Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

Die andere Betrachtung.


und erfahren/ daß die Verheissung deß HErrn
fest sey; Daß sie drauff sich sicherlich verlassen
können. 2. Singen und dancken sie dem HErrn/
daß die Ehre deß HErrn groß sey. Was ist
das? der Höheste hat ihm einen grossen Namen
gemacht durch seine grosse Gewalt und Krafft.
Denn seine Gewalt gehet über Himmel und
Erden. Aber viel einen herrlichern Namen hat
er ihm gemacht durch das Wort seines Mundes.
Denn er beweiset sein Wort mit Wercken. Ein
mächtiger König ohne Treue/ ist nur erschreck-
lich. Wann aber bey grosser Macht ist grosse
Güte und Treue/ das macht dem Könige einen
grossen Namen. Sihe/ diß ists/ das Menschen-
Kinder so freudig und muthig machet/ daß sie sin-
gen und Gott preisen. Sie hören das Wort sei-
nes Mundes/ und erkennen darauß/ daß die
Ehre deß HErrn groß sey/ durch seine Güte und
Treue.

Mercke hie/ daß diese geistliche Könige nicht
hochtrabende/ hochmüthige Könige seyn/ son-
den demüthige Könige/ die nicht sich/ sondern
Gott begehren groß zu machen. Sie rühmen
nicht/ daß ihre Ehre groß sey/ sondern daß die
Ehre deß HErrn groß sey/ und das machet sie
muthig/ daß sie singen und Gott dancken: Es
dancken dir HErr alle Könige auff Erden/

daß
D d d iij

Die andere Betrachtung.


und erfahren/ daß die Verheiſſung deß HErrn
feſt ſey; Daß ſie drauff ſich ſicherlich verlaſſen
können. 2. Singen und dancken ſie dem HErꝛn/
daß die Ehre deß HErrn groß ſey. Was iſt
das? der Höheſte hat ihm einen groſſen Namen
gemacht durch ſeine groſſe Gewalt und Krafft.
Denn ſeine Gewalt gehet über Himmel und
Erden. Aber viel einen herrlichern Namen hat
er ihm gemacht durch das Wort ſeines Mundes.
Denn er beweiſet ſein Wort mit Wercken. Ein
mächtiger König ohne Treue/ iſt nur erſchreck-
lich. Wann aber bey groſſer Macht iſt groſſe
Güte und Treue/ das macht dem Könige einen
groſſen Namen. Sihe/ diß iſts/ das Menſchen-
Kinder ſo freudig und muthig machet/ daß ſie ſin-
gen und Gott preiſen. Sie hören das Wort ſei-
nes Mundes/ und erkennen darauß/ daß die
Ehre deß HErrn groß ſey/ durch ſeine Güte und
Treue.

Mercke hie/ daß dieſe geiſtliche Könige nicht
hochtrabende/ hochmüthige Könige ſeyn/ ſon-
den demüthige Könige/ die nicht ſich/ ſondern
Gott begehren groß zu machen. Sie rühmen
nicht/ daß ihre Ehre groß ſey/ ſondern daß die
Ehre deß HErrn groß ſey/ und das machet ſie
muthig/ daß ſie ſingen und Gott dancken: Es
dancken dir HErr alle Könige auff Erden/

daß
D d d iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0812" n="789"/><fw place="top" type="header">Die andere Betrachtung.</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
und erfahren/ daß die Verhei&#x017F;&#x017F;ung deß HErrn<lb/>
fe&#x017F;t &#x017F;ey; Daß &#x017F;ie drauff &#x017F;ich &#x017F;icherlich verla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
können. 2. Singen und dancken &#x017F;ie dem HEr&#xA75B;n/<lb/><hi rendition="#fr">daß die Ehre deß HErrn groß &#x017F;ey.</hi> Was i&#x017F;t<lb/>
das? der Höhe&#x017F;te hat ihm einen gro&#x017F;&#x017F;en Namen<lb/>
gemacht durch &#x017F;eine gro&#x017F;&#x017F;e Gewalt und Krafft.<lb/>
Denn &#x017F;eine Gewalt gehet über Himmel und<lb/>
Erden. Aber viel einen herrlichern Namen hat<lb/>
er ihm gemacht durch das Wort &#x017F;eines Mundes.<lb/>
Denn er bewei&#x017F;et &#x017F;ein Wort mit Wercken. Ein<lb/>
mächtiger König ohne Treue/ i&#x017F;t nur er&#x017F;chreck-<lb/>
lich. Wann aber bey gro&#x017F;&#x017F;er Macht i&#x017F;t gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Güte und Treue/ das macht dem Könige einen<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Namen. Sihe/ diß i&#x017F;ts/ das Men&#x017F;chen-<lb/>
Kinder &#x017F;o freudig und muthig machet/ daß &#x017F;ie &#x017F;in-<lb/>
gen und Gott prei&#x017F;en. Sie hören das Wort &#x017F;ei-<lb/>
nes Mundes/ und erkennen darauß/ daß die<lb/>
Ehre deß HErrn groß &#x017F;ey/ durch &#x017F;eine Güte und<lb/>
Treue.</p><lb/>
          <p>Mercke hie/ daß die&#x017F;e gei&#x017F;tliche Könige nicht<lb/>
hochtrabende/ hochmüthige Könige &#x017F;eyn/ &#x017F;on-<lb/>
den demüthige Könige/ die nicht &#x017F;ich/ &#x017F;ondern<lb/>
Gott begehren groß zu machen. Sie rühmen<lb/>
nicht/ daß ihre Ehre groß &#x017F;ey/ &#x017F;ondern daß die<lb/>
Ehre deß HErrn groß &#x017F;ey/ und das machet &#x017F;ie<lb/>
muthig/ daß &#x017F;ie &#x017F;ingen und Gott dancken: <hi rendition="#fr">Es<lb/>
dancken dir HErr alle Könige auff Erden/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d d iij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">daß</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[789/0812] Die andere Betrachtung. und erfahren/ daß die Verheiſſung deß HErrn feſt ſey; Daß ſie drauff ſich ſicherlich verlaſſen können. 2. Singen und dancken ſie dem HErꝛn/ daß die Ehre deß HErrn groß ſey. Was iſt das? der Höheſte hat ihm einen groſſen Namen gemacht durch ſeine groſſe Gewalt und Krafft. Denn ſeine Gewalt gehet über Himmel und Erden. Aber viel einen herrlichern Namen hat er ihm gemacht durch das Wort ſeines Mundes. Denn er beweiſet ſein Wort mit Wercken. Ein mächtiger König ohne Treue/ iſt nur erſchreck- lich. Wann aber bey groſſer Macht iſt groſſe Güte und Treue/ das macht dem Könige einen groſſen Namen. Sihe/ diß iſts/ das Menſchen- Kinder ſo freudig und muthig machet/ daß ſie ſin- gen und Gott preiſen. Sie hören das Wort ſei- nes Mundes/ und erkennen darauß/ daß die Ehre deß HErrn groß ſey/ durch ſeine Güte und Treue. Mercke hie/ daß dieſe geiſtliche Könige nicht hochtrabende/ hochmüthige Könige ſeyn/ ſon- den demüthige Könige/ die nicht ſich/ ſondern Gott begehren groß zu machen. Sie rühmen nicht/ daß ihre Ehre groß ſey/ ſondern daß die Ehre deß HErrn groß ſey/ und das machet ſie muthig/ daß ſie ſingen und Gott dancken: Es dancken dir HErr alle Könige auff Erden/ daß D d d iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/812
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/812>, abgerufen am 23.11.2024.