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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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zu einem süssen Geruch. Alle Opffer / die vorhin geschehen / seynd ein Fürbild gewesen deß heiligen Opffers / deß Sohns Gottes / der vnsere Sünde selbst getragen hat an seinem heiligen Leibe / vnd dafür Leibes vnd Seelen Angst / vnd endlich gar den Todt gelitten hat / also / daß wir dadurch bey GOtt außgesöhnet seyn. Andere Opffer seynd an jhm selbst / vnd dem Werck nach / nur ein Stanck / denn was bringts für Anmuth / so ein Aaß ins Fewr geworffen wird. Aber das Opffer Christi / als eines vnbefleckten Lämbleins / ist GOtt ein süsser Geruch. GOtt hats gerne / vnd ist für jhm angenehm. Nach dem Noah der Gerechte nach der Sündflut auß dem Kasten gegangen war / nahm er von allerley reinem Viehe / vnd von allerley reinem Gevögel / vnd opffert Brandopffer. Davon stehet geschrieben: Der HERR rochGen. 8, 20. 21. den lieblichen Geruch / vnd sprach in seinem Hertzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen / vmb der Menschen willen. Daß Noe Opffer für dem HERRN süß gerochen / kam nicht her auß dem Werck / auß schlachten vnd brennen / sondern auß dem Glauben / daß Noah / der Gerechte / bey solchem Opffer GOtt im Glauben vorgehalten / das auffgeopfferte Lamb Gottes / das da trägt die Sünde der Welt; das war GOtt also angenehm / daß er geschlossen in seinem Hertzen / vmb der Versöhnung Christi willen / nicht mehr die Menschen zu verderben. Das Opffer Jesu Christi / deß Sohnes Gottes / da er seinem Vatter gehorsam geworden / biß zum Todt deß Creutzes / vnd vnsere Sünde getragen hat / das ist das rechte Opffer deß süssen Geruchs / das GOtt vmb deß Gehorsams Christi willen so angenehm gewesen / daß er dadurch dem gantzen menschlichen Geschlecht versöhnet ist.

Das mag nun ja Liebe heissen. Gottes Sohn wird selbst ein Opffer für vns. Daß er vns erlösete vom Fluch deß Gesetzes / wird er selbst ein Fluch für vns. Bedenck hie was du wilt / so ist alles groß. Bedenckstu den / der da liebet / oder den der geliebet ist / oder

zu einem süssen Geruch. Alle Opffer / die vorhin geschehen / seynd ein Fürbild gewesen deß heiligen Opffers / deß Sohns Gottes / der vnsere Sünde selbst getragen hat an seinem heiligen Leibe / vnd dafür Leibes vnd Seelen Angst / vnd endlich gar den Todt gelitten hat / also / daß wir dadurch bey GOtt außgesöhnet seyn. Andere Opffer seynd an jhm selbst / vnd dem Werck nach / nur ein Stanck / denn was bringts für Anmuth / so ein Aaß ins Fewr geworffen wird. Aber das Opffer Christi / als eines vnbefleckten Lämbleins / ist GOtt ein süsser Geruch. GOtt hats gerne / vnd ist für jhm angenehm. Nach dem Noah der Gerechte nach der Sündflut auß dem Kasten gegangen war / nahm er von allerley reinem Viehe / vnd von allerley reinem Gevögel / vnd opffert Brandopffer. Davon stehet geschrieben: Der HERR rochGen. 8, 20. 21. den lieblichen Geruch / vnd sprach in seinem Hertzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen / vmb der Menschen willen. Daß Noe Opffer für dem HERRN süß gerochen / kam nicht her auß dem Werck / auß schlachten vnd brennen / sondern auß dem Glauben / daß Noah / der Gerechte / bey solchem Opffer GOtt im Glauben vorgehalten / das auffgeopfferte Lamb Gottes / das da trägt die Sünde der Welt; das war GOtt also angenehm / daß er geschlossen in seinem Hertzen / vmb der Versöhnung Christi willen / nicht mehr die Menschen zu verderben. Das Opffer Jesu Christi / deß Sohnes Gottes / da er seinem Vatter gehorsam geworden / biß zum Todt deß Creutzes / vnd vnsere Sünde getragen hat / das ist das rechte Opffer deß süssen Geruchs / das GOtt vmb deß Gehorsams Christi willen so angenehm gewesen / daß er dadurch dem gantzen menschlichẽ Geschlecht versöhnet ist.

Das mag nun ja Liebe heissen. Gottes Sohn wird selbst ein Opffer für vns. Daß er vns erlösete vom Fluch deß Gesetzes / wird er selbst ein Fluch für vns. Bedenck hie was du wilt / so ist alles groß. Bedenckstu den / der da liebet / oder den der geliebet ist / oder

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[485/0505] zu einem süssen Geruch. Alle Opffer / die vorhin geschehen / seynd ein Fürbild gewesen deß heiligen Opffers / deß Sohns Gottes / der vnsere Sünde selbst getragen hat an seinem heiligen Leibe / vnd dafür Leibes vnd Seelen Angst / vnd endlich gar den Todt gelitten hat / also / daß wir dadurch bey GOtt außgesöhnet seyn. Andere Opffer seynd an jhm selbst / vnd dem Werck nach / nur ein Stanck / denn was bringts für Anmuth / so ein Aaß ins Fewr geworffen wird. Aber das Opffer Christi / als eines vnbefleckten Lämbleins / ist GOtt ein süsser Geruch. GOtt hats gerne / vnd ist für jhm angenehm. Nach dem Noah der Gerechte nach der Sündflut auß dem Kasten gegangen war / nahm er von allerley reinem Viehe / vnd von allerley reinem Gevögel / vnd opffert Brandopffer. Davon stehet geschrieben: Der HERR roch den lieblichen Geruch / vnd sprach in seinem Hertzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen / vmb der Menschen willen. Daß Noe Opffer für dem HERRN süß gerochen / kam nicht her auß dem Werck / auß schlachten vnd brennen / sondern auß dem Glauben / daß Noah / der Gerechte / bey solchem Opffer GOtt im Glauben vorgehalten / das auffgeopfferte Lamb Gottes / das da trägt die Sünde der Welt; das war GOtt also angenehm / daß er geschlossen in seinem Hertzen / vmb der Versöhnung Christi willen / nicht mehr die Menschen zu verderben. Das Opffer Jesu Christi / deß Sohnes Gottes / da er seinem Vatter gehorsam geworden / biß zum Todt deß Creutzes / vnd vnsere Sünde getragen hat / das ist das rechte Opffer deß süssen Geruchs / das GOtt vmb deß Gehorsams Christi willen so angenehm gewesen / daß er dadurch dem gantzen menschlichẽ Geschlecht versöhnet ist. Gen. 8, 20. 21. Das mag nun ja Liebe heissen. Gottes Sohn wird selbst ein Opffer für vns. Daß er vns erlösete vom Fluch deß Gesetzes / wird er selbst ein Fluch für vns. Bedenck hie was du wilt / so ist alles groß. Bedenckstu den / der da liebet / oder den der geliebet ist / oder

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/505>, abgerufen am 22.11.2024.