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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.


ist und bleibet uns CHristus gestern und heute
und derselbige in alle Ewigkeit. Wie GOTT
den Kindern Israel in der Wüsten alle Mor-
gen neu und frisch Himmel-Brodt herab schüt-
tete: Also erfüllet Er uns täglich mit neuen
Wohlthaten/ wie geschrieben stehet: Thr. 3, 23.
Seine Güte ist alle Morgen neu. Der gü-
tige GOtt erzeiget uns nicht allein darin neue
Wolthat/ wenn Er uns speist und träncket/ son-
dern auch wenn Er durch sein kräfftiges Wort
ohn Auffhören uns beym Leben erhält biß an
unser seliges Ende/ wenn Er ohn Auffhören uns
bewachet und schützet wider so mancherley Ge-
fahr/ darinnen wir könten umkommen und ver-
derben beydes an Seel und Leib/ wenn Er ohn
Auffhören uns läßt geniessen der Erlösung JE-
su Christi/ wenn Er Sünde vergiebet/ durch sei-
nen Geist uns erneuert/ und durch seine Krafft
im Glauben zur ewigen Seligkeit bewahret.
So muß ja die Güte GOttes in meinem Her-
tzen nicht veralten/ sondern immer frisch und neu
bleiben. Mein Glaub muß immerdar an der
Güte GOttes neue Wolthaten finden/ was ich
alsdenn dem HErrn zu Ehren singe und bete/
das heist ein neues Lied. Ob zwar mannig-
mahl in dieser Schwachheit unser Gebet und
Dancksagung zimlich kalt/ so gönnet uns gleich-

wohl

Die erſte Betrachtung.


iſt und bleibet uns CHriſtus geſtern und heute
und derſelbige in alle Ewigkeit. Wie GOTT
den Kindern Iſrael in der Wüſten alle Mor-
gen neu und friſch Himmel-Brodt herab ſchüt-
tete: Alſo erfüllet Er uns täglich mit neuen
Wohlthaten/ wie geſchrieben ſtehet: Thr. 3, 23.
Seine Güte iſt alle Morgen neu. Der gü-
tige GOtt erzeiget uns nicht allein darin neue
Wolthat/ wenn Er uns ſpeiſt und träncket/ ſon-
dern auch wenn Er durch ſein kräfftiges Wort
ohn Auffhören uns beym Leben erhält biß an
unſer ſeliges Ende/ wenn Er ohn Auffhören uns
bewachet und ſchützet wider ſo mancherley Ge-
fahr/ darinnen wir könten umkommen und ver-
derben beydes an Seel und Leib/ wenn Er ohn
Auffhören uns läßt genieſſen der Erlöſung JE-
ſu Chriſti/ wenn Er Sünde vergiebet/ durch ſei-
nen Geiſt uns erneuert/ und durch ſeine Krafft
im Glauben zur ewigen Seligkeit bewahret.
So muß ja die Güte GOttes in meinem Her-
tzen nicht veralten/ ſondern immer friſch und neu
bleiben. Mein Glaub muß immerdar an der
Güte GOttes neue Wolthaten finden/ was ich
alsdenn dem HErrn zu Ehren ſinge und bete/
das heiſt ein neues Lied. Ob zwar mannig-
mahl in dieſer Schwachheit unſer Gebet und
Danckſagung zimlich kalt/ ſo gönnet uns gleich-

wohl
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[11/0034] Die erſte Betrachtung. iſt und bleibet uns CHriſtus geſtern und heute und derſelbige in alle Ewigkeit. Wie GOTT den Kindern Iſrael in der Wüſten alle Mor- gen neu und friſch Himmel-Brodt herab ſchüt- tete: Alſo erfüllet Er uns täglich mit neuen Wohlthaten/ wie geſchrieben ſtehet: Thr. 3, 23. Seine Güte iſt alle Morgen neu. Der gü- tige GOtt erzeiget uns nicht allein darin neue Wolthat/ wenn Er uns ſpeiſt und träncket/ ſon- dern auch wenn Er durch ſein kräfftiges Wort ohn Auffhören uns beym Leben erhält biß an unſer ſeliges Ende/ wenn Er ohn Auffhören uns bewachet und ſchützet wider ſo mancherley Ge- fahr/ darinnen wir könten umkommen und ver- derben beydes an Seel und Leib/ wenn Er ohn Auffhören uns läßt genieſſen der Erlöſung JE- ſu Chriſti/ wenn Er Sünde vergiebet/ durch ſei- nen Geiſt uns erneuert/ und durch ſeine Krafft im Glauben zur ewigen Seligkeit bewahret. So muß ja die Güte GOttes in meinem Her- tzen nicht veralten/ ſondern immer friſch und neu bleiben. Mein Glaub muß immerdar an der Güte GOttes neue Wolthaten finden/ was ich alsdenn dem HErrn zu Ehren ſinge und bete/ das heiſt ein neues Lied. Ob zwar mannig- mahl in dieſer Schwachheit unſer Gebet und Danckſagung zimlich kalt/ ſo gönnet uns gleich- wohl

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/34>, abgerufen am 22.11.2024.