Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

heissen / vnd den Regenbogen zum Zeichen gesetzet / daß er die Welt nicht mehr mit Wasser verderben wolle: Darumb wird er sie nun nicht durch Wasser / sondern durchs Fewer vergehen lassen. Wie in der Sündflut lauter Wasser war / vnd alles im Wasser stundt; also wird am Ende der Welt alles lauter Fewer seyn / was man sihet / vnd alles im Fewer stehen / vnd durchs Fewer zergehen. Das Wasser bedeckte nur vnnd verdarb / die eusserliche Gestalt der Erden / das Fewer dringet durch auff das innerliche Wesen der gantzen Welt / vnnd verzehrt alles / daß es zergehe. Was das aber für ein Fewr seyn wirdt / ist GOtt bekandt; sintemal es auch das Fewer selbst fressen wird.

Die Krafft kompt abermal auß dem Wort Gottes: Dann die Himmel die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewer behalten werden. Wann GOtt sein allmächtiges vnd allerhaltenes Wort einhält / so muß alle Ding von jhm selbsten zergehen / vnd in sein nicht zerfliessen. So bedarff nun GOtt keines Fewres / damit die Welt verzehret werde. Er darff nur sein Wort / dadurch er die Welt erhält / inhalten / so würde die Welt kein Bestandtnuß mehr haben / sondern im Augenblick verschwinden vnd zergehen. Daß aber die Welt noch stehet / das hat sie von der erhaltenden Krafft deß Worts. Doch aber so wird sie dadurch nur gesparet / nicht daß sie ewig bleibe / sondern daß sie dermal eins vom Fewer gefressen werde / auch auffs Wort deß HERRN: Vnd dasselbe zum Schrecken der Gottlosen.

Dann es wird diß schröckliche Fewer angezündet werden / am Tage deß Gerichtes / vnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es wird ein Tage seyn / darinn zugleich beydes die Welt wird verbrennen / vnnd die Gottlosen gerichtet vnnd verdammet werden. Das gereycht zum Schrecken der Spötter / die nach jhren eygnen Lüsten leben / vnnd sprechen / wo bleibt die Verheissung seiner Zukunfft? Er wird ja kommen / aber erschröcklich

heissen / vnd den Regenbogen zum Zeichen gesetzet / daß er die Welt nicht mehr mit Wasser verderben wolle: Darumb wird er sie nun nicht durch Wasser / sondern durchs Fewer vergehen lassen. Wie in der Sündflut lauter Wasser war / vnd alles im Wasser stundt; also wird am Ende der Welt alles lauter Fewer seyn / was man sihet / vnd alles im Fewer stehen / vnd durchs Fewer zergehen. Das Wasser bedeckte nur vnnd verdarb / die eusserliche Gestalt der Erden / das Fewer dringet durch auff das innerliche Wesen der gantzen Welt / vnnd verzehrt alles / daß es zergehe. Was das aber für ein Fewr seyn wirdt / ist GOtt bekandt; sintemal es auch das Fewer selbst fressen wird.

Die Krafft kompt abermal auß dem Wort Gottes: Dann die Himmel die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewer behalten werden. Wann GOtt sein allmächtiges vnd allerhaltenes Wort einhält / so muß alle Ding von jhm selbsten zergehen / vnd in sein nicht zerfliessen. So bedarff nun GOtt keines Fewres / damit die Welt verzehret werde. Er darff nur sein Wort / dadurch er die Welt erhält / inhalten / so würde die Welt kein Bestandtnuß mehr haben / sondern im Augenblick verschwinden vnd zergehen. Daß aber die Welt noch stehet / das hat sie von der erhaltenden Krafft deß Worts. Doch aber so wird sie dadurch nur gesparet / nicht daß sie ewig bleibe / sondern daß sie dermal eins vom Fewer gefressen werde / auch auffs Wort deß HERRN: Vnd dasselbe zum Schrecken der Gottlosen.

