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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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rusalem wohnen / und sie sollen mein Volck seyn / und ich wil jhr GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit. Vor diesen Tagen war kein Friede für Trübsal. Aber nun wil ich nicht / wie in den vorigen Tagen / mit den übrigen dieses Volcks fahren / spricht der HErr Zebaoth / sondern sie sollen Saamen des Friedens seyn / und sol geschehen / wie jhr vom Hause Juda und vom Hause Israel seyd ein Fluch gewesen unter den Heyden / so wil ich euch erlösen / daß jhr solt ein Segen seyn / fürchtet euch nur nicht. Gleich wie ich gedachte euch zu plagen / Also gedencke ich nun wiederümb in diesen Tagen wol zuthun Jerusalem und dem Hause Juda / fürchtet euch nur nichts.

Wer ist nun ein Einwohner zu Zion / der mercke drauff / und erwege / wie süß der HERR zu Zion rede: Zuerst verheist Er jhr seine Gnadenbeywohnung / und spricht: Ich wil zu Jerusalem wohnen. GOtt ist ein GOtt der alles erfüllet / seinen eigentlichen Sitz aber hat Er in der Gläubigen Seelen. Wie nun ein gewaltiger Regent zwar Gewalt übet in seinem gantzen Lande / seine Herrligkeit aber siehet man / da er seinen Sitz und Residentz hat: Also ist zwar alles voll Gott im Himmel und auf Erden / seine Herrliakeit aber wird zum meisten gespüret und empfunden in der Gläubigen Seelen / wie geschrieben stehet im 48: Psalm Groß ist der HERR / und Ps. 48, [2]. hoch berühmt / Wo aber? In der Stadt unsers Gottes / auff seinem heiligen Berge. Was macht Er denn daselbst? Zuerst zieret Er seinen Sitz und Wohnung. Ein herrlicher König / muß auch einen herrlichen Sitz haben. Wenn

rusalem wohnen / und sie sollen mein Volck seyn / und ich wil jhr GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit. Vor diesen Tagen war kein Friede für Trübsal. Aber nun wil ich nicht / wie in den vorigen Tagen / mit den übrigen dieses Volcks fahren / spricht der HErr Zebaoth / sondern sie sollen Saamen des Friedens seyn / und sol geschehen / wie jhr vom Hause Juda und vom Hause Israel seyd ein Fluch gewesen unter den Heyden / so wil ich euch erlösen / daß jhr solt ein Segen seyn / fürchtet euch nur nicht. Gleich wie ich gedachte euch zu plagen / Also gedencke ich nun wiederümb in diesen Tagen wol zuthun Jerusalem und dem Hause Juda / fürchtet euch nur nichts.

Wer ist nun ein Einwohner zu Zion / der mercke drauff / und erwege / wie süß der HERR zu Zion rede: Zuerst verheist Er jhr seine Gnadenbeywohnung / und spricht: Ich wil zu Jerusalem wohnen. GOtt ist ein GOtt der alles erfüllet / seinen eigentlichen Sitz aber hat Er in der Gläubigen Seelen. Wie nun ein gewaltiger Regent zwar Gewalt übet in seinem gantzen Lande / seine Herrligkeit aber siehet man / da er seinen Sitz und Residentz hat: Also ist zwar alles voll Gott im Himmel und auf Erden / seine Herrliakeit aber wird zum meisten gespüret und empfunden in der Gläubigen Seelen / wie geschrieben stehet im 48: Psalm Groß ist der HERR / und Ps. 48, [2]. hoch berühmt / Wo aber? In der Stadt unsers Gottes / auff seinem heiligen Berge. Was macht Er denn daselbst? Zuerst zieret Er seinen Sitz und Wohnung. Ein herrlicher König / muß auch einen herrlichen Sitz haben. Wenn

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                     spricht der HErr Zebaoth / sondern sie sollen Saamen des Friedens seyn / und sol
                     geschehen / wie jhr vom Hause Juda und vom Hause Israel seyd ein Fluch gewesen
                     unter den Heyden / so wil ich euch erlösen / daß jhr solt ein Segen seyn /
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[7/0037] rusalem wohnen / und sie sollen mein Volck seyn / und ich wil jhr GOtt seyn in Warheit und Gerechtigkeit. Vor diesen Tagen war kein Friede für Trübsal. Aber nun wil ich nicht / wie in den vorigen Tagen / mit den übrigen dieses Volcks fahren / spricht der HErr Zebaoth / sondern sie sollen Saamen des Friedens seyn / und sol geschehen / wie jhr vom Hause Juda und vom Hause Israel seyd ein Fluch gewesen unter den Heyden / so wil ich euch erlösen / daß jhr solt ein Segen seyn / fürchtet euch nur nicht. Gleich wie ich gedachte euch zu plagen / Also gedencke ich nun wiederümb in diesen Tagen wol zuthun Jerusalem und dem Hause Juda / fürchtet euch nur nichts. Wer ist nun ein Einwohner zu Zion / der mercke drauff / und erwege / wie süß der HERR zu Zion rede: Zuerst verheist Er jhr seine Gnadenbeywohnung / und spricht: Ich wil zu Jerusalem wohnen. GOtt ist ein GOtt der alles erfüllet / seinen eigentlichen Sitz aber hat Er in der Gläubigen Seelen. Wie nun ein gewaltiger Regent zwar Gewalt übet in seinem gantzen Lande / seine Herrligkeit aber siehet man / da er seinen Sitz und Residentz hat: Also ist zwar alles voll Gott im Himmel und auf Erden / seine Herrliakeit aber wird zum meisten gespüret und empfunden in der Gläubigen Seelen / wie geschrieben stehet im 48: Psalm Groß ist der HERR / und hoch berühmt / Wo aber? In der Stadt unsers Gottes / auff seinem heiligen Berge. Was macht Er denn daselbst? Zuerst zieret Er seinen Sitz und Wohnung. Ein herrlicher König / muß auch einen herrlichen Sitz haben. Wenn Ps. 48, 2.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/37>, abgerufen am 26.04.2024.