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Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.

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hat Gott erwehlet / daß er die Weisen zu schanden mache; vnd was schwach ist für der Welt / das hat Gott erwehlet / daß er zu schanden mache was starck ist; vnd das niedlich für der Welt / vnd das verachte hat Gott erwehlet / vnd das da nichts ist / daß er zu nicht mache / was etwas ist. Vnd dieselbe Edle / Gewaltige vnd Weise / denen Gottseeligkeit hie so thöricht vorkompt / werden einmahl bekennen müssen / es sey jhnen der heiligen Wandel gar zu schwartz für gemahlet / wie den das Büchlein der Weißheit von den Verdampten zeuget / daß sie einmahl jhre Thorheit bekennen / vnd von dem Gerechten also reden Sap. 5, 4.werden: Wir Narren hielten sein Leben für vnsinnig / vnd sein End für schändlich Daher ermahnet die Schrifft bey zeit solche Weltweise Leute / in der ersten an die Corinther am 3. Niemand betriege sich 1. Cor. 3, 18selbst / welcher sich vnter euch düncket weise seyn / der werde ein Narr in dieser Welt / daß er möge weise seyn / denn dieser Welt Weißheit ist Thorheit bey Gott. Ist so viel gesaget: Ihr grosse Herren wollet ja weise seyn / vnd alles besser wissen als vnser HErr Gott. Denn was Gott von euch fodert / ist euch lauter Thorheit; ich wil euch aber / lieben Herren / nicht verhelen / daß der Fürst dieser Welt mit einen blawen Dunst ewre Augen beschmitzen / daß jhr für Thorheit achtet / was Gott mit seinen Befehl geheiliget hat. Darumb gebe ich euch den Rath / weil ja für der Welt Gottes heiliger Wandel muß Thorheit seyn / werdet Thoren in der Welt /

hat Gott erwehlet / daß er die Weisen zu schanden mache; vnd was schwach ist für der Welt / das hat Gott erwehlet / daß er zu schanden mache was starck ist; vnd das niedlich für der Welt / vnd das verachte hat Gott erwehlet / vnd das da nichts ist / daß er zu nicht mache / was etwas ist. Vnd dieselbe Edle / Gewaltige vnd Weise / denen Gottseeligkeit hie so thöricht vorkompt / werden einmahl bekennen müssen / es sey jhnen der heiligen Wandel gar zu schwartz für gemahlet / wie den das Büchlein der Weißheit von den Verdampten zeuget / daß sie einmahl jhre Thorheit bekennen / vnd von dem Gerechten also reden Sap. 5, 4.werden: Wir Narren hielten sein Leben für vnsinnig / vnd sein End für schändlich Daher ermahnet die Schrifft bey zeit solche Weltweise Leute / in der ersten an die Corinther am 3. Niemand betriege sich 1. Cor. 3, 18selbst / welcher sich vnter euch düncket weise seyn / der werde ein Narr in dieser Welt / daß er möge weise seyn / denn dieser Welt Weißheit ist Thorheit bey Gott. Ist so viel gesaget: Ihr grosse Herren wollet ja weise seyn / vnd alles besser wissen als vnser HErr Gott. Denn was Gott von euch fodert / ist euch lauter Thorheit; ich wil euch aber / lieben Herren / nicht verhelen / daß der Fürst dieser Welt mit einen blawen Dunst ewre Augen beschmitzen / daß jhr für Thorheit achtet / was Gott mit seinen Befehl geheiliget hat. Darumb gebe ich euch den Rath / weil ja für der Welt Gottes heiliger Wandel muß Thorheit seyn / werdet Thoren in der Welt /

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[0026] hat Gott erwehlet / daß er die Weisen zu schanden mache; vnd was schwach ist für der Welt / das hat Gott erwehlet / daß er zu schanden mache was starck ist; vnd das niedlich für der Welt / vnd das verachte hat Gott erwehlet / vnd das da nichts ist / daß er zu nicht mache / was etwas ist. Vnd dieselbe Edle / Gewaltige vnd Weise / denen Gottseeligkeit hie so thöricht vorkompt / werden einmahl bekennen müssen / es sey jhnen der heiligen Wandel gar zu schwartz für gemahlet / wie den das Büchlein der Weißheit von den Verdampten zeuget / daß sie einmahl jhre Thorheit bekennen / vnd von dem Gerechten also reden werden: Wir Narren hielten sein Leben für vnsinnig / vnd sein End für schändlich Daher ermahnet die Schrifft bey zeit solche Weltweise Leute / in der ersten an die Corinther am 3. Niemand betriege sich selbst / welcher sich vnter euch düncket weise seyn / der werde ein Narr in dieser Welt / daß er möge weise seyn / denn dieser Welt Weißheit ist Thorheit bey Gott. Ist so viel gesaget: Ihr grosse Herren wollet ja weise seyn / vnd alles besser wissen als vnser HErr Gott. Denn was Gott von euch fodert / ist euch lauter Thorheit; ich wil euch aber / lieben Herren / nicht verhelen / daß der Fürst dieser Welt mit einen blawen Dunst ewre Augen beschmitzen / daß jhr für Thorheit achtet / was Gott mit seinen Befehl geheiliget hat. Darumb gebe ich euch den Rath / weil ja für der Welt Gottes heiliger Wandel muß Thorheit seyn / werdet Thoren in der Welt / Sap. 5, 4. 1. Cor. 3, 18

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/26>, abgerufen am 29.03.2024.