Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Das sey gesaget wider die beyde vornembste Stück / die dem heiligen Wandel der Christen zu wider seyn; Vnzucht vnd allerley vnrechtfertige Händel. Dafür warnet vns hie der Geist Gottes / vnd vermahnet hingegen zur Heiligung. Die Meynung ist: Meine Lieben / jhr wisset / welche Gebott wir euch durch JEsum Christum gegeben haben / jhr wisset / wie jhr sollet wandeln / daß jhr dem HERRN gefallet / nemblich / so jhr wandelt in der Heiligung. Denn das ist Gottes Wille / ewre Heiligung; darumb flehen wir durch den Namen JEsu Christi / daß jhr in ewrem Leben darnach trachtet / wie jhr nicht allein bleibet in einem heiligen Wandel / sondern daß jhr auch darin zunehmet / vnd völlig werdet / vnd hingegen meidet alles / was dem heiligen Wandel zu wider ist / allermeist / Vnkeuschheit vnd allerley vnrechtfertige Händel. Lasset vns aber auch anhören / was für Motiven der ApostelCausae moventes 1. implicitae. herfür bringet. Es stecken Bewegnüß Vrsachen genug darinnen / was schon gesaget: Wir bitten euch / vnd ermahnen in dem HErrn JEsu / nach dem jhr von vns empfangen habt / wie jhr sollet wandeln / vnd GOtt gefallen / daß jhr jmmer völliger werdet / denn jhr wisset / welche Gebott wir euch gegeben haben / durch den HERRN JEsum. Denn das ist der Wille Gottes / ewer Heiligung. Genug ists / daß wir wissen / es ist Gottes Wolgefalle. Gottes Wolgefalle soll seyn die Richtschnur vnsers Lebens. Wüsten wir diesen Wolgefallen nicht / möchten wir vielleicht Entschuldigung finden. Nun aber ist vns Gottes Wolgefalle verkündiget / in dem Namen deß HERRN JEsus. Die nun diß Wolgefallen nicht achten / denen wäre viel besser / sie wüsten es nicht. Der Knecht / der deß Herrn Willen weiß / vnd thut jhn nicht / wird doppelte Streiche empfahen. Noch mehr aber ists / daß der H. Geist durch seine Boten vns bittet vnd flehet: Wir bitten euch vnd er mahnen in dem HERRN JEsu. Er treibet vns nicht als Knechte / sondern bittet vns / als die freyen Kinder Gottes. Gottes Wolgefallen soll so viel gelten / als Gesetz vnd Gebott / so will vns GOtt nicht mit Gebotten beschwe- Das sey gesaget wider die beyde vornembste Stück / die dem heiligen Wandel der Christen zu wider seyn; Vnzucht vnd allerley vnrechtfertige Händel. Dafür warnet vns hie der Geist Gottes / vnd vermahnet hingegen zur Heiligung. Die Meynung ist: Meine Lieben / jhr wisset / welche Gebott wir euch durch JEsum Christum gegeben haben / jhr wisset / wie jhr sollet wandeln / daß jhr dem HERRN gefallet / nemblich / so jhr wandelt in der Heiligung. Denn das ist Gottes Wille / ewre Heiligung; darumb flehen wir durch den Namen JEsu Christi / daß jhr in ewrem Leben darnach trachtet / wie jhr nicht allein bleibet in einem heiligen Wandel / sondern daß jhr auch darin zunehmet / vnd völlig werdet / vnd hingegen meidet alles / was dem heiligen Wandel zu wider ist / allermeist / Vnkeuschheit vnd allerley vnrechtfertige Händel. Lasset vns aber auch anhören / was für Motiven der ApostelCausae moventes 1. implicitae. herfür bringet. Es stecken Bewegnüß Vrsachen genug darinnen / was schon gesaget: Wir bitten euch / vnd ermahnen in dem HErrn JEsu / nach dem jhr von vns empfangen habt / wie jhr sollet wandeln / vnd GOtt gefallen / daß jhr jmmer völliger werdet / denn jhr wisset / welche Gebott wir euch gegeben haben / durch den HERRN JEsum. Denn das ist der Wille Gottes / ewer Heiligung. Genug ists / daß wir wissen / es ist Gottes Wolgefalle. Gottes Wolgefalle soll seyn die Richtschnur vnsers Lebens. Wüsten wir diesen Wolgefallen nicht / möchten wir vielleicht Entschuldigung finden. Nun aber ist vns Gottes Wolgefalle verkündiget / in dem Namen deß HERRN JEsus. Die nun diß Wolgefallen nicht achten / denen wäre viel besser / sie wüsten es nicht. Der Knecht / der deß Herrn Willen weiß / vnd thut jhn nicht / wird doppelte Streiche empfahen. Noch mehr aber ists / daß der H. Geist durch seine Boten vns bittet vnd flehet: Wir bitten euch vnd er mahnen in dem HERRN JEsu. Er treibet vns nicht als Knechte / sondern bittet vns / als die freyen Kinder Gottes. Gottes Wolgefallen soll so viel gelten / als Gesetz vnd Gebott / so will vns GOtt nicht mit Gebotten beschwe- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0493" n="473"/> <p>Das sey