Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

Bild:
<< vorherige Seite

Es wird aber ein mangel vnter vns bleiben / daß wirs nicht vollkömlich thun können als Christus gethan hat. Er ist die reine helle Sonne / darinne kein Nebel ist / dargegen ist vnser Liecht kaum als ein Strohalm angezündet gegen diese Sonne. Dort ist ein glüender Backofen vol Fewers vnd vollkommener Liebe / noch ist er zu frieden wenn wir nur ein Kertzlin anzünden / vnd vns ein wenig stellen / als wolten wir die Liebe herfür leuchten vnd brennen lassen.

Dis ist nu der mangel / den wir alle vntereinander sehen vnd spüren / da sol bey leib niemand Vrtheilen / vnnd sprechen / das ist nicht Christus / sondern sihe / wie er gethan hat im Euangelio / da er seine Jünger so offt narren vnd strauchlen lest / vnd damit seine Weißheit jhrer Thorheit lesset weichen vnnd dienen / verdampt sie nicht / sondern duldet jhre schwachheit / vnnd sprich zu jhn: Wo ich hingehe / da könnet jhr itzt nicht kommen. Item zu

Es wird aber ein mangel vnter vns bleiben / daß wirs nicht vollkömlich thun können als Christus gethan hat. Er ist die reine helle Sonne / darinne kein Nebel ist / dargegen ist vnser Liecht kaum als ein Strohalm angezündet gegen diese Sonne. Dort ist ein glüender Backofen vol Fewers vnd vollkommener Liebe / noch ist er zu frieden wenn wir nur ein Kertzlin anzünden / vnd vns ein wenig stellen / als wolten wir die Liebe herfür leuchten vnd brennen lassen.

Dis ist nu der mangel / den wir alle vntereinander sehen vnd spüren / da sol bey leib niemand Vrtheilen / vnnd sprechen / das ist nicht Christus / sondern sihe / wie er gethan hat im Euangelio / da er seine Jünger so offt narren vnd strauchlen lest / vnd damit seine Weißheit jhrer Thorheit lesset weichen vnnd dienen / verdampt sie nicht / sondern duldet jhre schwachheit / vnnd sprich zu jhn: Wo ich hingehe / da könnet jhr itzt nicht kommen. Item zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0223"/>
Es wird aber ein mangel vnter vns                      bleiben / daß wirs nicht vollkömlich thun können als Christus gethan hat. Er ist                      die reine helle Sonne / darinne kein Nebel ist / dargegen ist vnser Liecht kaum                      als ein Strohalm angezündet gegen diese Sonne. Dort ist ein glüender Backofen                      vol Fewers vnd vollkommener Liebe / noch ist er zu frieden wenn wir nur ein                      Kertzlin anzünden / vnd vns ein wenig stellen / als wolten wir die Liebe herfür                      leuchten vnd brennen lassen.</p>
        <p>Dis ist nu der mangel / den wir alle vntereinander sehen vnd spüren / da sol bey                      leib niemand Vrtheilen / vnnd sprechen / das ist nicht Christus / sondern sihe /                      wie er gethan hat im Euangelio / da er seine Jünger so offt narren vnd                      strauchlen lest / vnd damit seine Weißheit jhrer Thorheit lesset weichen vnnd                      dienen / verdampt sie nicht / sondern duldet jhre schwachheit / vnnd sprich zu                      jhn: Wo ich hingehe / da könnet jhr itzt nicht kommen. Item zu
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0223] Es wird aber ein mangel vnter vns bleiben / daß wirs nicht vollkömlich thun können als Christus gethan hat. Er ist die reine helle Sonne / darinne kein Nebel ist / dargegen ist vnser Liecht kaum als ein Strohalm angezündet gegen diese Sonne. Dort ist ein glüender Backofen vol Fewers vnd vollkommener Liebe / noch ist er zu frieden wenn wir nur ein Kertzlin anzünden / vnd vns ein wenig stellen / als wolten wir die Liebe herfür leuchten vnd brennen lassen. Dis ist nu der mangel / den wir alle vntereinander sehen vnd spüren / da sol bey leib niemand Vrtheilen / vnnd sprechen / das ist nicht Christus / sondern sihe / wie er gethan hat im Euangelio / da er seine Jünger so offt narren vnd strauchlen lest / vnd damit seine Weißheit jhrer Thorheit lesset weichen vnnd dienen / verdampt sie nicht / sondern duldet jhre schwachheit / vnnd sprich zu jhn: Wo ich hingehe / da könnet jhr itzt nicht kommen. Item zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/223
Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/223>, abgerufen am 22.11.2024.