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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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gegen jederman / wer vns auch zu handen stosset / also daß jederman dieselbe sehen / vnd im wercke erfahren könne.

Diß ist das Ander / welches zur Seelen Ruhe gehöret / alldieweil dieselbe nichtes so sehr zerbrechen kan / als Vnwill gegen dem Nechsten / vnd ein vnleidliches zorniges Gemüthe.

Tertium, Curae abjectio.

Wir kommen auff das Dritte / welches ist Sorge meiden: Der HERR ist nahe; Sorget nichts / sondern in V. 6.allen Dingen lasset ewre Bitte im Gebet vnd flehen mit Dancksagung für Gott kund werden.

Die Sorge ist nicht einerley. Erstlich ist eine Amptssorge / da einer darumb bekümmert ist / wie er das seinige trewlich vnnd fleissig verrichten möge. Das ist eine löbliche Sorge. Also weil wir Christen seyn / ists gut / so wir darumb sorgen / wie wir das Ampt eines Christen trewlich verrichten / welches ist im guten wachsen / vnd das böse meiden. Viel eine andere Sorge ists / wann man neben der Amptssorge sich viel vmb zukünfftige Zufälle vnnützlicher weise bekümmert. Als wann einer das seine fleissig thut / vnd dennoch sich mit solchen Sorgen schlägt / wie sein Thun werd ablauffen / wol oder übel / da doch solches allein in Gottes Händen stehet / vnd nicht bey Menschen. Ingleichem in der Nahrung / wann einer sein Geschäfft fleissig verricht / vnd die Nahrung in acht nimpt / vnd doch darneben sich viel plaget auff künfftige Zeit / woher er leben soll. Wie denn der Leute art ist / daß sie sich selbst wollen versorgen / vnd nur auff eusserliche Mittel sehen / so lange die Mittel da seynd / seynd sie zu frieden / verlieren sich die Mittel / verliert sich auch der Muth.

Solches vnzeitiges sorgen will Gott durchauß nicht haben / denn es kompt auß dem Vnglauben / als wann GOtt nicht wolte Matth. 6, 25, 26.das seine thun. Darumb sagt Christus Matth. am 6. Sorget nicht für ewer Leben / was jhr essen vnd trincken werdet; auch nicht für ewren Leib / was jhr anziehen werdet.

gegen jederman / wer vns auch zu handen stosset / also daß jederman dieselbe sehen / vnd im wercke erfahren könne.

Diß ist das Ander / welches zur Seelen Ruhe gehöret / alldieweil dieselbe nichtes so sehr zerbrechen kan / als Vnwill gegen dem Nechsten / vnd ein vnleidliches zorniges Gemüthe.

Tertium, Curae abjectio.

Wir kommen auff das Dritte / welches ist Sorge meiden: Der HERR ist nahe; Sorget nichts / sondern in V. 6.allen Dingen lasset ewre Bitte im Gebet vnd flehen mit Dancksagung für Gott kund werden.

Die Sorge ist nicht einerley. Erstlich ist eine Amptssorge / da einer darumb bekümmert ist / wie er das seinige trewlich vnnd fleissig verrichten möge. Das ist eine löbliche Sorge. Also weil wir Christen seyn / ists gut / so wir darumb sorgen / wie wir das Ampt eines Christen trewlich verrichten / welches ist im guten wachsen / vnd das böse meiden. Viel eine andere Sorge ists / wann man neben der Amptssorge sich viel vmb zukünfftige Zufälle vnnützlicher weise bekümmert. Als wann einer das seine fleissig thut / vnd dennoch sich mit solchen Sorgen schlägt / wie sein Thun werd ablauffen / wol oder übel / da doch solches allein in Gottes Händen stehet / vnd nicht bey Menschen. Ingleichem in der Nahrung / wann einer sein Geschäfft fleissig verricht / vnd die Nahrung in acht nimpt / vnd doch darneben sich viel plaget auff künfftige Zeit / woher er leben soll. Wie denn der Leute art ist / daß sie sich selbst wollen versorgen / vnd nur auff eusserliche Mittel sehen / so lange die Mittel da seynd / seynd sie zu frieden / verlieren sich die Mittel / verliert sich auch der Muth.

Solches vnzeitiges sorgen will Gott durchauß nicht haben / denn es kompt auß dem Vnglauben / als wann GOtt nicht wolte Matth. 6, 25, 26.das seine thun. Darumb sagt Christus Matth. am 6. Sorget nicht für ewer Leben / was jhr essen vnd trincken werdet; auch nicht für ewren Leib / was jhr anziehen werdet.

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[60/0080] gegen jederman / wer vns auch zu handen stosset / also daß jederman dieselbe sehen / vnd im wercke erfahren könne. Diß ist das Ander / welches zur Seelen Ruhe gehöret / alldieweil dieselbe nichtes so sehr zerbrechen kan / als Vnwill gegen dem Nechsten / vnd ein vnleidliches zorniges Gemüthe. Wir kommen auff das Dritte / welches ist Sorge meiden: Der HERR ist nahe; Sorget nichts / sondern in allen Dingen lasset ewre Bitte im Gebet vnd flehen mit Dancksagung für Gott kund werden. V. 6. Die Sorge ist nicht einerley. Erstlich ist eine Amptssorge / da einer darumb bekümmert ist / wie er das seinige trewlich vnnd fleissig verrichten möge. Das ist eine löbliche Sorge. Also weil wir Christen seyn / ists gut / so wir darumb sorgen / wie wir das Ampt eines Christen trewlich verrichten / welches ist im guten wachsen / vnd das böse meiden. Viel eine andere Sorge ists / wann man neben der Amptssorge sich viel vmb zukünfftige Zufälle vnnützlicher weise bekümmert. Als wann einer das seine fleissig thut / vnd dennoch sich mit solchen Sorgen schlägt / wie sein Thun werd ablauffen / wol oder übel / da doch solches allein in Gottes Händen stehet / vnd nicht bey Menschen. Ingleichem in der Nahrung / wann einer sein Geschäfft fleissig verricht / vnd die Nahrung in acht nimpt / vnd doch darneben sich viel plaget auff künfftige Zeit / woher er leben soll. Wie denn der Leute art ist / daß sie sich selbst wollen versorgen / vnd nur auff eusserliche Mittel sehen / so lange die Mittel da seynd / seynd sie zu frieden / verlieren sich die Mittel / verliert sich auch der Muth. Solches vnzeitiges sorgen will Gott durchauß nicht haben / denn es kompt auß dem Vnglauben / als wann GOtt nicht wolte das seine thun. Darumb sagt Christus Matth. am 6. Sorget nicht für ewer Leben / was jhr essen vnd trincken werdet; auch nicht für ewren Leib / was jhr anziehen werdet. Matth. 6, 25, 26.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/80>, abgerufen am 23.11.2024.