Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.versihet) vber Gott / daß er sucht Zeichen Göttliches willens / vnd vngedultig werde / daß er nicht wissen sol / ob er versehen sey / macht jhm seinen Gott verdechtig / daß er viel nahe nach einem andern Gott sich sehnet. Kürtzlich / hie gedenckt er die Gottes Liebe mit einem Sturmwind außzuleschen / vnd Gottes Haß erwecken. Je mehr der Mensch dem Teuffel folget / vnd die Gedancken leydet / je fehrlicher er stehet / vnnd zu letzt sich nicht mag erhalten / er felt in Gottes Haß vnd Lesierung. Denn was ist es anders / daß ich wissen wil / ob ich versehen sey / denn ich wil alles wissen / was Gott weis / vnnd jhm gleich seyn / daß er nichts mehr wisse denn ich / vnnd also Gott nicht Gott sey / so er gar nichts vber mich wissen sol? Da helt er für / wie viel Heyden / Jüden / Christen Kinder verloren werden / vnnd treibet mit solchen fehrlichen vnd vergebenen Gedancken so viel / daß der Mensch / ob er sonst gerne stürbe / doch in diesem stück vnwillig wird. versihet) vber Gott / daß er sucht Zeichen Göttliches willens / vnd vngedultig werde / daß er nicht wissen sol / ob er versehen sey / macht jhm seinen Gott verdechtig / daß er viel nahe nach einem andern Gott sich sehnet. Kürtzlich / hie gedenckt er die Gottes Liebe mit einem Sturmwind außzuleschen / vnd Gottes Haß erwecken. Je mehr der Mensch dem Teuffel folget / vnd die Gedancken leydet / je fehrlicher er stehet / vnnd zu letzt sich nicht mag erhalten / er felt in Gottes Haß vnd Lesierung. Denn was ist es anders / daß ich wissen wil / ob ich versehen sey / denn ich wil alles wissen / was Gott weis / vnnd jhm gleich seyn / daß er nichts mehr wisse denn ich / vnnd also Gott nicht Gott sey / so er gar nichts vber mich wissen sol? Da helt er für / wie viel Heyden / Jüden / Christen Kinder verloren werden / vnnd treibet mit solchen fehrlichen vnd vergebenen Gedancken so viel / daß der Mensch / ob er sonst gerne stürbe / doch in diesem stück vnwillig wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0244"/> versihet) vber Gott / daß er sucht Zeichen Göttliches willens / vnd vngedultig werde / daß er nicht wissen sol / ob er versehen sey / macht jhm seinen Gott verdechtig / daß er viel nahe nach einem andern Gott sich sehnet. Kürtzlich / hie gedenckt er die Gottes Liebe mit einem Sturmwind außzuleschen / vnd Gottes Haß erwecken.</p> <p>Je mehr der Mensch dem Teuffel folget / vnd die Gedancken leydet / je fehrlicher er stehet / vnnd zu letzt sich nicht mag erhalten / er felt in Gottes Haß vnd Lesierung. Denn was ist es anders / daß ich wissen wil / ob ich versehen sey / denn ich wil alles wissen / was Gott weis / vnnd jhm gleich seyn / daß er nichts mehr wisse denn ich / vnnd also Gott nicht Gott sey / so er gar nichts vber mich wissen sol? Da helt er für / wie viel Heyden / Jüden / Christen Kinder verloren werden / vnnd treibet mit solchen fehrlichen vnd vergebenen Gedancken so viel / daß der Mensch / ob er sonst gerne stürbe / doch in diesem stück vnwillig wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0244]
versihet) vber Gott / daß er sucht Zeichen Göttliches willens / vnd vngedultig werde / daß er nicht wissen sol / ob er versehen sey / macht jhm seinen Gott verdechtig / daß er viel nahe nach einem andern Gott sich sehnet. Kürtzlich / hie gedenckt er die Gottes Liebe mit einem Sturmwind außzuleschen / vnd Gottes Haß erwecken.
Je mehr der Mensch dem Teuffel folget / vnd die Gedancken leydet / je fehrlicher er stehet / vnnd zu letzt sich nicht mag erhalten / er felt in Gottes Haß vnd Lesierung. Denn was ist es anders / daß ich wissen wil / ob ich versehen sey / denn ich wil alles wissen / was Gott weis / vnnd jhm gleich seyn / daß er nichts mehr wisse denn ich / vnnd also Gott nicht Gott sey / so er gar nichts vber mich wissen sol? Da helt er für / wie viel Heyden / Jüden / Christen Kinder verloren werden / vnnd treibet mit solchen fehrlichen vnd vergebenen Gedancken so viel / daß der Mensch / ob er sonst gerne stürbe / doch in diesem stück vnwillig wird.
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Zitationshilfe: | Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/244>, abgerufen am 16.02.2025. |