Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.achtest / das schmertzet jhn / daß er klaget: Habe ich vmb deinet willen mich zu todte gearbeitet / vnnd du gönnest mir nicht einmal die Ruhe in deinem Hertzen! Billich müssen vmbkommen / die sich eines so werthen Freundes nicht annehmen. Den Menschen / der nach Erschaffung sich von Gott gewandt hatte / hat Gott mit seinem Todt können wieder erkauffen; wann aber der Todt GOttes verachtet wird / ist kein ander Versöhnung für die Sünde übrig. Aber laß lauffen den Hauffen der Spötter / du aber hüte dich / daß du dem gecreutzigten JEsu nach seinem Leyden die Ruhe nicht versagest. Da ein Weib zu Sunem vermerckte / daß Elisa 2. Reg. 4, 10.ein Mann Gottes vnd heilig war / machte sie jhm ein klein Brettern Kammer in jhrem Hause. Hie ist mehr als Elisa / laßt vns jhm eine Ruhekammer in vnsern Hertzen bereyten / sihe / er wird seine stätte wol belohnen. Elisae Todtenbeine haben vermöcht einen todten Mann lebendig zu machen; solte der gecreutzigte Jesus nit Krafft haben die Seele lebendig zu machen / darinnen er ruhet? Er will das Hertz erweichen / wann es will hart werden. Er will es zu sich ziehen / wann es sich will abwerts zur Welt kehren. Er will vns sicher Gleyt geben in Glück vnd Vnglück. Kompt dir zur Hand ein Glück vnd Frewde / wirstu dich nicht erheben / so du ansihest die klägliche Gestalt deines gecreutzigten HErrn JEsus. Geräthstu in Vnfall / wir stu nicht kleinmütig werden / wann du sihest / in was Vnfall dein HErr JEsus deinethalben gerathen. Ja was noch mehr ist / wann du dem gecreutzigten JEsu die Ruhe gönnest in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seelen Schawet an den gecreutzigten Jesum / nicht vergebens spannet er auß seine Arme; nicht vergebens öffnet er sein Hertz. Lasset vns fallen in seine Arme; lasset vns ruhen in seiner Seiten. Seine Wunden sollen seyn vnsere Ruhebettlein. Dann es mag doch die Seelen in keinem andern Dinge beständige Ruhe finden. Ruhe in der Welt suchen / bringet nur Vnruhe. Die Wunden deß gecreutzigten JEsus sollen vnsere Schatz-vnd Speißkammer seyn. achtest / das schmertzet jhn / daß er klaget: Habe ich vmb deinet willen mich zu todte gearbeitet / vnnd du gönnest mir nicht einmal die Ruhe in deinem Hertzen! Billich müssen vmbkommen / die sich eines so werthen Freundes nicht annehmen. Den Menschen / der nach Erschaffung sich von Gott gewandt hatte / hat Gott mit seinem Todt können wieder erkauffen; wann aber der Todt GOttes verachtet wird / ist kein ander Versöhnung für die Sünde übrig. Aber laß lauffen den Hauffen der Spötter / du aber hüte dich / daß du dem gecreutzigten JEsu nach seinem Leyden die Ruhe nicht versagest. Da ein Weib zu Sunem vermerckte / daß Elisa 2. Reg. 4, 10.ein Mann Gottes vnd heilig war / machte sie jhm ein klein Brettern Kammer in jhrem Hause. Hie ist mehr als Elisa / laßt vns jhm eine Ruhekammer in vnsern Hertzen bereyten / sihe / er wird seine stätte wol belohnen. Elisae Todtenbeine haben vermöcht einen todten Mann lebendig zu machen; solte der gecreutzigte Jesus nit Krafft haben die Seele lebendig zu machen / darinnen er ruhet? Er will das Hertz erweichen / wann es will hart werden. Er will es zu sich ziehen / wann es sich will abwerts zur Welt kehren. Er will vns sicher Gleyt geben in Glück vnd Vnglück. Kompt dir zur Hand ein Glück vnd Frewde / wirstu dich nicht erheben / so du ansihest die klägliche Gestalt deines gecreutzigten HErrn JEsus. Geräthstu in Vnfall / wir stu nicht kleinmütig werden / wann du sihest / in was Vnfall dein HErr JEsus deinethalben gerathen. Ja was noch mehr ist / wann du dem gecreutzigten JEsu die Ruhe gönnest in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seelen Schawet an den gecreutzigten Jesum / nicht vergebens spannet er auß seine Arme; nicht vergebens öffnet er sein Hertz. Lasset vns fallen in seine Arme; lasset vns ruhen in seiner Seiten. Seine Wunden sollen seyn vnsere Ruhebettlein. Dann es mag doch die Seelen in keinem andern Dinge beständige Ruhe finden. Ruhe in der Welt suchen / bringet nur Vnruhe. Die Wunden deß gecreutzigten JEsus sollen vnsere Schatz-vnd Speißkammer seyn. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0608" n="588"/> achtest / das schmertzet jhn / daß er klaget: Habe ich vmb deinet willen mich zu todte gearbeitet / vnnd du gönnest mir nicht einmal die Ruhe in deinem Hertzen! Billich müssen vmbkommen / die sich eines so werthen Freundes nicht annehmen. Den Menschen / der nach Erschaffung sich von Gott gewandt hatte / hat Gott mit seinem Todt können wieder erkauffen; wann aber der Todt GOttes verachtet wird / ist kein ander Versöhnung für die Sünde übrig.</p> <p>Aber laß lauffen den Hauffen der Spötter / du aber hüte dich / daß du dem gecreutzigten JEsu nach seinem Leyden die Ruhe nicht versagest. Da ein Weib zu Sunem vermerckte / daß Elisa <note place="left">2. Reg. 4, 10.</note>ein Mann Gottes vnd heilig war / machte sie jhm ein klein Brettern Kammer in jhrem Hause. Hie ist mehr als Elisa / laßt vns jhm eine Ruhekammer in vnsern Hertzen bereyten / sihe / er wird seine stätte wol belohnen. Elisae Todtenbeine haben vermöcht einen todten Mann lebendig zu machen; solte der gecreutzigte Jesus nit Krafft haben die Seele lebendig zu machen / darinnen er ruhet? Er will das Hertz erweichen / wann es will hart werden. Er will es zu sich ziehen / wann es sich will abwerts zur Welt kehren. Er will vns sicher Gleyt geben in Glück vnd Vnglück. Kompt dir zur Hand ein Glück vnd Frewde / wirstu dich nicht erheben / so du ansihest die klägliche Gestalt deines gecreutzigten HErrn JEsus. Geräthstu in Vnfall / wir stu nicht kleinmütig werden / wann du sihest / in was Vnfall dein HErr JEsus deinethalben gerathen. Ja was noch mehr ist / wann du dem gecreutzigten JEsu die Ruhe gönnest in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seelen Schawet an den gecreutzigten Jesum / nicht vergebens spannet er auß seine Arme; nicht vergebens öffnet er sein Hertz. Lasset vns fallen in seine Arme; lasset vns ruhen in seiner Seiten. Seine Wunden sollen seyn vnsere Ruhebettlein. Dann es mag doch die Seelen in keinem andern Dinge beständige Ruhe finden. Ruhe in der Welt suchen / bringet nur Vnruhe. Die Wunden deß gecreutzigten JEsus sollen vnsere Schatz-vnd Speißkammer seyn. </p> </div> </body> </text> </TEI> [588/0608]
achtest / das schmertzet jhn / daß er klaget: Habe ich vmb deinet willen mich zu todte gearbeitet / vnnd du gönnest mir nicht einmal die Ruhe in deinem Hertzen! Billich müssen vmbkommen / die sich eines so werthen Freundes nicht annehmen. Den Menschen / der nach Erschaffung sich von Gott gewandt hatte / hat Gott mit seinem Todt können wieder erkauffen; wann aber der Todt GOttes verachtet wird / ist kein ander Versöhnung für die Sünde übrig.
Aber laß lauffen den Hauffen der Spötter / du aber hüte dich / daß du dem gecreutzigten JEsu nach seinem Leyden die Ruhe nicht versagest. Da ein Weib zu Sunem vermerckte / daß Elisa ein Mann Gottes vnd heilig war / machte sie jhm ein klein Brettern Kammer in jhrem Hause. Hie ist mehr als Elisa / laßt vns jhm eine Ruhekammer in vnsern Hertzen bereyten / sihe / er wird seine stätte wol belohnen. Elisae Todtenbeine haben vermöcht einen todten Mann lebendig zu machen; solte der gecreutzigte Jesus nit Krafft haben die Seele lebendig zu machen / darinnen er ruhet? Er will das Hertz erweichen / wann es will hart werden. Er will es zu sich ziehen / wann es sich will abwerts zur Welt kehren. Er will vns sicher Gleyt geben in Glück vnd Vnglück. Kompt dir zur Hand ein Glück vnd Frewde / wirstu dich nicht erheben / so du ansihest die klägliche Gestalt deines gecreutzigten HErrn JEsus. Geräthstu in Vnfall / wir stu nicht kleinmütig werden / wann du sihest / in was Vnfall dein HErr JEsus deinethalben gerathen. Ja was noch mehr ist / wann du dem gecreutzigten JEsu die Ruhe gönnest in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seelen Schawet an den gecreutzigten Jesum / nicht vergebens spannet er auß seine Arme; nicht vergebens öffnet er sein Hertz. Lasset vns fallen in seine Arme; lasset vns ruhen in seiner Seiten. Seine Wunden sollen seyn vnsere Ruhebettlein. Dann es mag doch die Seelen in keinem andern Dinge beständige Ruhe finden. Ruhe in der Welt suchen / bringet nur Vnruhe. Die Wunden deß gecreutzigten JEsus sollen vnsere Schatz-vnd Speißkammer seyn.
2. Reg. 4, 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/608 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/608>, abgerufen am 22.07.2024. |