Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Darauß können wir saugen ein süsses Honig / die wahre Krafft vnd Auffenthalt zum Leben. Die Wunden des gecreutzigten JEsus sollen vnsere Todtbettlein seyn. Wann wir einmal sterben / so wollen wir in den Wunden des gecreutzigten Jesus einschlaffen / sanfft vnnd seelig. Darumb nochmal / versage nicht dem gecreutzigten Jesu die Ruhe / in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seclen.

Ich erinnere einen jeglichen Christen / was Paulus gesagt 2.2, Cor. 5, 15 Cor. 5. Christus ist darumb für vns alle gestorben / auff daß die / so da leben / hinfort nicht jhnen selbst leben / sondern dem / der für sie gestorben / vnnd aufferstanden ist. So soll ja niemand Christo dasselbe versagen / darumb seine Seele gearbeitet hat. Da der HERR JEsus vnter den Mördern auffgehängt war / war das sein einiger Labetrincklein / daß der ein in seinem deß HErrn Christi todt Ruhe suchte / vnd sprach: HERR / gedenck mein / wann du in dein Reich komst. Da hat der trewe Heyland ein wenig Ruhe bekommen / vnnd ist ergetzet mit den Gedancken / wie er nach seinem Leyden noch in deinem vnd meinem / vnnd vieler glaubigen Hertzen außruhen wurde.

Mache dich nun auff / du glaubige Seele / bereyte deinem HErrn / deinem werthen Bruder / dem getrewen Freund / dem gecreutzigten JEsu die Ruhe in deinem Hertzen. Zu erst reinige dein Hertz von der Welt Lüsten / vnd sündlichen Begierden. In dem1. Ioh, 2, 15 die Liebe der Welt ist / in dem kan nicht seyn die Liebe des gecreutzigten JEsus. Das Liecht vertreibt die Finsternuß / vnnd mag die Finsternuß beym Liecht nicht bleiben. Regieret Sünd vnd Finsternuß in deinem Hertzen / ist es nicht tüchtig zur Ruhestatt für Christum. Drumb mache es wie der König Josias zu Bethel. 2.2. Reg. 23, 16. 17. 18. der Könige 23. Der wülte die Gräber vmb daselbst auff dem Berge / vnd ließ die Knochen auß den Gräbern holen / vnd verbrandt sie auff dem Altar. Daselbst waren auch begraben die Gebeine eines

Darauß können wir saugen ein süsses Honig / die wahre Krafft vnd Auffenthalt zum Leben. Die Wunden des gecreutzigten JEsus sollen vnsere Todtbettlein seyn. Wann wir einmal sterben / so wollen wir in den Wunden des gecreutzigten Jesus einschlaffen / sanfft vnnd seelig. Darumb nochmal / versage nicht dem gecreutzigten Jesu die Ruhe / in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seclen.

Ich erinnere einen jeglichen Christen / was Paulus gesagt 2.2, Cor. 5, 15 Cor. 5. Christus ist darumb für vns alle gestorben / auff daß die / so da leben / hinfort nicht jhnen selbst leben / sondern dem / der für sie gestorben / vnnd aufferstanden ist. So soll ja niemand Christo dasselbe versagen / darumb seine Seele gearbeitet hat. Da der HERR JEsus vnter den Mördern auffgehängt war / war das sein einiger Labetrincklein / daß der ein in seinem deß HErrn Christi todt Ruhe suchte / vnd sprach: HERR / gedenck mein / wann du in dein Reich komst. Da hat der trewe Heyland ein wenig Ruhe bekommen / vnnd ist ergetzet mit den Gedancken / wie er nach seinem Leyden noch in deinem vnd meinem / vnnd vieler glaubigen Hertzen außruhen wurde.

Mache dich nun auff / du glaubige Seele / bereyte deinem HErrn / deinem werthen Bruder / dem getrewen Freund / dem gecreutzigten JEsu die Ruhe in deinem Hertzen. Zu erst reinige dein Hertz von der Welt Lüsten / vnd sündlichen Begierden. In dem1. Ioh, 2, 15 die Liebe der Welt ist / in dem kan nicht seyn die Liebe des gecreutzigten JEsus. Das Liecht vertreibt die Finsternuß / vnnd mag die Finsternuß beym Liecht nicht bleiben. Regieret Sünd vnd Finsternuß in deinem Hertzen / ist es nicht tüchtig zur Ruhestatt für Christum. Drumb mache es wie der König Josias zu Bethel. 2.2. Reg. 23, 16. 17. 18. der Könige 23. Der wülte die Gräber vmb daselbst auff dem Berge / vnd ließ die Knochen auß den Gräbern holen / vnd verbrandt sie auff dem Altar. Daselbst waren auch begraben die Gebeine eines

