Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.der auch vnser nicht / vnd stünde nicht GOtt dawider / er liesse vns nicht auff eine Stunde Ruhe / Gesundheit / vnd alle Seligkeit. Hie muß ein Christe können Gedult üben. Falsche Christen suchen nur an Christo / was jhnen wol vnd sanffte thut / wahre Christen schewen sich nicht / vmb Christi willen etwas zu leiden. Leiden wir doch nicht alleine / sondern leiden mit Christo / wie alle Heiligen vor vns mit Christo haben leiden müssen. Frage alle von Adam her / so wird ein jeglicher seine Plage bekennen. Wollen wir mit Christo Brüder seyn / so müssen wir auch mit jhme gleiche Kappen tragen / wie wir seinen Namen führen / vnd nach Christo Christen heissen / so müssen wir auch führen sein Mahlzeichen an vnserm Leibe / sein Creutze / dorne Kron / vnd Geissel / das ist das Feldzeichen / darnach der HERR fragen wird an jenem Tage / wo ist mein Creutz / meine dorne Kron vnd Geissel? Wer das nicht zeigen kan / dem wird die Kron der Herrligkeit auch nicht wol anstehen. Darumb gedencke / Leyden sey deines Erbes ein Stück / wilstu Christi Miterbe seyn / so mustu auch sein Mitmärtyrer seyn / denn auch nicht Christus ehe zur Herrligkeit erhaben wird / er muß zuvor leiden. Damit wir aber bey solchem Leyden nicht überdrüssigIn passionibus erigimur spe futurae gloriae. werden / hält vns die Schrifft für den seligen Stand der Außerwehlten / der künfftig auff gegenwärtige Trübsal folgen wird / wie dann auch thut in gegenwärtiger Lection der Apostel Paulus. Damit es vns nicht verdrießlich werde / mit Christo viel leiden vnd außstehen / setzet er dagegen die künfftige Herrligkeit. Denn wir halten dafür / daß dieser Zeit Leyden nicht werth ist der Herrligkeit / die an vns soll offenbar werden. Setzen wir diese Herrligkeit gegen vnser Leyden / wird vns der Kauff nicht gerewen / Dasselbige bekräfftiget der Geist Gottes / mit dem Exempel der Creaturen vnd aller Heiligen / die alle viele Leyden vnd Mitgedult ertragen / in der Hoffnung der zukünfftigen Erlösung / damit zugleich bezeuget wird / daß warhafftig eine Erfreyung zu ge- der auch vnser nicht / vnd stünde nicht GOtt dawider / er liesse vns nicht auff eine Stunde Ruhe / Gesundheit / vnd alle Seligkeit. Hie muß ein Christe können Gedult üben. Falsche Christen suchen nur an Christo / was jhnen wol vnd sanffte thut / wahre Christen schewen sich nicht / vmb Christi willen etwas zu leiden. Leiden wir doch nicht alleine / sondern leiden mit Christo / wie alle Heiligen vor vns mit Christo haben leiden müssen. Frage alle von Adam her / so wird ein jeglicher seine Plage bekennen. Wollen wir mit Christo Brüder seyn / so müssen wir auch mit jhme gleiche Kappen tragen / wie wir seinen Namen führen / vnd nach Christo Christen heissen / so müssen wir auch führen sein Mahlzeichen an vnserm Leibe / sein Creutze / dorne Kron / vnd Geissel / das ist das Feldzeichen / darnach der HERR fragen wird an jenem Tage / wo ist mein Creutz / meine dorne Kron vnd Geissel? Wer das nicht zeigen kan / dem wird die Kron der Herrligkeit auch nicht wol anstehen. Darumb gedencke / Leyden sey deines Erbes ein Stück / wilstu Christi Miterbe seyn / so mustu auch sein Mitmärtyrer seyn / denn auch nicht Christus ehe zur Herrligkeit erhaben wird / er muß zuvor leiden. Damit wir aber bey solchem Leyden nicht überdrüssigIn passionibus erigimur spe futurae gloriae. werden / hält vns die Schrifft für den seligen Stand der Außerwehlten / der künfftig auff gegenwärtige Trübsal folgen wird / wie dann auch thut in gegenwärtiger Lection der Apostel Paulus. Damit es vns nicht verdrießlich werde / mit Christo viel leiden vnd außstehen / setzet er dagegen die künfftige Herrligkeit. Denn wir halten dafür / daß dieser Zeit Leyden nicht werth ist der Herrligkeit / die an vns soll offenbar werden. Setzen wir diese Herrligkeit gegen vnser Leyden / wird vns der Kauff nicht gerewen / Dasselbige bekräfftiget der Geist Gottes / mit dem Exempel der Creaturen vnd aller Heiligen / die alle viele Leyden vnd Mitgedult ertragen / in der Hoffnung der zukünfftigen Erlösung / damit zugleich bezeuget wird / daß warhafftig eine Erfreyung zu ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0105" n="89"/> der auch vnser nicht / vnd stünde nicht GOtt dawider / er liesse vns nicht auff eine Stunde Ruhe / Gesundheit / vnd alle Seligkeit.