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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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vnd vnsträfflich / denn was von natürlicher Vnreinigkeit vnd Sünde vns noch anklebet / das wird abgewaschen durch das Blut deß Sohnes Gottes / Jesu Christi / das vns reiniget von allen vnseren Sünden. Doch muß dabey allezeit erkant werden die anhangende Sünde / vmb welcher willen Paulus saget: Ich bin mir wol nichts bewust / aber darin bin ich nicht gerechtfertiget / dann es kan der Mensch sein eigen Hertz nicht außgründen / wie der HERR saget: Wer kan das Hertz ergründen / vnd die Nieren prüfen?

2. Causa.

Die andere Vrsach / warumb ein Mensch den andern nicht richten kan / ist diese: Weil das Gerichte Gottes ist. Denn nach dem er gesaget: Ich richte mich selbst nicht / setzet er hinzu: Der HERR aber ists / der mich richtet. Darumb richtet nicht vor der Zeit / biß der HERR komme / welcher auch wird ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren / alsdenn wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfahren.

Judicium est DEI ex duplici capite.

GOtt dem HErrn gebüret das Gericht allein. Erstlich / darumb / weil Er kan ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren. Primo quia videt & novit revelare occulta.Zweyerley ist sonderlich / das im Hertzen verborgen ist. Erstlich im Verstande die Gedancken vnd das Vrtheil. Hernach im Willen die Liebe vnd Begierde / worzu deß Menschen Hertz geneiget ist. Diß ist verborgen nicht allein für andern / sondern auch für dem Menschen selbsten / vnd steckt in einer solchen tieffen Finsternüß / dahin der Mensch selbst nicht sehen kan / sondern nur GOtt / der merckts / was der Mensch suchet in seinem Thun vnd Gedancken / obs bloß lauter allein zu Gott / oder auch zu etwas anders gerichtet ist.

vnd vnsträfflich / denn was von natürlicher Vnreinigkeit vnd Sünde vns noch anklebet / das wird abgewaschen durch das Blut deß Sohnes Gottes / Jesu Christi / das vns reiniget von allen vnseren Sünden. Doch muß dabey allezeit erkant werden die anhangende Sünde / vmb welcher willen Paulus saget: Ich bin mir wol nichts bewust / aber darin bin ich nicht gerechtfertiget / dann es kan der Mensch sein eigen Hertz nicht außgründen / wie der HERR saget: Wer kan das Hertz ergründen / vnd die Nieren prüfen?

2. Causa.

Die andere Vrsach / warumb ein Mensch den andern nicht richten kan / ist diese: Weil das Gerichte Gottes ist. Denn nach dem er gesaget: Ich richte mich selbst nicht / setzet er hinzu: Der HERR aber ists / der mich richtet. Darumb richtet nicht vor der Zeit / biß der HERR komme / welcher auch wird ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren / alsdenn wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfahren.

Judicium est DEI ex duplici capite.

GOtt dem HErrn gebüret das Gericht allein. Erstlich / darumb / weil Er kan ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren. Primò quia videt & novit revelare occulta.Zweyerley ist sonderlich / das im Hertzen verborgen ist. Erstlich im Verstande die Gedancken vnd das Vrtheil. Hernach im Willen die Liebe vnd Begierde / worzu deß Menschen Hertz geneiget ist. Diß ist verborgen nicht allein für andern / sondern auch für dem Menschen selbsten / vnd steckt in einer solchen tieffen Finsternüß / dahin der Mensch selbst nicht sehen kan / sondern nur GOtt / der merckts / was der Mensch suchet in seinem Thun vnd Gedancken / obs bloß lauter allein zu Gott / oder auch zu etwas anders gerichtet ist.

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[46/0066] vnd vnsträfflich / denn was von natürlicher Vnreinigkeit vnd Sünde vns noch anklebet / das wird abgewaschen durch das Blut deß Sohnes Gottes / Jesu Christi / das vns reiniget von allen vnseren Sünden. Doch muß dabey allezeit erkant werden die anhangende Sünde / vmb welcher willen Paulus saget: Ich bin mir wol nichts bewust / aber darin bin ich nicht gerechtfertiget / dann es kan der Mensch sein eigen Hertz nicht außgründen / wie der HERR saget: Wer kan das Hertz ergründen / vnd die Nieren prüfen? Die andere Vrsach / warumb ein Mensch den andern nicht richten kan / ist diese: Weil das Gerichte Gottes ist. Denn nach dem er gesaget: Ich richte mich selbst nicht / setzet er hinzu: Der HERR aber ists / der mich richtet. Darumb richtet nicht vor der Zeit / biß der HERR komme / welcher auch wird ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren / alsdenn wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfahren. GOtt dem HErrn gebüret das Gericht allein. Erstlich / darumb / weil Er kan ans Liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den Rath der Hertzen offenbaren. Zweyerley ist sonderlich / das im Hertzen verborgen ist. Erstlich im Verstande die Gedancken vnd das Vrtheil. Hernach im Willen die Liebe vnd Begierde / worzu deß Menschen Hertz geneiget ist. Diß ist verborgen nicht allein für andern / sondern auch für dem Menschen selbsten / vnd steckt in einer solchen tieffen Finsternüß / dahin der Mensch selbst nicht sehen kan / sondern nur GOtt / der merckts / was der Mensch suchet in seinem Thun vnd Gedancken / obs bloß lauter allein zu Gott / oder auch zu etwas anders gerichtet ist. Primò quia videt & novit revelare occulta.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/66>, abgerufen am 23.11.2024.