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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die dritte Betrachtung.
zum Leben und Segen zu setzen/ und ob Er uns
schon läst erfahren viel und manche Angst/ so
wacht er doch über uns/ daß unsere Füsse nicht
gleiten. Er versuchet und läutert uns/ daß wir
ein reines Silber erfunden werden/ zu Lob und
Ehr. Er ziehet uns endlich herauß und erqvic-
ket uns. Wie GOtt diß herrliche bewiesen
an der Kirche Neues Testaments/ welche Er
durch grosse Verfolgung herrlich gemacht. Also
hat er ihm auch dadurch einen herrlichen Namen
gemacht/ daß viel auß allen Völckern den Herrn
erkant und gelobet/ und Gottes Ruhm weit er-
schallen lassen.

Lerne du auch/ meine Seele/ diese Natur
Gottes recht wohl zu deinem Trost. Es ist be-
schlossen/ wir müssen durch viel Trübsal ins
Reich Gottes hinein gehen.
Act. 14. v. 22.
Ich kan und soll wohl zu frieden seyn/ wenn ich
nur ins Reich GOttes hinein gehe/ ob schon
durch viel Trübsal. Wäre die Trübsal nirgends
zu nütz/ und müsten wir Trübsal leiden nur um
der Ordnung Gottes willen/ soltens wir doch
ertragen. Nun weiß ich aber/ was GOtt im
Sinn habe/ wenn er uns Trübsal auffleget/ ins
gemein bin ich gewiß/ daß Er Segen und Leben
an mir beweisen wil. Hieneben tröstet mich/ daß
mich Gott in der Trübsal erhält/ daß er für mich

wache/
P ij

Die dritte Betrachtung.
zum Leben und Segen zu ſetzen/ und ob Er uns
ſchon läſt erfahren viel und manche Angſt/ ſo
wacht er doch über uns/ daß unſere Füſſe nicht
gleiten. Er verſuchet und läutert uns/ daß wir
ein reines Silber erfunden werden/ zu Lob und
Ehr. Er ziehet uns endlich herauß und erqvic-
ket uns. Wie GOtt diß herrliche bewieſen
an der Kirche Neues Teſtaments/ welche Er
durch groſſe Verfolgung herrlich gemacht. Alſo
hat er ihm auch dadurch einen herrlichen Namen
gemacht/ daß viel auß allen Völckern den Herrn
erkant und gelobet/ und Gottes Ruhm weit er-
ſchallen laſſen.

Lerne du auch/ meine Seele/ dieſe Natur
Gottes recht wohl zu deinem Troſt. Es iſt be-
ſchloſſen/ wir müſſen durch viel Trübſal ins
Reich Gottes hinein gehen.
Act. 14. v. 22.
Ich kan und ſoll wohl zu frieden ſeyn/ wenn ich
nur ins Reich GOttes hinein gehe/ ob ſchon
durch viel Trübſal. Wäre die Trübſal nirgends
zu nütz/ und müſten wir Trübſal leiden nur um
der Ordnung Gottes willen/ ſoltens wir doch
ertragen. Nun weiß ich aber/ was GOtt im
Sinn habe/ wenn er uns Trübſal auffleget/ ins
gemein bin ich gewiß/ daß Er Segen und Leben
an mir beweiſen wil. Hieneben tröſtet mich/ daß
mich Gott in der Trübſal erhält/ daß er für mich

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[227/0250] Die dritte Betrachtung. zum Leben und Segen zu ſetzen/ und ob Er uns ſchon läſt erfahren viel und manche Angſt/ ſo wacht er doch über uns/ daß unſere Füſſe nicht gleiten. Er verſuchet und läutert uns/ daß wir ein reines Silber erfunden werden/ zu Lob und Ehr. Er ziehet uns endlich herauß und erqvic- ket uns. Wie GOtt diß herrliche bewieſen an der Kirche Neues Teſtaments/ welche Er durch groſſe Verfolgung herrlich gemacht. Alſo hat er ihm auch dadurch einen herrlichen Namen gemacht/ daß viel auß allen Völckern den Herrn erkant und gelobet/ und Gottes Ruhm weit er- ſchallen laſſen. Lerne du auch/ meine Seele/ dieſe Natur Gottes recht wohl zu deinem Troſt. Es iſt be- ſchloſſen/ wir müſſen durch viel Trübſal ins Reich Gottes hinein gehen. Act. 14. v. 22. Ich kan und ſoll wohl zu frieden ſeyn/ wenn ich nur ins Reich GOttes hinein gehe/ ob ſchon durch viel Trübſal. Wäre die Trübſal nirgends zu nütz/ und müſten wir Trübſal leiden nur um der Ordnung Gottes willen/ ſoltens wir doch ertragen. Nun weiß ich aber/ was GOtt im Sinn habe/ wenn er uns Trübſal auffleget/ ins gemein bin ich gewiß/ daß Er Segen und Leben an mir beweiſen wil. Hieneben tröſtet mich/ daß mich Gott in der Trübſal erhält/ daß er für mich wache/ P ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/250>, abgerufen am 25.11.2024.