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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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sich der HERR zu Zion setzet / so machet Er daß Jerusalem eine Stadt der Warheit heisset / und der Berg des HERrn Zebaoth / ein Berg der Gerechtigkeit / Daß ist: Zion sol eine Stadt seyn darinnen Warheit und Gerechtigkeit wohnen / eine wahrhafftige und auffrichtige Gerechtigkeit. Esa. 1, 21. Wenn eine Stadt und Land ohne GOtt ist / so ist sie zur Huren worden / voll Mords / darinnen Heucheley und Frevel wohnet. Wenn aber der HERR seine Wohnung an einem Orth nimmt / so findet man auch darinnen eine auffrichtige Gerechtigkeit / die für Gott gilt. Der Schein äusserlicher Heiligkeit thuts jhm hie nicht. Die Seele welche ein Sitz Gottes seyn wil / muß von grund aus geheiliget seyn / dazu das Blut JEsu Christi das beste thun / und den Grund legen muß. Wenn die Seele als Gottes Sitz dergestalt außgeschmücket ist / so nimmet sie GOtt auch in seinen Schutz. Eben wie ein gewaltiger Fürst und Her: seinen Sitz gerne befestiget / daß er sich und die Seinigen darinnen schützen könne. Denn so spricht der HERR beym Zacharia Zach. 2, 5. am 2. Ich wil eine feurige Mauer umb Jerusalem her seyn / und wil drinnen seyn / und wil mich herrlich drinnen erzeigen. Man sichet / wie in der Welt Psal. 46, 5. 6. ein Reich nach dem andern dahin fällt / aber die Stadt Gottes bleibet / da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Warumb daß? GOTT ist bey jhr darinnen / GOTT hilfft jhr frühe. Psalm 46. Wenn die Gewaltigen auf jhre Gewalt pochen / spottet jhrer nur der Geist Psal. 48, 71. 18. Gottes im 68. Plalm: Was hüpffet jhr Berge: GOtt hat lust auf diesem Berge Zion zu wohnen / und der HERR bleibet auch jmmer daselbst. Wie groß ist ewer Macht und Herrligkeit / daß jhr euch dessen rühmet? Sehet / ich habe ein klein Häuffelein / aber ich wohne unter jhnen / und bleibe bey jhnen / habt jhr Rosse Spieß und Waffen / der

sich der HERR zu Zion setzet / so machet Er daß Jerusalem eine Stadt der Warheit heisset / und der Berg des HERrn Zebaoth / ein Berg der Gerechtigkeit / Daß ist: Zion sol eine Stadt seyn darinnen Warheit und Gerechtigkeit wohnen / eine wahrhafftige und auffrichtige Gerechtigkeit. Esa. 1, 21. Wenn eine Stadt und Land ohne GOtt ist / so ist sie zur Huren worden / voll Mords / darinnen Heucheley und Frevel wohnet. Wenn aber der HERR seine Wohnung an einem Orth nim̃t / so findet man auch darinnen eine auffrichtige Gerechtigkeit / die für Gott gilt. Der Schein äusserlicher Heiligkeit thuts jhm hie nicht. Die Seele welche ein Sitz Gottes seyn wil / muß von grund aus geheiliget seyn / dazu das Blut JEsu Christi das beste thun / und den Grund legen muß. Wenn die Seele als Gottes Sitz dergestalt außgeschmücket ist / so nimmet sie GOtt auch in seinen Schutz. Eben wie ein gewaltiger Fürst und Her: seinen Sitz gerne befestiget / daß er sich und die Seinigen darinnen schützen könne. Denn so spricht der HERR beym Zacharia Zach. 2, 5. am 2. Ich wil eine feurige Mauer umb Jerusalem her seyn / und wil drinnen seyn / und wil mich herrlich drinnen erzeigen. Man sichet / wie in der Welt Psal. 46, 5. 6. ein Reich nach dem andern dahin fällt / aber die Stadt Gottes bleibet / da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Warumb daß? GOTT ist bey jhr darinnen / GOTT hilfft jhr frühe. Psalm 46. Wenn die Gewaltigen auf jhre Gewalt pochen / spottet jhrer nur der Geist Psal. 48, 71. 18. Gottes im 68. Plalm: Was hüpffet jhr Berge: GOtt hat lust auf diesem Berge Zion zu wohnen / und der HERR bleibet auch jmmer daselbst. Wie groß ist ewer Macht und Herrligkeit / daß jhr euch dessen rühmet? Sehet / ich habe ein klein Häuffelein / aber ich wohne unter jhnen / und bleibe bey jhnen / habt jhr Rosse Spieß und Waffen / der

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[8/0038] sich der HERR zu Zion setzet / so machet Er daß Jerusalem eine Stadt der Warheit heisset / und der Berg des HERrn Zebaoth / ein Berg der Gerechtigkeit / Daß ist: Zion sol eine Stadt seyn darinnen Warheit und Gerechtigkeit wohnen / eine wahrhafftige und auffrichtige Gerechtigkeit. Wenn eine Stadt und Land ohne GOtt ist / so ist sie zur Huren worden / voll Mords / darinnen Heucheley und Frevel wohnet. Wenn aber der HERR seine Wohnung an einem Orth nim̃t / so findet man auch darinnen eine auffrichtige Gerechtigkeit / die für Gott gilt. Der Schein äusserlicher Heiligkeit thuts jhm hie nicht. Die Seele welche ein Sitz Gottes seyn wil / muß von grund aus geheiliget seyn / dazu das Blut JEsu Christi das beste thun / und den Grund legen muß. Wenn die Seele als Gottes Sitz dergestalt außgeschmücket ist / so nimmet sie GOtt auch in seinen Schutz. Eben wie ein gewaltiger Fürst und Her: seinen Sitz gerne befestiget / daß er sich und die Seinigen darinnen schützen könne. Denn so spricht der HERR beym Zacharia am 2. Ich wil eine feurige Mauer umb Jerusalem her seyn / und wil drinnen seyn / und wil mich herrlich drinnen erzeigen. Man sichet / wie in der Welt ein Reich nach dem andern dahin fällt / aber die Stadt Gottes bleibet / da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Warumb daß? GOTT ist bey jhr darinnen / GOTT hilfft jhr frühe. Psalm 46. Wenn die Gewaltigen auf jhre Gewalt pochen / spottet jhrer nur der Geist Gottes im 68. Plalm: Was hüpffet jhr Berge: GOtt hat lust auf diesem Berge Zion zu wohnen / und der HERR bleibet auch jmmer daselbst. Wie groß ist ewer Macht und Herrligkeit / daß jhr euch dessen rühmet? Sehet / ich habe ein klein Häuffelein / aber ich wohne unter jhnen / und bleibe bey jhnen / habt jhr Rosse Spieß und Waffen / der Esa. 1, 21. Zach. 2, 5. Psal. 46, 5. 6. Psal. 48, 71. 18.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/38>, abgerufen am 29.03.2024.