Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.tritt. Er lauret / biß die Gefahr auffs höchste kommen / denn tritt er zu mit seiner Hülffe. Es solt einer gedencken: Wenn mir Christus in meiner Noth auch so sichtbarlich wolte erscheinen / wie dem Stephano / so wolt ich auch wol getrost seyn. Dagegen wisse / es schickt sich nicht / daß ein jeglicher Christ durch sichtbare Erscheinung auffgerichtet vnd getröstet werde. Wenn das wäre / wo bliebe der Glaube? Genug ists / daß es einmahl geschehen / allen Christen zu Trost. Vmb Stephani willen allein ist diß nicht geschehen / viel weniger geschrieben; sondern dazu / daß auch dein Vertrawen auff Christum Jesum fest gesetzet werde. Wisse was Stephano sichtbar wiederfahren / das wiederfähret dir vnsichtbar. Christus Jesus / der da sitzet zur Rechten GOttes / ist dir nahe in der Noth / hat fleissige Auffsicht / vnd ist willig vnd bereit zu helffen / nur daß du Ihm vertrawest. Kompt nun Vnfall vnd Noth / wohin wilstu dich wenden? Hebe deine Augen gen Himmel / wie Stephanus / vnd setz deines Hertzen Vertrawen auff Jesum. So machts auch David / sintemahl er singet im 121. Psalm: Ich hebe meine Augen auff zuPsal. 121, 1. 2. den Bergen / von welchen mir Hülffe kompt. Meine Hülffe kompt vom HERRN / der Himmel vnd Erden gemacht hat. Eben derselbe ist dein JEsus / zu demselben hebe du auch deine Augen / wenn dich auch die menge grimmiger Bähren vnd brüllender Löwen vmbgeben hat; Der Himmel vnd Erd in seiner Gewalt hat / dem ists leicht dir zu helffen vnd zu erretten. Insonderheit vertrawe vnd befehl dich deinem JEsu wol in der letzten Todesnoth. Faß abermal fest in dein Hertz / was Stephano erschienen ist in seiner Todesnoth / vnd bedencke / wohin deine Seele fliehet. O ein grosser Trost im Todt! Wenn ich sterben soll / so weiß ich / daß mir der Himmel offen stehet / vnd der Sohn Gottes auff mich warte. Wenn ich nicht mehr reden kan / so nimpt er meines Hertzen Seufftzen an / eben wie jhm die Seufftzer deß tritt. Er lauret / biß die Gefahr auffs höchste kommen / denn tritt er zu mit seiner Hülffe. Es solt einer gedencken: Wenn mir Christus in meiner Noth auch so sichtbarlich wolte erscheinen / wie dem Stephano / so wolt ich auch wol getrost seyn. Dagegen wisse / es schickt sich nicht / daß ein jeglicher Christ durch sichtbare Erscheinung auffgerichtet vnd getröstet werde. Wenn das wäre / wo bliebe der Glaube? Genug ists / daß es einmahl geschehen / allen Christen zu Trost. Vmb Stephani willen allein ist diß nicht geschehen / viel weniger geschrieben; sondern dazu / daß auch dein Vertrawen auff Christum Jesum fest gesetzet werde. Wisse was Stephano sichtbar wiederfahren / das wiederfähret dir vnsichtbar. Christus Jesus / der da sitzet zur Rechten GOttes / ist dir nahe in der Noth / hat fleissige Auffsicht / vnd ist willig vnd bereit zu helffen / nur daß du Ihm vertrawest. Kompt nun Vnfall vnd Noth / wohin wilstu dich wenden? Hebe deine Augen gen Himmel / wie Stephanus / vnd setz deines Hertzen Vertrawen auff Jesum. So machts auch David / sintemahl er singet im 121. Psalm: Ich hebe meine Augen auff zuPsal. 121, 1. 