Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

ist es Leidens Zeit; Da gehets wie der HErr hie beym Zachart spricht: Ich habe über Zion fast sehr geeifert / ich habe vers. 2. in grossem Zorn über sie geeifert. Da handelt der HErr schrecklich mit den Widerspenstigen; Mit den außerwehlten Kindern aber gehet Er vorsichtiglich und säuberlich umb. Er gehet mit jhnen vorsichtig umb / daß Er sie nicht lässet lauffen frey nach jhres Fleisches Sinn / sondern Er züchtiget uns / wie Paulus redet 1. Cor. 11. damit wir nicht mit der gottlosen 1. Cor. 11, 32. Welt verdammet werden. Er gehet aber auch säuberlich mit uns umb. Denn Er nicht von Hertzen die Thren. 3, 33. Menschen plaget noch betrübet. Das seyn des H. Geistes eigene Wort / in den Klag Liedern am 3. Cap. Ob Er zwar harte Schläge außtheilet / so ist doch das nicht seines Hertzens Lust / daß seine Kinder geplaget und geängstiget seyn / und nichts mehr als Plagund Angst erfahren sollen / sondern Er suchet was anders. Hebr. 4, 15. Den wir haben nicht einen Hohen Priester der nicht künte Mitleiden mit uns haben / wie die Epistel an die Hebreer lehret / sondern wie er selbst im Creutz wol versuchtist / also gehet jhm unsere Noth zu hertzen. Daher denn der HErr nicht ewig Thren. 3, 31. 32. verstosset / Erbetrubet wol / aber er erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte; in den Klag Liedern am vorgemeldten 3. Cap. Manchmahl wird eine bußfertige gläubige Seele so betrübt / wann etwan dem Versucher zuviel Raum gegeben / daß sie sich alles Trostes und alles Guten unwürdig / und aller Straffen würdig achtet; Alsdenn begegnet der gütiger Gott solcher angsthafftigen Seelen: Fürchte dich nicht mein Knecht Jacob / sihe mit den Heyden / mit den halstarrigen widerspenstigen Hertzen wil ichs ein ende machen: Züchtigen aber wil ich dich / auf dz du dich nicht unschüldig achtest. Gott gehet auch darin säuberlich mit seinen Kindern umb / daß er zur rechten bequemen zeit seine Heimsuchung anstellet. Er

ist es Leidens Zeit; Da gehets wie der HErr hie beym Zachart spricht: Ich habe über Zion fast sehr geeifert / ich habe vers. 2. in grossem Zorn über sie geeifert. Da handelt der HErr schrecklich mit den Widerspenstigen; Mit den außerwehlten Kindern aber gehet Er vorsichtiglich und säuberlich umb. Er gehet mit jhnen vorsichtig umb / daß Er sie nicht lässet lauffen frey nach jhres Fleisches Sinn / sondern Er züchtiget uns / wie Paulus redet 1. Cor. 11. damit wir nicht mit der gottlosen 1. Cor. 11, 32. Welt verdammet werden. Er gehet aber auch säuberlich mit uns umb. Denn Er nicht von Hertzen die Thren. 3, 33. Menschen plaget noch betrübet. Das seyn des H. Geistes eigene Wort / in den Klag Liedern am 3. Cap. Ob Er zwar harte Schläge außtheilet / so ist doch das nicht seines Hertzens Lust / daß seine Kinder geplaget und geängstiget seyn / und nichts mehr als Plagund Angst erfahren sollen / sondern Er suchet was anders. Hebr. 4, 15. Den wir haben nicht einen Hohen Priester der nicht künte Mitleidẽ mit uns habẽ / wie die Epistel an die Hebreer lehret / sondern wie er selbst im Creutz wol versuchtist / also gehet jhm unsere Noth zu hertzen. Daher denn der HErr nicht ewig Thren. 3, 31. 32. verstosset / Erbetrůbet wol / aber er erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte; in den Klag Liedern am vorgemeldten 3. Cap. Manchmahl wird eine bußfertige gläubige Seele so betrübt / wann etwan dem Versucher zuviel Raum gegeben / daß sie sich alles Trostes und alles Guten unwürdig / und aller Straffen würdig achtet; Alsdenn begegnet der gütiger Gott solcher angsthafftigen Seelen: Fürchte dich nicht mein Knecht Jacob / sihe mit den Heyden / mit den halstarrigen widerspenstigẽ Hertzen wil ichs ein ende machẽ: Züchtigen aber wil ich dich / auf dz du dich nicht unschüldig achtest. Gott gehet auch darin säuberlich mit seinen Kindern umb / daß er zur rechten bequemen zeit seine Heimsuchung anstellet. Er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0034" n="4"/>
ist es Leidens Zeit; Da gehets wie
                     der HErr hie beym Zachart spricht: Ich habe über Zion fast sehr geeifert / ich
                     habe <note place="left"><hi rendition="#i">vers. 2.</hi></note>in grossem Zorn über sie geeifert. Da handelt der HErr schrecklich mit
                     den Widerspenstigen; Mit den außerwehlten Kindern aber gehet Er vorsichtiglich