</p> <p>Hie muß ein Christe können Gedult üben. Falsche Christen suchen nur an Christo / was jhnen wol vnd sanffte thut / wahre Christen schewen sich nicht / vmb Christi willen etwas zu leiden. Leiden wir doch nicht alleine / sondern leiden mit Christo / wie alle Heiligen vor vns mit Christo haben leiden müssen. Frage alle von Adam her / so wird ein jeglicher seine Plage bekennen. Wollen wir mit Christo Brüder seyn / so müssen wir auch mit jhme gleiche Kappen tragen / wie wir seinen Namen führen / vnd nach Christo Christen heissen / so müssen wir auch führen sein Mahlzeichen an vnserm Leibe / sein Creutze / dorne Kron / vnd Geissel / das ist das Feldzeichen / darnach der HERR fragen wird an jenem Tage / wo ist mein Creutz / meine dorne Kron vnd Geissel? Wer das nicht zeigen kan / dem wird die Kron der Herrligkeit auch nicht wol anstehen. Darumb gedencke / Leyden sey deines Erbes ein Stück / wilstu Christi Miterbe seyn / so mustu auch sein Mitmärtyrer seyn / denn auch nicht Christus ehe zur Herrligkeit erhaben wird / er muß zuvor leiden.</p> <p>Damit wir aber bey solchem Leyden nicht überdrüssig<note place="right">In passionibus erigimur spe futurae gloriae.</note> werden / hält vns die Schrifft für den seligen Stand der Außerwehlten / der künfftig auff gegenwärtige Trübsal folgen wird / wie dann auch thut in gegenwärtiger Lection der Apostel Paulus. Damit es vns nicht verdrießlich werde / mit Christo viel leiden vnd außstehen / setzet er dagegen die künfftige Herrligkeit. Denn wir halten dafür / daß dieser Zeit Leyden nicht werth ist der Herrligkeit / die an vns soll offenbar werden. Setzen wir diese Herrligkeit gegen vnser Leyden / wird vns der Kauff nicht gerewen / Dasselbige bekräfftiget der Geist Gottes / mit dem Exempel der Creaturen vnd aller Heiligen / die alle viele Leyden vnd Mitgedult ertragen / in der Hoffnung der zukünfftigen Erlösung / damit zugleich bezeuget wird / daß warhafftig eine Erfreyung zu ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0105]
der auch vnser nicht / vnd stünde nicht GOtt dawider / er liesse vns nicht auff eine Stunde Ruhe / Gesundheit / vnd alle Seligkeit.
Hie muß ein Christe können Gedult üben. Falsche Christen suchen nur an Christo / was jhnen wol vnd sanffte thut / wahre Christen schewen sich nicht / vmb Christi willen etwas zu leiden. Leiden wir doch nicht alleine / sondern leiden mit Christo / wie alle Heiligen vor vns mit Christo haben leiden müssen. Frage alle von Adam her / so wird ein jeglicher seine Plage bekennen. Wollen wir mit Christo Brüder seyn / so müssen wir auch mit jhme gleiche Kappen tragen / wie wir seinen Namen führen / vnd nach Christo Christen heissen / so müssen wir auch führen sein Mahlzeichen an vnserm Leibe / sein Creutze / dorne Kron / vnd Geissel / das ist das Feldzeichen / darnach der HERR fragen wird an jenem Tage / wo ist mein Creutz / meine dorne Kron vnd Geissel? Wer das nicht zeigen kan / dem wird die Kron der Herrligkeit auch nicht wol anstehen. Darumb gedencke / Leyden sey deines Erbes ein Stück / wilstu Christi Miterbe seyn / so mustu auch sein Mitmärtyrer seyn / denn auch nicht Christus ehe zur Herrligkeit erhaben wird / er muß zuvor leiden.
Damit wir aber bey solchem Leyden nicht überdrüssig werden / hält vns die Schrifft für den seligen Stand der Außerwehlten / der künfftig auff gegenwärtige Trübsal folgen wird / wie dann auch thut in gegenwärtiger Lection der Apostel Paulus. Damit es vns nicht verdrießlich werde / mit Christo viel leiden vnd außstehen / setzet er dagegen die künfftige Herrligkeit. Denn wir halten dafür / daß dieser Zeit Leyden nicht werth ist der Herrligkeit / die an vns soll offenbar werden. Setzen wir diese Herrligkeit gegen vnser Leyden / wird vns der Kauff nicht gerewen / Dasselbige bekräfftiget der Geist Gottes / mit dem Exempel der Creaturen vnd aller Heiligen / die alle viele Leyden vnd Mitgedult ertragen / in der Hoffnung der zukünfftigen Erlösung / damit zugleich bezeuget wird / daß warhafftig eine Erfreyung zu ge-
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