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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 138. Psalm


daß sie hören das Wort deines Mundes/
und singen auff den Wegen deß HErrn/ daß
die Ehre deß HErrn groß sey.

Die Wege deß HErrn sind zweyerley: 1.
Die Wege/ die Gott hält/ nemlich Gottes Art
und Gewohnheit/ wie er sich pfleget zu halten.
Da ist zwar Gott erschrecklich gegen denen/ die
verkehrtes Hertzen seynd/ und nur immer vom
HErrn weichen; Hingegen aber erzeiget er sich
freundlich denen/ die sich zu ihm halten. Wie im
28. Ps. v. 10. geschrieben stehet: Die Wege deß
HErrn sind lauter Güte und Wahrheit de-
nen/ die seinen Bund und Zeugniß halten.

Ein Gottseliger/ der diese Wege deß HErrn er-
kennet/ freuet sich darüber/ und singet von dem
Wege deß HErrn. Hernach sind auch Wege
deß HErrn/ die wir gehen/ wen wir wandeln
nach deß HErrn Wohlgefallen. Wer auff diesen
Wegen deß HErrn über der Ehre Gottes sich
freuet/ singen und Gott dancken wil/ der muß 1.
bey ihm selbst erwegen/ wie die Ehre deß HErrn
so groß sey. Wie er durch Güte und Treue ihm
einen grossen Namen gemacht habe. 2. Muß er
sich halten zu den Wegen deß HErrn/ daß er
wandele nach Gottes Wohlgefallen. Er muß
nicht seine eigene Wege gehen. Die Weißheit
deß Menschen betrüget ihn offt/ daß ihm seine

eigene

über den 138. Pſalm


daß ſie hören das Wort deines Mundes/
und ſingen auff den Wegen deß HErrn/ daß
die Ehre deß HErrn groß ſey.

Die Wege deß HErrn ſind zweyerley: 1.
Die Wege/ die Gott hält/ nemlich Gottes Art
und Gewohnheit/ wie er ſich pfleget zu halten.
Da iſt zwar Gott erſchrecklich gegen denen/ die
verkehrtes Hertzen ſeynd/ und nur immer vom
HErrn weichen; Hingegen aber erzeiget er ſich
freundlich denen/ die ſich zu ihm halten. Wie im
28. Pſ. v. 10. geſchrieben ſtehet: Die Wege deß
HErrn ſind lauter Güte und Wahrheit de-
nen/ die ſeinen Bund und Zeugniß halten.

Ein Gottſeliger/ der dieſe Wege deß HErrn er-
kennet/ freuet ſich darüber/ und ſinget von dem
Wege deß HErrn. Hernach ſind auch Wege
deß HErrn/ die wir gehen/ wen wir wandeln
nach deß HErrn Wohlgefallen. Wer auff dieſen
Wegen deß HErrn über der Ehre Gottes ſich
freuet/ ſingen und Gott dancken wil/ der muß 1.
bey ihm ſelbſt erwegen/ wie die Ehre deß HErꝛn
ſo groß ſey. Wie er durch Güte und Treue ihm
einen groſſen Namen gemacht habe. 2. Muß er
ſich halten zu den Wegen deß HErrn/ daß er
wandele nach Gottes Wohlgefallen. Er muß
nicht ſeine eigene Wege gehen. Die Weißheit
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[790/0813] über den 138. Pſalm daß ſie hören das Wort deines Mundes/ und ſingen auff den Wegen deß HErrn/ daß die Ehre deß HErrn groß ſey. Die Wege deß HErrn ſind zweyerley: 1. Die Wege/ die Gott hält/ nemlich Gottes Art und Gewohnheit/ wie er ſich pfleget zu halten. Da iſt zwar Gott erſchrecklich gegen denen/ die verkehrtes Hertzen ſeynd/ und nur immer vom HErrn weichen; Hingegen aber erzeiget er ſich freundlich denen/ die ſich zu ihm halten. Wie im 28. Pſ. v. 10. geſchrieben ſtehet: Die Wege deß HErrn ſind lauter Güte und Wahrheit de- nen/ die ſeinen Bund und Zeugniß halten. Ein Gottſeliger/ der dieſe Wege deß HErrn er- kennet/ freuet ſich darüber/ und ſinget von dem Wege deß HErrn. Hernach ſind auch Wege deß HErrn/ die wir gehen/ wen wir wandeln nach deß HErrn Wohlgefallen. Wer auff dieſen Wegen deß HErrn über der Ehre Gottes ſich freuet/ ſingen und Gott dancken wil/ der muß 1. bey ihm ſelbſt erwegen/ wie die Ehre deß HErꝛn ſo groß ſey. Wie er durch Güte und Treue ihm einen groſſen Namen gemacht habe. 2. Muß er ſich halten zu den Wegen deß HErrn/ daß er wandele nach Gottes Wohlgefallen. Er muß nicht ſeine eigene Wege gehen. Die Weißheit deß Menſchen betrüget ihn offt/ daß ihm ſeine eigene

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 790. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/813>, abgerufen am 23.11.2024.