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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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zu gehen lassen / was Gott vber jhn verhengen würde: Nicht was ich will / sprichter / sondern was du wilt. Das mag mir ein Exempel seyn einer GOtt gelassenen Demuth!

Lasset vns aber auch beschawen / was darauff erfolget / dann darumb hat jhn GOtt erhöhet / vnd hat jhm einen NamenExaltatio, humilitaten secuta. V. 9. 10. 11. gegeben / der über alle Namen ist / daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel / vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sind / vnd alle Zungen bekennen sollen / daß JEsus Christus der HErresey / zur Ehre GOttes deß Vatters.

Hie haben wir zufoderst zu mercken auff die Ordnung / die Gott hat wollen mit dem Menschen Christo gehalten haben. Dann wenn gesaget wird: Er hat sich ernidrigt / vnd ist gehorsam geworden biß zun todt deß Creutzes / darumb hat jhn Gott erhöhet; ist nicht die Meynung daß Christus mit seiner Erniedrigung vnd Gehorsamb jhm selbsten etwas verdienet habe; das war vnnöthig / dann, wie er von Anfang GOtt selbsten war / also hat er auch von Anfang Recht vnnd Macht gehabt sich zu halten wie ein HERR der Herrlig keit / vnd seine Herrschafft zu brauchen / vnd hätte es nicht dörffen für eine geraubte Ehre halten. Daher hat er jhm nicht dörffen eine Hoheit verdienen. Doch war es Gottes Ordnung / daß er zuerst erniedriget / vnd hernach erhöhet würde. Auff solche Ordnung sihet Christus / wann er zu etlichen seiner Jünger nach der Aufferstehung spricht: Muste nicht Christus solchesLuc. 24, 26 leiden / vnd zu seiner Herrligkeit eingehen? In der Epistel an die Hebreer am 12. wird auch drauff geschen / wann gesagt wird: Da der HERR JEsus wol hättemögen Frewde habenHeb. 12, 2. / erduldet er das Creutz / vnnd achtet der Schande

zu gehen lassen / was Gott vber jhn verhengen würde: Nicht was ich will / sprichter / sondern was du wilt. Das mag mir ein Exempel seyn einer GOtt gelassenen Demuth!

Lasset vns aber auch beschawen / was darauff erfolget / dann darumb hat jhn GOtt erhöhet / vnd hat jhm einen NamenExaltatio, humilitatẽ secuta. V. 9. 10. 11. gegeben / der über alle Namen ist / daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel / vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sind / vnd alle Zungen bekennen sollen / daß JEsus Christus der HErresey / zur Ehre GOttes deß Vatters.

Hie haben wir zufoderst zu mercken auff die Ordnung / die Gott hat wollen mit dem Menschen Christo gehalten haben. Dann weñ gesaget wird: Er hat sich ernidrigt / vnd ist gehorsam geworden biß zũ todt deß Creutzes / darumb hat jhn Gott erhöhet; ist nicht die Meynung daß Christus mit seiner Erniedrigung vnd Gehorsamb jhm selbsten etwas verdienet habe; das war vnnöthig / dann, wie er von Anfang GOtt selbsten war / also hat er auch von Anfang Recht vnnd Macht gehabt sich zu halten wie ein HERR der Herrlig keit / vnd seine Herrschafft zu brauchen / vnd hätte es nicht dörffen für eine geraubte Ehre halten. Daher hat er jhm nicht dörffen eine Hoheit verdienen. Doch war es Gottes Ordnung / daß er zuerst erniedriget / vnd hernach erhöhet würde. Auff solche Ordnung sihet Christus / wann er zu etlichen seiner Jünger nach der Aufferstehung spricht: Muste nicht Christus solchesLuc. 24, 26 leiden / vnd zu seiner Herrligkeit eingehen? In der Epistel an die Hebreer am 12. wird auch drauff geschen / wann gesagt wird: Da der HERR JEsus wol hättemögen Frewde habenHeb. 12, 2. / erduldet er das Creutz / vnnd achtet der Schande

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[557/0577] zu gehen lassen / was Gott vber jhn verhengen würde: Nicht was ich will / sprichter / sondern was du wilt. Das mag mir ein Exempel seyn einer GOtt gelassenen Demuth! Lasset vns aber auch beschawen / was darauff erfolget / dann darumb hat jhn GOtt erhöhet / vnd hat jhm einen Namen gegeben / der über alle Namen ist / daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel / vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sind / vnd alle Zungen bekennen sollen / daß JEsus Christus der HErresey / zur Ehre GOttes deß Vatters. Exaltatio, humilitatẽ secuta. V. 9. 10. 11. Hie haben wir zufoderst zu mercken auff die Ordnung / die Gott hat wollen mit dem Menschen Christo gehalten haben. Dann weñ gesaget wird: Er hat sich ernidrigt / vnd ist gehorsam geworden biß zũ todt deß Creutzes / darumb hat jhn Gott erhöhet; ist nicht die Meynung daß Christus mit seiner Erniedrigung vnd Gehorsamb jhm selbsten etwas verdienet habe; das war vnnöthig / dann, wie er von Anfang GOtt selbsten war / also hat er auch von Anfang Recht vnnd Macht gehabt sich zu halten wie ein HERR der Herrlig keit / vnd seine Herrschafft zu brauchen / vnd hätte es nicht dörffen für eine geraubte Ehre halten. Daher hat er jhm nicht dörffen eine Hoheit verdienen. Doch war es Gottes Ordnung / daß er zuerst erniedriget / vnd hernach erhöhet würde. Auff solche Ordnung sihet Christus / wann er zu etlichen seiner Jünger nach der Aufferstehung spricht: Muste nicht Christus solches leiden / vnd zu seiner Herrligkeit eingehen? In der Epistel an die Hebreer am 12. wird auch drauff geschen / wann gesagt wird: Da der HERR JEsus wol hättemögen Frewde haben / erduldet er das Creutz / vnnd achtet der Schande Luc. 24, 26 Heb. 12, 2.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/577>, abgerufen am 22.11.2024.