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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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glaubt / der wird verdampt. Dann der Glaub ist das Mittel / dardurch ein Mensch Christum in seinem Verdienst ergreifft. Darzu wird Christus im Wort den Sündern fürgetragen / daß sie den Worten glauben / vnnd durch den Glauben Christum mit seinem Verdienst annehmen / zur Vergebung jhrer Sünden. Daher stehet geschrieben zun Römern am 3. GOTT hat JEsumRom. 3, 25, 28. Christum vorgestellet zu einem Gnadenstul / durch den Glauben in seinem Blut / vnd bietet vns da die Gerechtigkeit die für jhm gilt / in dem daß er Sünde vergibt. Darumb halten wir dafür / daß der Mensch gerecht werde / ohn deß Gesetzes Werck / allein durch den Glauben. Durch den Glauben muß man annehmen die Gerechtigkeit die vns Gott darbietet in dem Blut JEsu Christi. Nun aber seynd die wenigsten die glauben. Ein groß Theil der Menschen / auch mitten in der Kirchen / die GOttes Wort haben vnd hören / will von keiner Sünde wissen / gehet her in Sicherheit / gedenckt an keine Versöhnung. Andere die Sünde erkennen / vnd vmb jhre Sünde bekümmert seyn / fallen entweder in Verzweiffelung / oder suchen die Versöhnung nicht am rechten Orth / fallen zum Theil auff eigen Verdienst / zum Theil auff Versöhnung der Heiligen / suchen vnnd machen jhnen eigene Christos. Der wenigste Hauff ist der Glaubigen / dann du solt den Glauben nicht für ein schlecht Ding halten. Wann alle Welt jhre Macht vnnd Weißheit zusammen brächte / würde sie keinen Glauben bey einigem Menschen zu wege bringen. Es gehöret eine vbernatürliche Göttliche Krafft dazu: glauben ist nicht Menschenwerck. Der Glaub aber ist einer zerknirschten Seelen festes Vertrawen zu GOtt durch das Blut JEsu Christi / daß er werde Sünde vergeben / vnnd selig machen. Da gehets also zu: Wann das Gewissen fühlet / vnd für Gott erschrickt / vnnd betrübt wird / gedenckt sie an das Lamb Gottes / daß

glaubt / der wird verdampt. Dann der Glaub ist das Mittel / dardurch ein Mensch Christum in seinem Verdienst ergreifft. Darzu wird Christus im Wort den Sündern fürgetragen / daß sie den Worten glauben / vnnd durch den Glauben Christum mit seinem Verdienst annehmen / zur Vergebung jhrer Sünden. Daher stehet geschrieben zun Römern am 3. GOTT hat JEsumRom. 3, 25, 28. Christum vorgestellet zu einem Gnadenstul / durch den Glauben in seinem Blut / vnd bietet vns da die Gerechtigkeit die für jhm gilt / in dem daß er Sünde vergibt. Darumb halten wir dafür / daß der Mensch gerecht werde / ohn deß Gesetzes Werck / allein durch den Glauben. Durch den Glauben muß man annehmen die Gerechtigkeit die vns Gott darbietet in dem Blut JEsu Christi. Nun aber seynd die wenigsten die glauben. Ein groß Theil der Menschen / auch mitten in der Kirchen / die GOttes Wort haben vnd hören / will von keiner Sünde wissen / gehet her in Sicherheit / gedenckt an keine Versöhnung. Andere die Sünde erkennen / vnd vmb jhre Sünde bekümmert seyn / fallen entweder in Verzweiffelung / oder suchen die Versöhnung nicht am rechten Orth / fallen zum Theil auff eigen Verdienst / zum Theil auff Versöhnung der Heiligen / suchen vnnd machen jhnen eigene Christos. Der wenigste Hauff ist der Glaubigen / dann du solt den Glauben nicht für ein schlecht Ding halten. Wann alle Welt jhre Macht vnnd Weißheit zusammen brächte / würde sie keinen Glauben bey einigem Menschen zu wege bringen. Es gehöret eine vbernatürliche Göttliche Krafft dazu: glauben ist nicht Menschenwerck. Der Glaub aber ist einer zerknirschten Seelen festes Vertrawen zu GOtt durch das Blut JEsu Christi / daß er werde Sünde vergeben / vnnd selig machen. Da gehets also zu: Wann das Gewissen fühlet / vnd für Gott erschrickt / vnnd betrübt wird / gedenckt sie an das Lamb Gottes / daß

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[631/0651] glaubt / der wird verdampt. Dann der Glaub ist das Mittel / dardurch ein Mensch Christum in seinem Verdienst ergreifft. Darzu wird Christus im Wort den Sündern fürgetragen / daß sie den Worten glauben / vnnd durch den Glauben Christum mit seinem Verdienst annehmen / zur Vergebung jhrer Sünden. Daher stehet geschrieben zun Römern am 3. GOTT hat JEsum Christum vorgestellet zu einem Gnadenstul / durch den Glauben in seinem Blut / vnd bietet vns da die Gerechtigkeit die für jhm gilt / in dem daß er Sünde vergibt. Darumb halten wir dafür / daß der Mensch gerecht werde / ohn deß Gesetzes Werck / allein durch den Glauben. Durch den Glauben muß man annehmen die Gerechtigkeit die vns Gott darbietet in dem Blut JEsu Christi. Nun aber seynd die wenigsten die glauben. Ein groß Theil der Menschen / auch mitten in der Kirchen / die GOttes Wort haben vnd hören / will von keiner Sünde wissen / gehet her in Sicherheit / gedenckt an keine Versöhnung. Andere die Sünde erkennen / vnd vmb jhre Sünde bekümmert seyn / fallen entweder in Verzweiffelung / oder suchen die Versöhnung nicht am rechten Orth / fallen zum Theil auff eigen Verdienst / zum Theil auff Versöhnung der Heiligen / suchen vnnd machen jhnen eigene Christos. Der wenigste Hauff ist der Glaubigen / dann du solt den Glauben nicht für ein schlecht Ding halten. Wann alle Welt jhre Macht vnnd Weißheit zusammen brächte / würde sie keinen Glauben bey einigem Menschen zu wege bringen. Es gehöret eine vbernatürliche Göttliche Krafft dazu: glauben ist nicht Menschenwerck. Der Glaub aber ist einer zerknirschten Seelen festes Vertrawen zu GOtt durch das Blut JEsu Christi / daß er werde Sünde vergeben / vnnd selig machen. Da gehets also zu: Wann das Gewissen fühlet / vnd für Gott erschrickt / vnnd betrübt wird / gedenckt sie an das Lamb Gottes / daß Rom. 3, 25, 28.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/651>, abgerufen am 22.11.2024.