gesaget wider die beyde vornembste Stück / die dem heiligen Wandel der Christen zu wider seyn; Vnzucht vnd allerley vnrechtfertige Händel. Dafür warnet vns hie der Geist Gottes / vnd vermahnet hingegen zur Heiligung. Die Meynung ist: Meine Lieben / jhr wisset / welche Gebott wir euch durch JEsum Christum gegeben haben / jhr wisset / wie jhr sollet wandeln / daß jhr dem HERRN gefallet / nemblich / so jhr wandelt in der Heiligung. Denn das ist Gottes Wille / ewre Heiligung; darumb flehen wir durch den Namen JEsu Christi / daß jhr in ewrem Leben darnach trachtet / wie jhr nicht allein bleibet in einem heiligen Wandel / sondern daß jhr auch darin zunehmet / vnd völlig werdet / vnd hingegen meidet alles / was dem heiligen Wandel zu wider ist / allermeist / Vnkeuschheit vnd allerley vnrechtfertige Händel.</p> <p>Lasset vns aber auch anhören / was für Motiven der Apostel<note place="right">Causae moventes 1. implicitae.</note> herfür bringet. Es stecken Bewegnüß Vrsachen genug darinnen / was schon gesaget: Wir bitten euch / vnd ermahnen in dem HErrn JEsu / nach dem jhr von vns empfangen habt / wie jhr sollet wandeln / vnd GOtt gefallen / daß jhr jmmer völliger werdet / denn jhr wisset / welche Gebott wir euch gegeben haben / durch den HERRN JEsum. Denn das ist der Wille Gottes / ewer Heiligung. Genug ists / daß wir wissen / es ist Gottes Wolgefalle. Gottes Wolgefalle soll seyn die Richtschnur vnsers Lebens. Wüsten wir diesen Wolgefallen nicht / möchten wir vielleicht Entschuldigung finden. Nun aber ist vns Gottes Wolgefalle verkündiget / in dem Namen deß HERRN JEsus. Die nun diß Wolgefallen nicht achten / denen wäre viel besser / sie wüsten es nicht. Der Knecht / der deß Herrn Willen weiß / vnd thut jhn nicht / wird doppelte Streiche empfahen.</p> <p>Noch mehr aber ists / daß der H. Geist durch seine Boten vns bittet vnd flehet: Wir bitten euch vnd er mahnen in dem HERRN JEsu. Er treibet vns nicht als Knechte / sondern bittet vns / als die freyen Kinder Gottes. Gottes Wolgefallen soll so viel gelten / als Gesetz vnd Gebott / so will vns GOtt nicht mit Gebotten beschwe- </p> </div> </body> </text> </TEI> [473/0493]
Das sey gesaget wider die beyde vornembste Stück / die dem heiligen Wandel der Christen zu wider seyn; Vnzucht vnd allerley vnrechtfertige Händel. Dafür warnet vns hie der Geist Gottes / vnd vermahnet hingegen zur Heiligung. Die Meynung ist: Meine Lieben / jhr wisset / welche Gebott wir euch durch JEsum Christum gegeben haben / jhr wisset / wie jhr sollet wandeln / daß jhr dem HERRN gefallet / nemblich / so jhr wandelt in der Heiligung. Denn das ist Gottes Wille / ewre Heiligung; darumb flehen wir durch den Namen JEsu Christi / daß jhr in ewrem Leben darnach trachtet / wie jhr nicht allein bleibet in einem heiligen Wandel / sondern daß jhr auch darin zunehmet / vnd völlig werdet / vnd hingegen meidet alles / was dem heiligen Wandel zu wider ist / allermeist / Vnkeuschheit vnd allerley vnrechtfertige Händel.
Lasset vns aber auch anhören / was für Motiven der Apostel herfür bringet. Es stecken Bewegnüß Vrsachen genug darinnen / was schon gesaget: Wir bitten euch / vnd ermahnen in dem HErrn JEsu / nach dem jhr von vns empfangen habt / wie jhr sollet wandeln / vnd GOtt gefallen / daß jhr jmmer völliger werdet / denn jhr wisset / welche Gebott wir euch gegeben haben / durch den HERRN JEsum. Denn das ist der Wille Gottes / ewer Heiligung. Genug ists / daß wir wissen / es ist Gottes Wolgefalle. Gottes Wolgefalle soll seyn die Richtschnur vnsers Lebens. Wüsten wir diesen Wolgefallen nicht / möchten wir vielleicht Entschuldigung finden. Nun aber ist vns Gottes Wolgefalle verkündiget / in dem Namen deß HERRN JEsus. Die nun diß Wolgefallen nicht achten / denen wäre viel besser / sie wüsten es nicht. Der Knecht / der deß Herrn Willen weiß / vnd thut jhn nicht / wird doppelte Streiche empfahen.
Causae moventes 1. implicitae. Noch mehr aber ists / daß der H. Geist durch seine Boten vns bittet vnd flehet: Wir bitten euch vnd er mahnen in dem HERRN JEsu. Er treibet vns nicht als Knechte / sondern bittet vns / als die freyen Kinder Gottes. Gottes Wolgefallen soll so viel gelten / als Gesetz vnd Gebott / so will vns GOtt nicht mit Gebotten beschwe-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |