Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

Bild:
<< vorherige Seite

Petro / Was ich thu / das weistu jtzt nicht.

Durch solche Liebe gibt er dahin seine Gerechtigkeit / Vrtheil / Gewalt / Rach vnd Straffe / vnd das recht / so er vber vns vnd vnsere Sünde hat. Er könd vns wol verdammen vmb vnser thorheit willen / Noch thut er nicht mehr denn daß er sagt / du thust vnrecht / du weist nichts. Wirfft vns aber nicht hinweg / sondern tröstet vns. Darumb sage ich / daß es nicht ein geringe Exempel der Liebe sey / daß man den Nehesten könte tragen / wenn es schwach ist im Glauben / oder in der Liebe.

Wiederumb aber ist vns nicht zugelassen / ob Christus gleich mit seinen Jüngern so freundlich handelt / daß man darumb die schwachheit oder Sünde billichen solle. Denn er hernach zu Petro spricht / Was ich jtzt thu / wirstu erst hernach wissen. Da hat er alleine der schwachheit frist gegeben / vnd dieselbe getragen. Als solt er sagen / Den Vnuerstand vnd schwachen Glauben wil ich vmb deinen willen tra-

Petro / Was ich thu / das weistu jtzt nicht.

Durch solche Liebe gibt er dahin seine Gerechtigkeit / Vrtheil / Gewalt / Rach vnd Straffe / vnd das recht / so er vber vns vnd vnsere Sünde hat. Er könd vns wol verdammen vmb vnser thorheit willen / Noch thut er nicht mehr denn daß er sagt / du thust vnrecht / du weist nichts. Wirfft vns aber nicht hinweg / sondern tröstet vns. Darumb sage ich / daß es nicht ein geringe Exempel der Liebe sey / daß man den Nehesten könte tragen / wenn es schwach ist im Glauben / oder in der Liebe.

Wiederumb aber ist vns nicht zugelassen / ob Christus gleich mit seinen Jüngern so freundlich handelt / daß man darumb die schwachheit oder Sünde billichen solle. Denn er hernach zu Petro spricht / Was ich jtzt thu / wirstu erst hernach wissen. Da hat er alleine der schwachheit frist gegeben / vnd dieselbe getragen. Als solt er sagen / Den Vnuerstand vnd schwachen Glauben wil ich vmb deinen willen tra-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0224"/>
Petro / Was ich thu / das weistu jtzt                      nicht.</p>
        <p>Durch solche Liebe gibt er dahin seine Gerechtigkeit / Vrtheil / Gewalt / Rach                      vnd Straffe / vnd das recht / so er vber vns vnd vnsere Sünde hat. Er könd vns                      wol verdammen vmb vnser thorheit willen / Noch thut er nicht mehr denn daß er                      sagt / du thust vnrecht / du weist nichts. Wirfft vns aber nicht hinweg /                      sondern tröstet vns. Darumb sage ich / daß es nicht ein geringe Exempel der                      Liebe sey / daß man den Nehesten könte tragen / wenn es schwach ist im Glauben /                      oder in der Liebe.</p>
        <p>Wiederumb aber ist vns nicht zugelassen / ob Christus gleich mit seinen Jüngern                      so freundlich handelt / daß man darumb die schwachheit oder Sünde billichen                      solle. Denn er hernach zu Petro spricht / Was ich jtzt thu / wirstu erst hernach                      wissen. Da hat er alleine der schwachheit frist gegeben / vnd dieselbe getragen.                      Als solt er sagen / Den Vnuerstand vnd schwachen Glauben wil ich vmb deinen                      willen tra-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0224] Petro / Was ich thu / das weistu jtzt nicht. Durch solche Liebe gibt er dahin seine Gerechtigkeit / Vrtheil / Gewalt / Rach vnd Straffe / vnd das recht / so er vber vns vnd vnsere Sünde hat. Er könd vns wol verdammen vmb vnser thorheit willen / Noch thut er nicht mehr denn daß er sagt / du thust vnrecht / du weist nichts. Wirfft vns aber nicht hinweg / sondern tröstet vns. Darumb sage ich / daß es nicht ein geringe Exempel der Liebe sey / daß man den Nehesten könte tragen / wenn es schwach ist im Glauben / oder in der Liebe. Wiederumb aber ist vns nicht zugelassen / ob Christus gleich mit seinen Jüngern so freundlich handelt / daß man darumb die schwachheit oder Sünde billichen solle. Denn er hernach zu Petro spricht / Was ich jtzt thu / wirstu erst hernach wissen. Da hat er alleine der schwachheit frist gegeben / vnd dieselbe getragen. Als solt er sagen / Den Vnuerstand vnd schwachen Glauben wil ich vmb deinen willen tra-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/224
Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/224>, abgerufen am 22.11.2024.