Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.nicht / vnd ist gesessen zur Rechten auff dem Stul Gottes. Das war weißlich geordnet / anders könte es nicht seyn / wo anders GOttes Sohn nicht solte vergebens Mensch worden seyn. Dann wie hätte sollen die Erlösung vollführt werden / wann Christus vns dieselbe nicht bereytet hätte in seinem Blute? Darumb must er leyden / doch im leyden nicht jmmer bleiben / sondern einmal erhöhet werden. Folgends haben wir auch etwas zubedencken bey der Person / die erhöhet ist. Die ist eben derselbe JEsus Christus / der erniedriget war / vnd muß also als ein Mensch / vnd nach seiner Menschheit hie betrachtet werden. Dann nach welcher Natur Christus auff vorhin erzehlte maß erniedriget ist / nach derselben ist er auch hernach erhöhet. Dazu kan der Gottheit keine Hoheit gegeben / viel weniger auß gnaden geschencket worden. Was ists nun für Hoheit die Gott Christo / als einem Menschen nach der Erniedrigung gegeben? In gemein spricht Paulus: C. 52, 13.GOtt hat jhn erhöhet. Nicht auff schlechte geringe Art / sondern wie beym Esaia zuvor geweissagt ist: Er wird erhöhet vnd sehr hoch erhaben seyn. Wie aber? Paulus spricht: Er hat jhm einen Namen gegeben / der über alle Namen ist. Wann GOTT hie einem Menschen grosse Weißheit / Gewalt / Ehr vnnd Herrligkeit gibt / heissts / er habe jhm einen grossen Namen geben. Wann dann gesagt wird / GOTT habe dem Menschen Christo einen Namen über alle Namen / vnd also den allerhöchsten Namen gegeben / wird so viel gesagt / daß er jhm gegeben Weißheit / über alle Weißheit / Gewalt über alle Gewalt / Ehre über alle Ehre / Herrligkeit über alle Herrligkeit / vnd also die allerhöchste Weißheit / die allerhöchste Gewalt / die allerhöchste Ehre / die allerhöchste Herrligkeit / die so hoch vnd groß ist / daß sie nicht höher noch grösser mag er dacht noch erfunden werden. Nun ist gewiß / daß keine höhere Weißheit sey / oder seyn kan als die Gött- nicht / vñ ist gesessen zur Rechten auff dem Stul Gottes. Das war weißlich geordnet / anders könte es nicht seyn / wo anders GOttes Sohn nicht solte vergebens Mensch worden seyn. Dann wie hätte sollen die Erlösung vollführt werden / wann Christus vns dieselbe nicht bereytet hätte in seinem Blute? Darumb must er leyden / doch im leyden nicht jmmer bleiben / sondern einmal erhöhet werden. Folgends haben wir auch etwas zubedencken bey der Person / die erhöhet ist. Die ist eben derselbe JEsus Christus / der erniedriget war / vnd muß also als ein Mensch / vnd nach seiner Menschheit hie betrachtet werden. Dann nach welcher Natur Christus auff vorhin erzehlte maß erniedriget ist / nach derselben ist er auch hernach erhöhet. Dazu kan der Gottheit keine Hoheit gegeben / viel weniger auß gnaden geschencket worden. Was ists nun für Hoheit die Gott Christo / als einem Menschen nach der Erniedrigung gegeben? In gemein spricht Paulus: C. 52, 13.GOtt hat jhn erhöhet. Nicht auff schlechte geringe Art / sondern wie beym Esaia zuvor geweissagt ist: Er wird erhöhet vnd sehr hoch erhaben seyn. Wie aber? Paulus spricht: Er hat jhm einen Namen gegeben / der über alle Namen ist. Wann GOTT hie einem Menschen grosse Weißheit / Gewalt / Ehr vnnd Herrligkeit gibt / heissts / er habe jhm einen grossen Namen geben. Wann dann gesagt wird / GOTT habe dem Menschen Christo einen Namen über alle Namen / vnd also den allerhöchsten Namen gegeben / wird so viel gesagt / daß er jhm gegeben Weißheit / über alle Weißheit / Gewalt über alle Gewalt / Ehre über alle Ehre / Herrligkeit über alle Herrligkeit / vnd also die allerhöchste Weißheit / die allerhöchste Gewalt / die allerhöchste Ehre / die allerhöchste Herrligkeit / die so hoch vnd groß ist / daß sie nicht höher noch grösser mag er dacht noch erfunden werden. 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Wann dann gesagt wird / GOTT habe dem Menschen Christo einen Namen über alle Namen / vnd also den allerhöchsten Namen gegeben / wird so viel gesagt / daß er jhm gegeben Weißheit / über alle Weißheit / Gewalt über alle Gewalt / Ehre über alle Ehre / Herrligkeit über alle Herrligkeit / vnd also die allerhöchste Weißheit / die allerhöchste Gewalt / die allerhöchste Ehre / die allerhöchste Herrligkeit / die so hoch vnd groß ist / daß sie nicht höher noch grösser mag er dacht noch erfunden werden. Nun ist gewiß / daß keine höhere Weißheit sey / oder seyn kan als die Gött- </p> </div> </body> </text> </TEI> [558/0578]
nicht / vñ ist gesessen zur Rechten auff dem Stul Gottes. Das war weißlich geordnet / anders könte es nicht seyn / wo anders GOttes Sohn nicht solte vergebens Mensch worden seyn. Dann wie hätte sollen die Erlösung vollführt werden / wann Christus vns dieselbe nicht bereytet hätte in seinem Blute? Darumb must er leyden / doch im leyden nicht jmmer bleiben / sondern einmal erhöhet werden.
Folgends haben wir auch etwas zubedencken bey der Person / die erhöhet ist. Die ist eben derselbe JEsus Christus / der erniedriget war / vnd muß also als ein Mensch / vnd nach seiner Menschheit hie betrachtet werden. Dann nach welcher Natur Christus auff vorhin erzehlte maß erniedriget ist / nach derselben ist er auch hernach erhöhet. Dazu kan der Gottheit keine Hoheit gegeben / viel weniger auß gnaden geschencket worden.
Was ists nun für Hoheit die Gott Christo / als einem Menschen nach der Erniedrigung gegeben? In gemein spricht Paulus: GOtt hat jhn erhöhet. Nicht auff schlechte geringe Art / sondern wie beym Esaia zuvor geweissagt ist: Er wird erhöhet vnd sehr hoch erhaben seyn. Wie aber? Paulus spricht: Er hat jhm einen Namen gegeben / der über alle Namen ist. Wann GOTT hie einem Menschen grosse Weißheit / Gewalt / Ehr vnnd Herrligkeit gibt / heissts / er habe jhm einen grossen Namen geben. Wann dann gesagt wird / GOTT habe dem Menschen Christo einen Namen über alle Namen / vnd also den allerhöchsten Namen gegeben / wird so viel gesagt / daß er jhm gegeben Weißheit / über alle Weißheit / Gewalt über alle Gewalt / Ehre über alle Ehre / Herrligkeit über alle Herrligkeit / vnd also die allerhöchste Weißheit / die allerhöchste Gewalt / die allerhöchste Ehre / die allerhöchste Herrligkeit / die so hoch vnd groß ist / daß sie nicht höher noch grösser mag er dacht noch erfunden werden. Nun ist gewiß / daß keine höhere Weißheit sey / oder seyn kan als die Gött-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/578>, abgerufen am 22.07.2024. |