Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 118. Psalm
tiges noch Zukünfftiges/ keine Gewalt noch ei-
nige Trübsal scheiden von der Liebe GOttes/
die in Christo Jesu ist/ Rom. 8, 38. 39. Hie ists
aber eine Kunst/ diese einige Güte allezeit zu
kennen. Die gottselig leben wollen/ müssen ja
Verfolgung leiden/ 2. Tim. 3, 12. und werden
offt also tieff in Anfechtung versencket/ daß sie kei-
ne Güte sehen können/ aber wir seynd dessen ge-
wiß/ daß die Güte nicht weg/ sondern nur ver-
borgen ist. Denn seine Güte währet ewiglich.
Denn wir sind auch im Creutz seine lieben Kin-
der durch CHristum.

Diese ewige Güte/ weil sie unendlich ist/ er-
streckt sie sich weit über alle Stände. Darum
sie auch von allen Menschen in allen Ständen
zu erkennen und zu preisen ist. Wie denn der hei-
lige Geist allhie alle Menschen in allen Stän-
den zu solcher danckbaren Erkäntniß antreibet:
Er redet an das Haus Israel; Es sage nu Is-
rael/ seine Güte währet ewiglich/ v. 2. Er re-
det an das Haus Aaron; Es sage nun das
Haus Aaron/ seine Güte währet ewiglich/
v. 3. Er redet an alle Gottesfürchtige: Es sa-
ge nun/ die den HErrn fürchten/ seine Güte
währet ewiglich/ v. 4.

Durch Israel wird die gantze Israelitische
Policey verstanden/ die Obrigkeit mit den Un-

ter-

über den 118. Pſalm
tiges noch Zukünfftiges/ keine Gewalt noch ei-
nige Trübſal ſcheiden von der Liebe GOttes/
die in Chriſto Jeſu iſt/ Rom. 8, 38. 39. Hie iſts
aber eine Kunſt/ dieſe einige Güte allezeit zu
kennen. Die gottſelig leben wollen/ müſſen ja
Verfolgung leiden/ 2. Tim. 3, 12. und werden
offt alſo tieff in Anfechtung verſencket/ daß ſie kei-
ne Güte ſehen können/ aber wir ſeynd deſſen ge-
wiß/ daß die Güte nicht weg/ ſondern nur ver-
borgen iſt. Denn ſeine Güte währet ewiglich.
Denn wir ſind auch im Creutz ſeine lieben Kin-
der durch CHriſtum.

Dieſe ewige Güte/ weil ſie unendlich iſt/ er-
ſtreckt ſie ſich weit über alle Stände. Darum
ſie auch von allen Menſchen in allen Ständen
zu erkennen und zu preiſen iſt. Wie denn der hei-
lige Geiſt allhie alle Menſchen in allen Stän-
den zu ſolcher danckbaren Erkäntniß antreibet:
Er redet an das Haus Iſrael; Es ſage nu Iſ-
rael/ ſeine Güte währet ewiglich/ v. 2. Er re-
det an das Haus Aaron; Es ſage nun das
Haus Aaron/ ſeine Güte währet ewiglich/
v. 3. Er redet an alle Gottesfürchtige: Es ſa-
ge nun/ die den HErrn fürchten/ ſeine Güte
währet ewiglich/ v. 4.

Durch Iſrael wird die gantze Iſraelitiſche
Policey verſtanden/ die Obrigkeit mit den Un-

ter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0697" n="674"/><fw place="top" type="header">über den 118. P&#x017F;alm</fw><lb/>
tiges noch Zukünfftiges/ keine Gewalt noch ei-<lb/>
nige Trüb&#x017F;al &#x017F;cheiden von der Liebe GOttes/<lb/>
die in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8, 38. 39. Hie i&#x017F;ts<lb/>
aber eine Kun&#x017F;t/ die&#x017F;e einige Güte allezeit zu<lb/>
kennen. Die gott&#x017F;elig leben wollen/ mü&#x017F;&#x017F;en ja<lb/>
Verfolgung leiden/ 2. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 3, 12. und werden<lb/>
offt al&#x017F;o tieff in Anfechtung ver&#x017F;encket/ daß &#x017F;ie kei-<lb/>
ne Güte &#x017F;ehen können/ aber wir &#x017F;eynd de&#x017F;&#x017F;en ge-<lb/>
wiß/ daß die Güte nicht weg/ &#x017F;ondern nur ver-<lb/>
borgen i&#x017F;t. Denn &#x017F;eine Güte währet ewiglich.<lb/>
Denn wir &#x017F;ind auch im Creutz &#x017F;eine lieben Kin-<lb/>
der durch CHri&#x017F;tum.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e ewige Güte/ weil &#x017F;ie unendlich i&#x017F;t/ er-<lb/>
&#x017F;treckt &#x017F;ie &#x017F;ich weit über alle Stände. Darum<lb/>
&#x017F;ie auch von allen Men&#x017F;chen in allen Ständen<lb/>
zu erkennen und zu prei&#x017F;en i&#x017F;t. Wie denn der hei-<lb/>
lige Gei&#x017F;t allhie alle Men&#x017F;chen in allen Stän-<lb/>
den zu &#x017F;olcher danckbaren Erkäntniß antreibet:<lb/>
Er redet an das Haus I&#x017F;rael; Es &#x017F;age nu I&#x017F;-<lb/>
rael/ &#x017F;eine Güte währet ewiglich/ <hi rendition="#aq">v.</hi> 2. Er re-<lb/>
det an das Haus Aaron; Es &#x017F;age nun das<lb/>
Haus Aaron/ &#x017F;eine Güte währet ewiglich/<lb/><hi rendition="#aq">v.</hi> 3. Er redet an alle Gottesfürchtige: Es &#x017F;a-<lb/>
ge nun/ die den HErrn fürchten/ &#x017F;eine Güte<lb/>
währet ewiglich/ <hi rendition="#aq">v.</hi> 4. </p><lb/>
          <p>Durch I&#x017F;rael wird die gantze I&#x017F;raeliti&#x017F;che<lb/>
Policey ver&#x017F;tanden/ die Obrigkeit mit den Un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[674/0697] über den 118. Pſalm tiges noch Zukünfftiges/ keine Gewalt noch ei- nige Trübſal ſcheiden von der Liebe GOttes/ die in Chriſto Jeſu iſt/ Rom. 8, 38. 39. Hie iſts aber eine Kunſt/ dieſe einige Güte allezeit zu kennen. Die gottſelig leben wollen/ müſſen ja Verfolgung leiden/ 2. Tim. 3, 12. und werden offt alſo tieff in Anfechtung verſencket/ daß ſie kei- ne Güte ſehen können/ aber wir ſeynd deſſen ge- wiß/ daß die Güte nicht weg/ ſondern nur ver- borgen iſt. Denn ſeine Güte währet ewiglich. Denn wir ſind auch im Creutz ſeine lieben Kin- der durch CHriſtum. Dieſe ewige Güte/ weil ſie unendlich iſt/ er- ſtreckt ſie ſich weit über alle Stände. Darum ſie auch von allen Menſchen in allen Ständen zu erkennen und zu preiſen iſt. Wie denn der hei- lige Geiſt allhie alle Menſchen in allen Stän- den zu ſolcher danckbaren Erkäntniß antreibet: Er redet an das Haus Iſrael; Es ſage nu Iſ- rael/ ſeine Güte währet ewiglich/ v. 2. Er re- det an das Haus Aaron; Es ſage nun das Haus Aaron/ ſeine Güte währet ewiglich/ v. 3. Er redet an alle Gottesfürchtige: Es ſa- ge nun/ die den HErrn fürchten/ ſeine Güte währet ewiglich/ v. 4. Durch Iſrael wird die gantze Iſraelitiſche Policey verſtanden/ die Obrigkeit mit den Un- ter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/697
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/697>, abgerufen am 23.11.2024.