                     und säuberlich umb. Er gehet mit jhnen vorsichtig umb / daß Er sie nicht lässet
                     lauffen frey nach jhres Fleisches Sinn / sondern Er züchtiget uns / wie Paulus
                     redet 1. Cor. 11. damit wir nicht mit der gottlosen <note place="left"><hi rendition="#i">1. Cor. 11, 32.</hi></note>Welt verdammet werden. Er gehet aber auch säuberlich mit uns umb. Denn Er
                     nicht von Hertzen die <note place="left"><hi rendition="#i">Thren. 3, 33.</hi></note>Menschen plaget noch betrübet. Das seyn des H. Geistes eigene Wort / in
                     den Klag Liedern am 3. Cap. Ob Er zwar harte Schläge außtheilet / so ist doch
                     das nicht seines Hertzens Lust / daß seine Kinder geplaget und geängstiget seyn
                     / und nichts mehr als Plagund Angst erfahren sollen / sondern Er suchet was
                     anders. <note place="left"><hi rendition="#i">Hebr. 4, 15.</hi></note>Den wir haben nicht einen Hohen Priester der nicht künte Mitleide&#x0303; mit uns habe&#x0303; / wie die Epistel an die Hebreer
                     lehret / sondern wie er selbst im Creutz wol versuchtist / also gehet jhm unsere
                     Noth zu hertzen. Daher denn der HErr nicht ewig <note place="left"><hi rendition="#i">Thren. 3, 31. 32.</hi></note>verstosset / Erbetr&#x016F;bet wol / aber er erbarmet sich wieder nach seiner
                     grossen Güte; in den Klag Liedern am vorgemeldten 3. Cap. Manchmahl wird eine
                     bußfertige gläubige Seele so betrübt / wann etwan dem Versucher zuviel Raum
                     gegeben / daß sie sich alles Trostes und alles Guten unwürdig / und aller
                     Straffen würdig achtet; Alsdenn begegnet der gütiger Gott solcher angsthafftigen
                     Seelen: Fürchte dich nicht mein Knecht Jacob / sihe mit den Heyden / mit den
                     halstarrigen widerspenstige&#x0303; Hertzen wil ichs ein ende mache&#x0303;: Züchtigen aber wil ich dich / auf dz du dich nicht unschüldig
                     achtest. Gott gehet auch darin säuberlich mit seinen Kindern umb / daß er zur
                     rechten bequemen zeit seine Heimsuchung anstellet. Er
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0034] ist es Leidens Zeit; Da gehets wie der HErr hie beym Zachart spricht: Ich habe über Zion fast sehr geeifert / ich habe in grossem Zorn über sie geeifert. Da handelt der HErr schrecklich mit den Widerspenstigen; Mit den außerwehlten Kindern aber gehet Er vorsichtiglich und säuberlich umb. Er gehet mit jhnen vorsichtig umb / daß Er sie nicht lässet lauffen frey nach jhres Fleisches Sinn / sondern Er züchtiget uns / wie Paulus redet 1. Cor. 11. damit wir nicht mit der gottlosen Welt verdammet werden. Er gehet aber auch säuberlich mit uns umb. Denn Er nicht von Hertzen die Menschen plaget noch betrübet. Das seyn des H. Geistes eigene Wort / in den Klag Liedern am 3. Cap. Ob Er zwar harte Schläge außtheilet / so ist doch das nicht seines Hertzens Lust / daß seine Kinder geplaget und geängstiget seyn / und nichts mehr als Plagund Angst erfahren sollen / sondern Er suchet was anders. Den wir haben nicht einen Hohen Priester der nicht künte Mitleidẽ mit uns habẽ / wie die Epistel an die Hebreer lehret / sondern wie er selbst im Creutz wol versuchtist / also gehet jhm unsere Noth zu hertzen. Daher denn der HErr nicht ewig verstosset / Erbetrůbet wol / aber er erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte; in den Klag Liedern am vorgemeldten 3. Cap. Manchmahl wird eine bußfertige gläubige Seele so betrübt / wann etwan dem Versucher zuviel Raum gegeben / daß sie sich alles Trostes und alles Guten unwürdig / und aller Straffen würdig achtet; Alsdenn begegnet der gütiger Gott solcher angsthafftigen Seelen: Fürchte dich nicht mein Knecht Jacob / sihe mit den Heyden / mit den halstarrigen widerspenstigẽ Hertzen wil ichs ein ende machẽ: Züchtigen aber wil ich dich / auf dz du dich nicht unschüldig achtest. Gott gehet auch darin säuberlich mit seinen Kindern umb / daß er zur rechten bequemen zeit seine Heimsuchung anstellet. Er vers. 2. 1. Cor. 11, 32. Thren. 3, 33. Hebr. 4, 15. Thren. 3, 31. 32.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/34
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/34>, abgerufen am 24.11.2024.