zum dritten reden wöllen.</p> </div> <div> <head>Vom dritten.<lb/></head> <p>DEnn sie sollen fürs dritt vnsere Bußprediger sein / vns vermahnen zur Buß vnd besserung des Lebens / vnnd vns auffmundern zum Gebett / auff daß wir die Straffen / so sie vns mit jhrem todt verkündigen / wider mögen abwenden. Ja sie soltens wol sein / vnd thund auch jhr bestes / aber Esaias klagt / sie schaffen bey dem grösten theil keinen nutzen. Der Gerechte kompt vmb / spricht er / vnnd niemand ist der es zuhertzen neme / vnd heilige Leut werden auffgerafft. Vnd niemand achtet drauff. Dz ist / die Welt ist so sicher vnnd ersoffen in den Sünden / daß sie Gott nicht mag zur Buß bringen / wann er schon jhr an from̃er Leut todt / alle tag vorbotten künfftiges vnglück schicket. Dann Gottlose Leut / die auff keine Menschliche oder Göttliche Warnungen geben / können allweg etwas finden / damit sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0016]
Vnnd ob wol etwann einer in eim groben Küttel / wenn er fromb ist / eben so ein starck Vatter vnser betten / vnnd GOTTES zorn auffhalten mag / als ein frommer / der in eim grossen ansehen ist: soll man dannoch GOTT für die Hauptsäulen fürnämlich bitten / auff welchen der gantze Bawstehet / als für fromme Regenten vnnd trewe Prediger. Dann so lang vns dise Säulen bleiben / so haben wir vns keines vnglücks zubefahren. Da wir aber je sehen / daß GOTT die Frommen weg nimbt / so sollen sie auch mit jhrem todt vns nutzen / dauon wir jetz zum dritten reden wöllen.
Vom dritten.
DEnn sie sollen fürs dritt vnsere Bußprediger sein / vns vermahnen zur Buß vnd besserung des Lebens / vnnd vns auffmundern zum Gebett / auff daß wir die Straffen / so sie vns mit jhrem todt verkündigen / wider mögen abwenden. Ja sie soltens wol sein / vnd thund auch jhr bestes / aber Esaias klagt / sie schaffen bey dem grösten theil keinen nutzen. Der Gerechte kompt vmb / spricht er / vnnd niemand ist der es zuhertzen neme / vnd heilige Leut werden auffgerafft. Vnd niemand achtet drauff. Dz ist / die Welt ist so sicher vnnd ersoffen in den Sünden / daß sie Gott nicht mag zur Buß bringen / wann er schon jhr an from̃er Leut todt / alle tag vorbotten künfftiges vnglück schicket. Dann Gottlose Leut / die auff keine Menschliche oder Göttliche Warnungen geben / können allweg etwas finden / damit sie
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/16>, abgerufen am 05.07.2024. |