Dann es wird diß schröckliche Fewer angezündet werden / am Tage deß Gerichtes / vnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es wird ein Tage seyn / darinn zugleich beydes die Welt wird verbrennen / vnnd die Gottlosen gerichtet vnnd verdammet werden. Das gereycht zum Schrecken der Spötter / die nach jhren eygnen Lüsten leben / vnnd sprechen / wo bleibt die Verheissung seiner Zukunfft? Er wird ja kommen / aber erschröcklich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0577" n="561"/>
heissen /                      vnd den Regenbogen zum Zeichen gesetzet / daß er die Welt nicht mehr mit Wasser                      verderben wolle: Darumb wird er sie nun nicht durch Wasser / sondern durchs                      Fewer vergehen lassen. Wie in der Sündflut lauter Wasser war / vnd alles im                      Wasser stundt; also wird am Ende der Welt alles lauter Fewer seyn / was man                      sihet / vnd alles im Fewer stehen / vnd durchs Fewer zergehen. Das Wasser                      bedeckte nur vnnd verdarb / die eusserliche Gestalt der Erden / das Fewer                      dringet durch auff das innerliche Wesen der gantzen Welt / vnnd verzehrt alles /                      daß es zergehe. Was das aber für ein Fewr seyn wirdt / ist GOtt bekandt;                      sintemal es auch das Fewer selbst fressen wird.</p>
        <p>Die Krafft kompt abermal auß dem Wort Gottes: Dann die Himmel die jetzt seyn /                      vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewer behalten                      werden. Wann GOtt sein allmächtiges vnd allerhaltenes Wort einhält / so muß alle                      Ding von jhm selbsten zergehen / vnd in sein nicht zerfliessen. So bedarff nun                      GOtt keines Fewres / damit die Welt verzehret werde. Er darff nur sein Wort /                      dadurch er die Welt erhält / inhalten / so würde die Welt kein Bestandtnuß mehr                      haben / sondern im Augenblick verschwinden vnd zergehen. Daß aber die Welt noch                      stehet / das hat sie von der erhaltenden Krafft deß Worts. Doch aber so wird sie                      dadurch nur gesparet / nicht daß sie ewig bleibe / sondern daß sie dermal eins                      vom Fewer gefressen werde / auch auffs Wort deß HERRN: Vnd dasselbe zum                      Schrecken der Gottlosen.</p>
        <p>Dann es wird diß schröckliche Fewer angezündet werden / am Tage deß Gerichtes /                      vnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es wird ein Tage seyn / darinn zugleich                      beydes die Welt wird verbrennen / vnnd die Gottlosen gerichtet vnnd verdammet                      werden. Das gereycht zum Schrecken der Spötter / die nach jhren eygnen Lüsten                      leben / vnnd sprechen / wo bleibt die Verheissung seiner Zukunfft? Er wird ja                      kommen / aber erschröcklich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[561/0577] heissen / vnd den Regenbogen zum Zeichen gesetzet / daß er die Welt nicht mehr mit Wasser verderben wolle: Darumb wird er sie nun nicht durch Wasser / sondern durchs Fewer vergehen lassen. Wie in der Sündflut lauter Wasser war / vnd alles im Wasser stundt; also wird am Ende der Welt alles lauter Fewer seyn / was man sihet / vnd alles im Fewer stehen / vnd durchs Fewer zergehen. Das Wasser bedeckte nur vnnd verdarb / die eusserliche Gestalt der Erden / das Fewer dringet durch auff das innerliche Wesen der gantzen Welt / vnnd verzehrt alles / daß es zergehe. Was das aber für ein Fewr seyn wirdt / ist GOtt bekandt; sintemal es auch das Fewer selbst fressen wird. Die Krafft kompt abermal auß dem Wort Gottes: Dann die Himmel die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewer behalten werden. Wann GOtt sein allmächtiges vnd allerhaltenes Wort einhält / so muß alle Ding von jhm selbsten zergehen / vnd in sein nicht zerfliessen. So bedarff nun GOtt keines Fewres / damit die Welt verzehret werde. Er darff nur sein Wort / dadurch er die Welt erhält / inhalten / so würde die Welt kein Bestandtnuß mehr haben / sondern im Augenblick verschwinden vnd zergehen. Daß aber die Welt noch stehet / das hat sie von der erhaltenden Krafft deß Worts. Doch aber so wird sie dadurch nur gesparet / nicht daß sie ewig bleibe / sondern daß sie dermal eins vom Fewer gefressen werde / auch auffs Wort deß HERRN: Vnd dasselbe zum Schrecken der Gottlosen. Dann es wird diß schröckliche Fewer angezündet werden / am Tage deß Gerichtes / vnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es wird ein Tage seyn / darinn zugleich beydes die Welt wird verbrennen / vnnd die Gottlosen gerichtet vnnd verdammet werden. Das gereycht zum Schrecken der Spötter / die nach jhren eygnen Lüsten leben / vnnd sprechen / wo bleibt die Verheissung seiner Zukunfft? Er wird ja kommen / aber erschröcklich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/577
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/577>, abgerufen am 22.11.2024.