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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 138. Psalm


und im Verborgen; Könige in Zion/ das seynd
die Gläubigen/ die die Erde und was drinnen
ist/ überwunden haben: Die das Fleisch regie-
ren und zwingen unter dem Gehorsam deß Gei-
stes; Diesen gehets an/ was hie gesaget wird:
Es dancken dir/ HErr/ alle Könige auff
Erden/ daß sie hören das Wort deines
Mundes/ und singen auff den Wegen deß
HErrn/ daß die Ehre deß HErrn groß sey.

Doch seynd auß diesem Hauffen nicht schlechter
dings außgeschlossen Könige und Fürsten/ die ü-
ber Land und Leute gesetzet seyn/ sondern viel-
mehr deutet der Geist an/ daß das Wort Chri-
sti so herrlich werde in die Welt scheinen/ daß
auch Fürsten und Herren damit werden einge-
nommen werden/ also daß sie die Königliche und
Fürstliche Ehre nichts achten werden/ gegen
das Erkäntniß GOttes/ und gegen den Trost/
den sie darin finden. Und also werden sie mit
treten auff die Wege deß HErrn und dem
HErrn dancken. Was ist nun das Ambt der
Könige? Auff den Wegen deß HErrn singen
und dem HErrn dancken.
Warum? 1. Daß
sie das Wort deines Mundes hören. Was
ist das? Wer ein geistlicher König ist/ der hat
auß dem Wort/ das auß Gottes Munde gan-
gen/ deß HErrn grosse Gütigkeit vernommen

und

über den 138. Pſalm


und im Verborgen; Könige in Zion/ das ſeynd
die Gläubigen/ die die Erde und was drinnen
iſt/ überwunden haben: Die das Fleiſch regie-
ren und zwingen unter dem Gehorſam deß Gei-
ſtes; Dieſen gehets an/ was hie geſaget wird:
Es dancken dir/ HErr/ alle Könige auff
Erden/ daß ſie hören das Wort deines
Mundes/ und ſingen auff den Wegen deß
HErrn/ daß die Ehre deß HErrn groß ſey.

Doch ſeynd auß dieſem Hauffen nicht ſchlechter
dings außgeſchloſſen Könige und Fürſten/ die ü-
ber Land und Leute geſetzet ſeyn/ ſondern viel-
mehr deutet der Geiſt an/ daß das Wort Chri-
ſti ſo herrlich werde in die Welt ſcheinen/ daß
auch Fürſten und Herren damit werden einge-
nommen werden/ alſo daß ſie die Königliche und
Fürſtliche Ehre nichts achten werden/ gegen
das Erkäntniß GOttes/ und gegen den Troſt/
den ſie darin finden. Und alſo werden ſie mit
treten auff die Wege deß HErrn und dem
HErrn dancken. Was iſt nun das Ambt der
Könige? Auff den Wegen deß HErrn ſingen
und dem HErrn dancken.
Warum? 1. Daß
ſie das Wort deines Mundes hören. Was
iſt das? Wer ein geiſtlicher König iſt/ der hat
auß dem Wort/ das auß Gottes Munde gan-
gen/ deß HErrn groſſe Gütigkeit vernommen

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[788/0811] über den 138. Pſalm und im Verborgen; Könige in Zion/ das ſeynd die Gläubigen/ die die Erde und was drinnen iſt/ überwunden haben: Die das Fleiſch regie- ren und zwingen unter dem Gehorſam deß Gei- ſtes; Dieſen gehets an/ was hie geſaget wird: Es dancken dir/ HErr/ alle Könige auff Erden/ daß ſie hören das Wort deines Mundes/ und ſingen auff den Wegen deß HErrn/ daß die Ehre deß HErrn groß ſey. Doch ſeynd auß dieſem Hauffen nicht ſchlechter dings außgeſchloſſen Könige und Fürſten/ die ü- ber Land und Leute geſetzet ſeyn/ ſondern viel- mehr deutet der Geiſt an/ daß das Wort Chri- ſti ſo herrlich werde in die Welt ſcheinen/ daß auch Fürſten und Herren damit werden einge- nommen werden/ alſo daß ſie die Königliche und Fürſtliche Ehre nichts achten werden/ gegen das Erkäntniß GOttes/ und gegen den Troſt/ den ſie darin finden. Und alſo werden ſie mit treten auff die Wege deß HErrn und dem HErrn dancken. Was iſt nun das Ambt der Könige? Auff den Wegen deß HErrn ſingen und dem HErrn dancken. Warum? 1. Daß ſie das Wort deines Mundes hören. Was iſt das? Wer ein geiſtlicher König iſt/ der hat auß dem Wort/ das auß Gottes Munde gan- gen/ deß HErrn groſſe Gütigkeit vernommen und

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/811>, abgerufen am 23.11.2024.