Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.wieder lebendig werden / vnd den ewigen Frieden durch Christum besitzen. Endlich zum dritten wird vom Reich Christi gesaget / Daß ers zurichte vnd stärcke mit Gericht vnd Gerechtigkeit / von nun an biß in Ewigkeit. Christus wird nicht allein ein Reich anrichten / sondern auch stärcken / wol gründen vnd befestigen / damit es bleibe von nun an biß in Ewigkeit. Merck aber wie: durch Gericht vnd Gerechtigkeit. Das Reich Christi leidet keine Sünder / vnd trägt doch hie auff Erden nichts denn lauter Sünder. Ein Reich das Vngerechtigkeit liebet / kan für GOtt nicht bestehen. Darumb übet Christus in seinem Reich Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd zwar also: Er straffet die Sünde / vnd heisset sie nimmermehr gut. Weil aber auff Erden nichts denn Sünder zu finden / schenckt er den Sündern seine eigne Gerechtigkeit / damit werden sie geheiliget in der Warheit / daß sie beydesJoh. 17, 19. für GOtt seyn heilig vnd gerecht / vnd in jhnen selbsten durch Christi Geist sich heiligen / fleissig zu guten Wercken. Damit gewinnet er ein beständiges Reich / von nun an / wenn ers insetzet / biß in Ewigkeit. Hie so lang die Welt stehet / regieret er durch den Glauben; hernach im Himmel / wenn er das Reich dem Vatter überliefert / regieret er sampt dem Vatter in ewiger Herrligkeit. Zum Beschluß weiset vns der Prophet Esaias auff denCoronidis loco ostenditur liberationis origo. Vrsprung: Dieses alles wird thun der Eyffer deß HErrn Zebaoth. Warumb nicht die Gnade? Es treibet GOtt der Eyffer wider den Satan / welcher sich vnterwunden hat das Reich Gottes im Menschen zu verstören / vnd den Sitz Gottes einzunehmen. Vnd wann er dem Satan das Reich hat wieder abgenommen / verdreussts jhn / daß die Leut an jhm wollen verzagen. Darumb richtet er nicht allein ein Reich an / sondern hält auch über seim Reich / vnd stärckts durch Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd regieret mit grossem Verschonen / als ein ewiger Vatter. wieder lebendig werden / vnd den ewigen Frieden durch Christum besitzen. Endlich zum dritten wird vom Reich Christi gesaget / Daß ers zurichte vnd stärcke mit Gericht vnd Gerechtigkeit / von nun an biß in Ewigkeit. Christus wird nicht allein ein Reich anrichten / sondern auch stärcken / wol gründen vnd befestigen / damit es bleibe von nun an biß in Ewigkeit. Merck aber wie: durch Gericht vnd Gerechtigkeit. Das Reich Christi leidet keine Sünder / vnd trägt doch hie auff Erden nichts denn lauter Sünder. Ein Reich das Vngerechtigkeit liebet / kan für GOtt nicht bestehen. Darumb übet Christus in seinem Reich Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd zwar also: Er straffet die Sünde / vnd heisset sie nimmermehr gut. Weil aber auff Erden nichts denn Sünder zu finden / schenckt er den Sündern seine eigne Gerechtigkeit / damit werden sie geheiliget in der Warheit / daß sie beydesJoh. 17, 19. für GOtt seyn heilig vnd gerecht / vnd in jhnen selbsten durch Christi Geist sich heiligen / fleissig zu guten Wercken. Damit gewinnet er ein beständiges Reich / von nun an / wenn ers insetzet / biß in Ewigkeit. Hie so lang die Welt stehet / regieret er durch den Glauben; hernach im Himmel / wenn er das Reich dem Vatter überliefert / regieret er sampt dem Vatter in ewiger Herrligkeit. Zum Beschluß weiset vns der Prophet Esaias auff denCoronidis loco ostenditur liberationis origo. Vrsprung: Dieses alles wird thun der Eyffer deß HErrn Zebaoth. Warumb nicht die Gnade? Es treibet GOtt der Eyffer wider den Satan / welcher sich vnterwunden hat das Reich Gottes im Menschen zu verstören / vnd den Sitz Gottes einzunehmen. Vnd wann er dem Satan das Reich hat wieder abgenommen / verdreussts jhn / daß die Leut an jhm wollen verzagen. Darumb richtet er nicht allein ein Reich an / sondern hält auch über seim Reich / vnd stärckts durch Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd regieret mit grossem Verschonen / als ein ewiger Vatter. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0109" n="89"/> wieder lebendig werden / vnd den ewigen Frieden durch Christum besitzen.</p> <p>Endlich zum dritten wird vom Reich Christi gesaget / Daß ers zurichte vnd stärcke mit Gericht vnd Gerechtigkeit / von nun an biß in Ewigkeit. Christus wird nicht allein ein Reich anrichten / sondern auch stärcken / wol gründen vnd befestigen / damit es bleibe von nun an biß in Ewigkeit. Merck aber wie: durch Gericht vnd Gerechtigkeit. Das Reich Christi leidet keine Sünder / vnd trägt doch hie auff Erden nichts denn lauter Sünder. Ein Reich das Vngerechtigkeit liebet / kan für GOtt nicht bestehen. Darumb übet Christus in seinem Reich Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd zwar also: Er straffet die Sünde / vnd heisset sie nimmermehr gut. Weil aber auff Erden nichts denn Sünder zu finden / schenckt er den Sündern seine eigne Gerechtigkeit / damit werden sie geheiliget in der Warheit / daß sie beydes<note place="right">Joh. 17, 19.</note> für GOtt seyn heilig vnd gerecht / vnd in jhnen selbsten durch Christi Geist sich heiligen / fleissig zu guten Wercken. Damit gewinnet er ein beständiges Reich / von nun an / wenn ers insetzet / biß in Ewigkeit. 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wieder lebendig werden / vnd den ewigen Frieden durch Christum besitzen.
Endlich zum dritten wird vom Reich Christi gesaget / Daß ers zurichte vnd stärcke mit Gericht vnd Gerechtigkeit / von nun an biß in Ewigkeit. Christus wird nicht allein ein Reich anrichten / sondern auch stärcken / wol gründen vnd befestigen / damit es bleibe von nun an biß in Ewigkeit. Merck aber wie: durch Gericht vnd Gerechtigkeit. Das Reich Christi leidet keine Sünder / vnd trägt doch hie auff Erden nichts denn lauter Sünder. Ein Reich das Vngerechtigkeit liebet / kan für GOtt nicht bestehen. Darumb übet Christus in seinem Reich Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd zwar also: Er straffet die Sünde / vnd heisset sie nimmermehr gut. Weil aber auff Erden nichts denn Sünder zu finden / schenckt er den Sündern seine eigne Gerechtigkeit / damit werden sie geheiliget in der Warheit / daß sie beydes für GOtt seyn heilig vnd gerecht / vnd in jhnen selbsten durch Christi Geist sich heiligen / fleissig zu guten Wercken. Damit gewinnet er ein beständiges Reich / von nun an / wenn ers insetzet / biß in Ewigkeit. Hie so lang die Welt stehet / regieret er durch den Glauben; hernach im Himmel / wenn er das Reich dem Vatter überliefert / regieret er sampt dem Vatter in ewiger Herrligkeit.
Joh. 17, 19. Zum Beschluß weiset vns der Prophet Esaias auff den Vrsprung: Dieses alles wird thun der Eyffer deß HErrn Zebaoth. Warumb nicht die Gnade? Es treibet GOtt der Eyffer wider den Satan / welcher sich vnterwunden hat das Reich Gottes im Menschen zu verstören / vnd den Sitz Gottes einzunehmen. Vnd wann er dem Satan das Reich hat wieder abgenommen / verdreussts jhn / daß die Leut an jhm wollen verzagen. Darumb richtet er nicht allein ein Reich an / sondern hält auch über seim Reich / vnd stärckts durch Gericht vnd Gerechtigkeit / vnd regieret mit grossem Verschonen / als ein ewiger Vatter.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/109>, abgerufen am 22.07.2024. |