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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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in der Welt seyn nicht allzeit im Zunehmen / aber das Königreich Christi muß allezeit wachsen / in dem die Christen sich mehren vnd täglich zunehmen. Wann Christus nicht ein Friedenfürst wäre / der mit den seinigen vätterlich vmbgienge / könte sein Reich keinen bestand haben. Wäre er kein starcker Held / könte es nimmer groß werden. Nun aber nimpt es zu wunderlich / ob schon alle Teuffel vnd die gantze Welt dawider sich aufflehnen. Wenn es dem eusserlichen ansehen nach abnimpt / vnd liget in Vnter druckung / wächset es doch; vnd wächset nie hefftigert als wann es vnterdruckt wird. Rom vnd Jerusalem wehreten dem Reich Christi mit allen Kräfften / aber vergebens / das Reich vnsers Königs muste bleiben vnd wachsen / Rom muste sich für jhm beugen / Jerusalem muste in die Asche kriechen.

Zum andern / wird vom Reich Christi gesaget / daß es ein Friedenreich sey: Deß Friedens muß kein ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. Wann die Zahl der Außerwehlten voll ist / am jüngsten Gericht / wird das zunehmen im Reich Christi auffhören / aber nicht der Friede. Wir dürffen nicht gedencken / daß vns Friede mangeln werde. Friede haben wir hie auff Erden / so lang Christus vnser Rath vnd Krafft ist / vnd vnser Vatter / solte er auch wunderlich mit vns vmbgehen. Friede / Frewd vnd Wonne finden wir in diesem Reich ewiglich.

Es ist zu mercken / daß Esaias saget: Deß Friedes wird kein Ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. David hatte sein Reich nicht vnter den Engeln / sondern vnter Menschen: so [unleserliches Material - Zeichen fehlt]ste auch Christus / Davids Sohn / der da sitzet auff dem Stuel Davids / sein Friedenreich anrichten nicht vnter Engeln / sondern vnter den Menschen. Vnd eben in dem Reich / das Christus vnter den Menschen angerichtet hat / soll nach der Weissagung Esaiae / ewiger Friede seyn. Krafft dieses müssen wir glauben / daß wir nicht ewig werden im Todt bleiben / sondern

in der Welt seyn nicht allzeit im Zunehmen / aber das Königreich Christi muß allezeit wachsen / in dem die Christen sich mehren vnd täglich zunehmen. Wann Christus nicht ein Friedenfürst wäre / der mit den seinigen vätterlich vmbgienge / könte sein Reich keinen bestand haben. Wäre er kein starcker Held / könte es nimmer groß werden. Nun aber nimpt es zu wunderlich / ob schon alle Teuffel vnd die gantze Welt dawider sich aufflehnen. Wenn es dem eusserlichen ansehen nach abnimpt / vnd liget in Vnter druckung / wächset es doch; vnd wächset nie hefftigert als wann es vnterdruckt wird. Rom vnd Jerusalem wehreten dem Reich Christi mit allen Kräfften / aber vergebens / das Reich vnsers Königs muste bleiben vnd wachsen / Rom muste sich für jhm beugen / Jerusalem muste in die Asche kriechen.

Zum andern / wird vom Reich Christi gesaget / daß es ein Friedenreich sey: Deß Friedens muß kein ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. Wann die Zahl der Außerwehlten voll ist / am jüngsten Gericht / wird das zunehmen im Reich Christi auffhören / aber nicht der Friede. Wir dürffen nicht gedencken / daß vns Friede mangeln werde. Friede haben wir hie auff Erden / so lang Christus vnser Rath vnd Krafft ist / vnd vnser Vatter / solte er auch wunderlich mit vns vmbgehen. Friede / Frewd vnd Wonne finden wir in diesem Reich ewiglich.

Es ist zu mercken / daß Esaias saget: Deß Friedes wird kein Ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. David hatte sein Reich nicht vnter den Engeln / sondern vnter Menschen: so [unleserliches Material – Zeichen fehlt]ste auch Christus / Davids Sohn / der da sitzet auff dem Stuel Davids / sein Friedenreich anrichten nicht vnter Engeln / sondern vnter den Menschen. Vnd eben in dem Reich / das Christus vnter den Menschen angerichtet hat / soll nach der Weissagung Esaiae / ewiger Friede seyn. Krafft dieses müssen wir glauben / daß wir nicht ewig werden im Todt bleiben / sondern

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        <p>Zum andern / wird vom Reich Christi gesaget / daß es ein Friedenreich sey: Deß                      Friedens muß kein ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. Wann                      die Zahl der Außerwehlten voll ist / am jüngsten Gericht / wird das zunehmen im                      Reich Christi auffhören / aber nicht der Friede. Wir dürffen nicht gedencken /                      daß vns Friede mangeln werde. Friede haben wir hie auff Erden / so lang Christus                      vnser Rath vnd Krafft ist / vnd vnser Vatter / solte er auch wunderlich mit vns                      vmbgehen. Friede / Frewd vnd Wonne finden wir in diesem Reich ewiglich.</p>
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[88/0108] in der Welt seyn nicht allzeit im Zunehmen / aber das Königreich Christi muß allezeit wachsen / in dem die Christen sich mehren vnd täglich zunehmen. Wann Christus nicht ein Friedenfürst wäre / der mit den seinigen vätterlich vmbgienge / könte sein Reich keinen bestand haben. Wäre er kein starcker Held / könte es nimmer groß werden. Nun aber nimpt es zu wunderlich / ob schon alle Teuffel vnd die gantze Welt dawider sich aufflehnen. Wenn es dem eusserlichen ansehen nach abnimpt / vnd liget in Vnter druckung / wächset es doch; vnd wächset nie hefftigert als wann es vnterdruckt wird. Rom vnd Jerusalem wehreten dem Reich Christi mit allen Kräfften / aber vergebens / das Reich vnsers Königs muste bleiben vnd wachsen / Rom muste sich für jhm beugen / Jerusalem muste in die Asche kriechen. Zum andern / wird vom Reich Christi gesaget / daß es ein Friedenreich sey: Deß Friedens muß kein ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. Wann die Zahl der Außerwehlten voll ist / am jüngsten Gericht / wird das zunehmen im Reich Christi auffhören / aber nicht der Friede. Wir dürffen nicht gedencken / daß vns Friede mangeln werde. Friede haben wir hie auff Erden / so lang Christus vnser Rath vnd Krafft ist / vnd vnser Vatter / solte er auch wunderlich mit vns vmbgehen. Friede / Frewd vnd Wonne finden wir in diesem Reich ewiglich. Es ist zu mercken / daß Esaias saget: Deß Friedes wird kein Ende seyn auff dem Stuel David / vnd seinem Königreich. David hatte sein Reich nicht vnter den Engeln / sondern vnter Menschen: so _ ste auch Christus / Davids Sohn / der da sitzet auff dem Stuel Davids / sein Friedenreich anrichten nicht vnter Engeln / sondern vnter den Menschen. Vnd eben in dem Reich / das Christus vnter den Menschen angerichtet hat / soll nach der Weissagung Esaiae / ewiger Friede seyn. Krafft dieses müssen wir glauben / daß wir nicht ewig werden im Todt bleiben / sondern

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/108>, abgerufen am 22.11.2024.