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0609" n="589"/>
Darauß können wir saugen ein süsses Honig / die wahre                      Krafft vnd Auffenthalt zum Leben. Die Wunden des gecreutzigten JEsus sollen                      vnsere Todtbettlein seyn. Wann wir einmal sterben / so wollen wir in den Wunden                      des gecreutzigten Jesus einschlaffen / sanfft vnnd seelig. Darumb nochmal /                      versage nicht dem gecreutzigten Jesu die Ruhe / in deinem Hertzen / so gibt er                      hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seclen.</p>
        <p>Ich erinnere einen jeglichen Christen / was Paulus gesagt 2.<note place="right">2, Cor. 5, 15</note> Cor. 5. Christus ist darumb für                      vns alle gestorben / auff daß die / so da leben / hinfort nicht jhnen selbst                      leben / sondern dem / der für sie gestorben / vnnd aufferstanden ist. So soll ja                      niemand Christo dasselbe versagen / darumb seine Seele gearbeitet hat. Da der                      HERR JEsus vnter den Mördern auffgehängt war / war das sein einiger                      Labetrincklein / daß der ein in seinem deß HErrn Christi todt Ruhe suchte / vnd                      sprach: HERR / gedenck mein / wann du in dein Reich komst. Da hat der trewe                      Heyland ein wenig Ruhe bekommen / vnnd ist ergetzet mit den Gedancken / wie er                      nach seinem Leyden noch in deinem vnd meinem / vnnd vieler glaubigen Hertzen                      außruhen wurde.</p>
        <p>Mache dich nun auff / du glaubige Seele / bereyte deinem HErrn / deinem werthen                      Bruder / dem getrewen Freund / dem gecreutzigten JEsu die Ruhe in deinem                      Hertzen. Zu erst reinige dein Hertz von der Welt Lüsten / vnd sündlichen                      Begierden. In dem<note place="right">1. Ioh, 2, 15</note> die Liebe der                      Welt ist / in dem kan nicht seyn die Liebe des gecreutzigten JEsus. Das Liecht                      vertreibt die Finsternuß / vnnd mag die Finsternuß beym Liecht nicht bleiben.                      Regieret Sünd vnd Finsternuß in deinem Hertzen / ist es nicht tüchtig zur                      Ruhestatt für Christum. Drumb mache es wie der König Josias zu Bethel. 2.<note place="right">2. Reg. 23, 16. 17. 18.</note> der Könige 23. Der wülte                      die Gräber vmb daselbst auff dem Berge / vnd ließ die Knochen auß den Gräbern                      holen / vnd verbrandt sie auff dem Altar. Daselbst waren auch begraben die                      Gebeine eines
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[589/0609] Darauß können wir saugen ein süsses Honig / die wahre Krafft vnd Auffenthalt zum Leben. Die Wunden des gecreutzigten JEsus sollen vnsere Todtbettlein seyn. Wann wir einmal sterben / so wollen wir in den Wunden des gecreutzigten Jesus einschlaffen / sanfft vnnd seelig. Darumb nochmal / versage nicht dem gecreutzigten Jesu die Ruhe / in deinem Hertzen / so gibt er hinwieder seine Wunden zur Ruhestatt deiner Seclen. Ich erinnere einen jeglichen Christen / was Paulus gesagt 2. Cor. 5. Christus ist darumb für vns alle gestorben / auff daß die / so da leben / hinfort nicht jhnen selbst leben / sondern dem / der für sie gestorben / vnnd aufferstanden ist. So soll ja niemand Christo dasselbe versagen / darumb seine Seele gearbeitet hat. Da der HERR JEsus vnter den Mördern auffgehängt war / war das sein einiger Labetrincklein / daß der ein in seinem deß HErrn Christi todt Ruhe suchte / vnd sprach: HERR / gedenck mein / wann du in dein Reich komst. Da hat der trewe Heyland ein wenig Ruhe bekommen / vnnd ist ergetzet mit den Gedancken / wie er nach seinem Leyden noch in deinem vnd meinem / vnnd vieler glaubigen Hertzen außruhen wurde. 2, Cor. 5, 15 Mache dich nun auff / du glaubige Seele / bereyte deinem HErrn / deinem werthen Bruder / dem getrewen Freund / dem gecreutzigten JEsu die Ruhe in deinem Hertzen. Zu erst reinige dein Hertz von der Welt Lüsten / vnd sündlichen Begierden. In dem die Liebe der Welt ist / in dem kan nicht seyn die Liebe des gecreutzigten JEsus. Das Liecht vertreibt die Finsternuß / vnnd mag die Finsternuß beym Liecht nicht bleiben. Regieret Sünd vnd Finsternuß in deinem Hertzen / ist es nicht tüchtig zur Ruhestatt für Christum. Drumb mache es wie der König Josias zu Bethel. 2. der Könige 23. Der wülte die Gräber vmb daselbst auff dem Berge / vnd ließ die Knochen auß den Gräbern holen / vnd verbrandt sie auff dem Altar. Daselbst waren auch begraben die Gebeine eines 1. Ioh, 2, 15 2. Reg. 23, 16. 17. 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/609
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/609>, abgerufen am 04.06.2024.