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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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gen / da die Sonne Christus sich wird sehen lassen / wieder aufferstehen / vnnd newe Krafft bekommen. Also redet auch Christus von seinem lieben Freunde. Johan. am 11. Lazarus vnser FreundIoh. 11, 11. schläfft.

Die also durch Christum entschlaffen seyn / denen läßt Gott2. Assertionis praedicatum. durch den Mund seines Dieners dieses verkündigen; er will sie mit seinem Sohn JEsu heimbziehen vnd führen. Die da entschlaffen seynd durch JEsum / die wird er mit jhm führen. Gleich wie ein starcker Wind eine Feder oder Rauch mit sich führet / also wird auch ein lebendiger Geist auß gehen auß dem Munde JEsus / vnd bewegen die Todtengebeine / deren die durch jhn entschlaffen seyn / vnnd wirdt sie auß jhrem Staube ziehen / vnd mit sich führen vnd treiben / wohin er auch ziehet / daß wir also bey vnserm JEsu seyn allezeit.

Der Grund dieser Verheissung ist der Todt vnnd die Aufferstehung3. Assertionis fundamentum. vnsers JEsus. Dann so wir glauben daß Jesus gestorben vnnd aufferstanden ist / also wirdt GOTT auch / die da entschlaffen seynd durch JEsum / mit jhm führen.

Mercke / wie genaw Paulus seine Worte in acht nimpt. Anders redet er von Christo / anders von den Glaubigen. Von der Glaubigen Todt spricht er; sie seyn entschlaffen. Vom Todt Christi sagt er nicht / er sey entschlaffen / sondern / er ist gestorben. Dann hie ist ein vnmäßlicher grosser Vnderscheyd. Christi Todt ist ein rechter Todt / dann er hat die rechte Bitterkeit deß Todtes geschmeckt / vnser Todt wird solche Bitterkeit nicht haben / drumb ist es mehr ein Schlaff dann ein Todt.

Doch hat der bittere Todt Christi diese Macht / daß durchMortis & resurrectionis Christi quoad jhn vnser Todt ein Schlaff ist geworden. Dann der Todt vnd die

gen / da die Sonne Christus sich wird sehen lassen / wieder aufferstehen / vnnd newe Krafft bekom̃en. Also redet auch Christus von seinem lieben Freunde. Johan. am 11. Lazarus vnser FreundIoh. 11, 11. schläfft.

Die also durch Christum entschlaffen seyn / denen läßt Gott2. Assertionis praedicatum. durch den Mund seines Dieners dieses verkündigen; er will sie mit seinem Sohn JEsu heimbziehen vnd führen. Die da entschlaffen seynd durch JEsum / die wird er mit jhm führen. Gleich wie ein starcker Wind eine Feder oder Rauch mit sich führet / also wird auch ein lebendiger Geist auß gehen auß dem Munde JEsus / vnd bewegen die Todtengebeine / deren die durch jhn entschlaffen seyn / vnnd wirdt sie auß jhrem Staube ziehen / vnd mit sich führen vnd treiben / wohin er auch ziehet / daß wir also bey vnserm JEsu seyn allezeit.

Der Grund dieser Verheissung ist der Todt vnnd die Aufferstehung3. Assertionis fundamentum. vnsers JEsus. Dann so wir glauben daß Jesus gestorben vnnd aufferstanden ist / also wirdt GOTT auch / die da entschlaffen seynd durch JEsum / mit jhm führen.

Mercke / wie genaw Paulus seine Worte in acht nimpt. Anders redet er von Christo / anders von den Glaubigen. Von der Glaubigen Todt spricht er; sie seyn entschlaffen. Vom Todt Christi sagt er nicht / er sey entschlaffen / sondern / er ist gestorben. Dann hie ist ein vnmäßlicher grosser Vnderscheyd. Christi Todt ist ein rechter Todt / dann er hat die rechte Bitterkeit deß Todtes geschmeckt / vnser Todt wird solche Bitterkeit nicht haben / drumb ist es mehr ein Schlaff dann ein Todt.

Doch hat der bittere Todt Christi diese Macht / daß durchMortis & resurrectionis Christi quoad jhn vnser Todt ein Schlaff ist geworden. Dann der Todt vnd die

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[513/0529] gen / da die Sonne Christus sich wird sehen lassen / wieder aufferstehen / vnnd newe Krafft bekom̃en. Also redet auch Christus von seinem lieben Freunde. Johan. am 11. Lazarus vnser Freund schläfft. Ioh. 11, 11. Die also durch Christum entschlaffen seyn / denen läßt Gott durch den Mund seines Dieners dieses verkündigen; er will sie mit seinem Sohn JEsu heimbziehen vnd führen. Die da entschlaffen seynd durch JEsum / die wird er mit jhm führen. Gleich wie ein starcker Wind eine Feder oder Rauch mit sich führet / also wird auch ein lebendiger Geist auß gehen auß dem Munde JEsus / vnd bewegen die Todtengebeine / deren die durch jhn entschlaffen seyn / vnnd wirdt sie auß jhrem Staube ziehen / vnd mit sich führen vnd treiben / wohin er auch ziehet / daß wir also bey vnserm JEsu seyn allezeit. 2. Assertionis praedicatum. Der Grund dieser Verheissung ist der Todt vnnd die Aufferstehung vnsers JEsus. Dann so wir glauben daß Jesus gestorben vnnd aufferstanden ist / also wirdt GOTT auch / die da entschlaffen seynd durch JEsum / mit jhm führen. 3. Assertionis fundamentum. Mercke / wie genaw Paulus seine Worte in acht nimpt. Anders redet er von Christo / anders von den Glaubigen. Von der Glaubigen Todt spricht er; sie seyn entschlaffen. Vom Todt Christi sagt er nicht / er sey entschlaffen / sondern / er ist gestorben. Dann hie ist ein vnmäßlicher grosser Vnderscheyd. Christi Todt ist ein rechter Todt / dann er hat die rechte Bitterkeit deß Todtes geschmeckt / vnser Todt wird solche Bitterkeit nicht haben / drumb ist es mehr ein Schlaff dann ein Todt. Doch hat der bittere Todt Christi diese Macht / daß durch jhn vnser Todt ein Schlaff ist geworden. Dann der Todt vnd die Mortis & resurrectionis Christi quoad

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/529>, abgerufen am 10.05.2024.