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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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der Sünde / der Hellen Bilde stetig für Augen haben / als Psalm. 50. stehet / Meine Sünde sind mir alle zeit für Augen. So thut er vns die Augen zu vnd verbirget dieselben Bilde: Am Todt / da wir sollen nur das Leben / Gnad vnnd Seligkeit für Augen haben / thut er vns denn allererst die Augen auff / vnnd engstet vns mit den vnzeitigen Bilden / daß wir der rechten Bilden nicht sehen sollen.

Zum Achten / Die Helle wird gros / vnd wechst auch durch jhr zu viel ansehen vnnd hartes bedencken zu vnzeit. Dazu hilfft vber die mas sehr / daß man Gottes Vrtheil nicht weis / Dahin der böse Geist die Seele treibet / daß sie sich mit vbrigen / vnnützen vorwitz / ja aller fehrlichsten fürnehmen beladet / vnnd verstehen sol Göttliches Raths heimligkeit / ob sie versehen sey oder nicht.

Hie vbet der Teuffel seine letzte / gröste / listigeste Kunst vnd vermügen / Denn damit führet er den Menschen (so er es

der Sünde / der Hellen Bilde stetig für Augen haben / als Psalm. 50. stehet / Meine Sünde sind mir alle zeit für Augen. So thut er vns die Augen zu vnd verbirget dieselben Bilde: Am Todt / da wir sollen nur das Leben / Gnad vnnd Seligkeit für Augen haben / thut er vns denn allererst die Augen auff / vnnd engstet vns mit den vnzeitigen Bilden / daß wir der rechten Bilden nicht sehen sollen.

Zum Achten / Die Helle wird gros / vnd wechst auch durch jhr zu viel ansehen vnnd hartes bedencken zu vnzeit. Dazu hilfft vber die mas sehr / daß man Gottes Vrtheil nicht weis / Dahin der böse Geist die Seele treibet / daß sie sich mit vbrigen / vnnützen vorwitz / ja aller fehrlichsten fürnehmen beladet / vnnd verstehen sol Göttliches Raths heimligkeit / ob sie versehen sey oder nicht.

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[0243] der Sünde / der Hellen Bilde stetig für Augen haben / als Psalm. 50. stehet / Meine Sünde sind mir alle zeit für Augen. So thut er vns die Augen zu vnd verbirget dieselben Bilde: Am Todt / da wir sollen nur das Leben / Gnad vnnd Seligkeit für Augen haben / thut er vns denn allererst die Augen auff / vnnd engstet vns mit den vnzeitigen Bilden / daß wir der rechten Bilden nicht sehen sollen. Zum Achten / Die Helle wird gros / vnd wechst auch durch jhr zu viel ansehen vnnd hartes bedencken zu vnzeit. Dazu hilfft vber die mas sehr / daß man Gottes Vrtheil nicht weis / Dahin der böse Geist die Seele treibet / daß sie sich mit vbrigen / vnnützen vorwitz / ja aller fehrlichsten fürnehmen beladet / vnnd verstehen sol Göttliches Raths heimligkeit / ob sie versehen sey oder nicht. Hie vbet der Teuffel seine letzte / gröste / listigeste Kunst vnd vermügen / Denn damit führet er den Menschen (so er es

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/243>, abgerufen am 18.05.2024.