2. den Bergen / von welchen mir Hülffe kompt. Meine Hülffe kompt vom HERRN / der Himmel vnd Erden gemacht hat. Eben derselbe ist dein JEsus / zu demselben hebe du auch deine Augen / wenn dich auch die menge grimmiger Bähren vnd brüllender Löwen vmbgeben hat; Der Himmel vnd Erd in seiner Gewalt hat / dem ists leicht dir zu helffen vnd zu erretten. Insonderheit vertrawe vnd befehl dich deinem JEsu wol in der letzten Todesnoth. Faß abermal fest in dein Hertz / was Stephano erschienen ist in seiner Todesnoth / vnd bedencke / wohin deine Seele fliehet. O ein grosser Trost im Todt! Wenn ich sterben soll / so weiß ich / daß mir der Himmel offen stehet / vnd der Sohn Gottes auff mich warte. 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Christus Jesus / der da sitzet zur Rechten GOttes / ist dir nahe in der Noth / hat fleissige Auffsicht / vnd ist willig vnd bereit zu helffen / nur daß du Ihm vertrawest.</p> <p>Kompt nun Vnfall vnd Noth / wohin wilstu dich wenden? Hebe deine Augen gen Himmel / wie Stephanus / vnd setz deines Hertzen Vertrawen auff Jesum. So machts auch David / sintemahl er singet im 121. Psalm: Ich hebe meine Augen auff zu<note place="right">Psal. 121, 1. 2.</note> den Bergen / von welchen mir Hülffe kompt. Meine Hülffe kompt vom HERRN / der Himmel vnd Erden gemacht hat. Eben derselbe ist dein JEsus / zu demselben hebe du auch deine Augen / wenn dich auch die menge grimmiger Bähren vnd brüllender Löwen vmbgeben hat; Der Himmel vnd Erd in seiner Gewalt hat / dem ists leicht dir zu helffen vnd zu erretten.</p> <p>Insonderheit vertrawe vnd befehl dich deinem JEsu wol in der letzten Todesnoth. 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tritt. Er lauret / biß die Gefahr auffs höchste kommen / denn tritt er zu mit seiner Hülffe.
Es solt einer gedencken: Wenn mir Christus in meiner Noth auch so sichtbarlich wolte erscheinen / wie dem Stephano / so wolt ich auch wol getrost seyn. Dagegen wisse / es schickt sich nicht / daß ein jeglicher Christ durch sichtbare Erscheinung auffgerichtet vnd getröstet werde. Wenn das wäre / wo bliebe der Glaube? Genug ists / daß es einmahl geschehen / allen Christen zu Trost. Vmb Stephani willen allein ist diß nicht geschehen / viel weniger geschrieben; sondern dazu / daß auch dein Vertrawen auff Christum Jesum fest gesetzet werde. Wisse was Stephano sichtbar wiederfahren / das wiederfähret dir vnsichtbar. Christus Jesus / der da sitzet zur Rechten GOttes / ist dir nahe in der Noth / hat fleissige Auffsicht / vnd ist willig vnd bereit zu helffen / nur daß du Ihm vertrawest.
Kompt nun Vnfall vnd Noth / wohin wilstu dich wenden? Hebe deine Augen gen Himmel / wie Stephanus / vnd setz deines Hertzen Vertrawen auff Jesum. So machts auch David / sintemahl er singet im 121. Psalm: Ich hebe meine Augen auff zu den Bergen / von welchen mir Hülffe kompt. Meine Hülffe kompt vom HERRN / der Himmel vnd Erden gemacht hat. Eben derselbe ist dein JEsus / zu demselben hebe du auch deine Augen / wenn dich auch die menge grimmiger Bähren vnd brüllender Löwen vmbgeben hat; Der Himmel vnd Erd in seiner Gewalt hat / dem ists leicht dir zu helffen vnd zu erretten.
Psal. 121, 1. 2. Insonderheit vertrawe vnd befehl dich deinem JEsu wol in der letzten Todesnoth. Faß abermal fest in dein Hertz / was Stephano erschienen ist in seiner Todesnoth / vnd bedencke / wohin deine Seele fliehet. O ein grosser Trost im Todt! Wenn ich sterben soll / so weiß ich / daß mir der Himmel offen stehet / vnd der Sohn Gottes auff mich warte. Wenn ich nicht mehr reden kan / so nimpt er meines Hertzen Seufftzen an / eben wie jhm die Seufftzer deß
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/137>, abgerufen am 22.07.2024. |