Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

bey vns selbs nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes Erlösung.

Geliebte in Christo Jesu.
Exord. Pati, pars est Christianismi necessaria. Rom. 8, 1. 2.

WAnn ein armer Sünder durch den Glauben Jesu Christi für GOTT gerecht gesprochen ist / hat er diesen Ruhm / daß nichtes verdamliches an jhme ist / doch mit diesem Anhang / so er nicht nach dem Fleische / sondern nach dem Geiste lebet. Ferner / wann er nach dem Geiste Jesu Christi lebet / so ist er warhafftig ein Kind vnd Erbe Gottes / vnd ein Miterbe Christi / das bezeuget der Geist der Kindschafft / doch abermal V. 17.mit dem Anhang / So jhr mit leidet / Rom. 8. Ist also Gedult vnd Leyden ein nötiges Stück deß Christenthumbs.

Wann der Apostel saget: Wer ein Miterbe Christi seyn will / vnd mit jhm will zur Herrligkeit erhaben werden / der muß mit leiden / das spricht er im selbigen Capitel V. 24.hernach mit solchen Worten auß: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung / die Hoffnung aber / die man sihet / ist nicht Hoffnung / so wir aber deß hoffen / das wir nicht sehen / so warten wir sein durch Gedult. Daß er spricht: Wir seynd Miterben Christi / ist eben das / wenn er saget: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung. Wann er spricht: Wir müssen mit leiden / ist eben das / wenn er saget; Wir warten sein mit Gedult.

Die fürgesetzte Seligkeit ist Frewd ohne Leyd / Heiligkeit ohne Sünde / ewige Frewde ohne alle Vnruhe. Das will sich in diesem Leben nicht finden / das ist denn vnser Leyden. So feyret der Satan auch nicht / Wer Christi Freund ist / der ist deß Teuffels Feind / darumb wie derselbige Christum geplaget / so schonet

bey vns selbs nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes Erlösung.

Geliebte in Christo Jesu.
Exord. Pati, pars est Christianismi necessaria. Rom. 8, 1. 2.

WAnn ein armer Sünder durch den Glauben Jesu Christi für GOTT gerecht gesprochen ist / hat er diesen Ruhm / daß nichtes verdamliches an jhme ist / doch mit diesem Anhang / so er nicht nach dem Fleische / sondern nach dem Geiste lebet. Ferner / wann er nach dem Geiste Jesu Christi lebet / so ist er warhafftig ein Kind vnd Erbe Gottes / vnd ein Miterbe Christi / das bezeuget der Geist der Kindschafft / doch abermal V. 17.mit dem Anhang / So jhr mit leidet / Rom. 8. Ist also Gedult vnd Leyden ein nötiges Stück deß Christenthumbs.

Wann der Apostel saget: Wer ein Miterbe Christi seyn will / vnd mit jhm will zur Herrligkeit erhaben werden / der muß mit leiden / das spricht er im selbigen Capitel V. 24.hernach mit solchen Worten auß: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung / die Hoffnung aber / die man sihet / ist nicht Hoffnung / so wir aber deß hoffen / das wir nicht sehen / so warten wir sein durch Gedult. Daß er spricht: Wir seynd Miterben Christi / ist eben das / wenn er saget: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung. Wann er spricht: Wir müssen mit leiden / ist eben das / wenn er saget; Wir warten sein mit Gedult.

Die fürgesetzte Seligkeit ist Frewd ohne Leyd / Heiligkeit ohne Sünde / ewige Frewde ohne alle Vnruhe. Das will sich in diesem Leben nicht finden / das ist denn vnser Leyden. So feyret der Satan auch nicht / Wer Christi Freund ist / der ist deß Teuffels Feind / darumb wie derselbige Christum geplaget / so schonet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0104" n="88"/>
bey vns selbs nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes Erlösung.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Geliebte in Christo Jesu.</head><lb/>
        <note place="left">Exord. Pati, pars est Christianismi necessaria. Rom. 8, 1.                      2.</note>
        <p>WAnn ein armer Sünder durch den Glauben Jesu Christi für GOTT gerecht gesprochen                      ist / hat er diesen Ruhm / daß nichtes verdamliches an jhme ist / doch mit                      diesem Anhang / so er nicht nach dem Fleische / sondern nach dem Geiste lebet.                      Ferner / wann er nach dem Geiste Jesu Christi lebet / so ist er warhafftig ein                      Kind vnd Erbe Gottes / vnd ein Miterbe Christi / das bezeuget der Geist der                      Kindschafft / doch abermal <note place="left">V. 17.</note>mit dem Anhang                      / So jhr mit leidet / Rom. 8. Ist also Gedult vnd Leyden ein nötiges Stück deß                      Christenthumbs.</p>
        <p>Wann der Apostel saget: Wer ein Miterbe Christi seyn will / vnd mit jhm will zur                      Herrligkeit erhaben werden / der muß mit leiden / das spricht er im selbigen                      Capitel <note place="left">V. 24.</note>hernach mit solchen Worten auß:                      Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung / die Hoffnung aber / die man sihet /                      ist nicht Hoffnung / so wir aber deß hoffen / das wir nicht sehen / so warten                      wir sein durch Gedult. Daß er spricht: Wir seynd Miterben Christi / ist eben das                      / wenn er saget: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung. Wann er spricht:                      Wir müssen mit leiden / ist eben das / wenn er saget; Wir warten sein mit                      Gedult.</p>
        <p>Die fürgesetzte Seligkeit ist Frewd ohne Leyd / Heiligkeit ohne Sünde / ewige                      Frewde ohne alle Vnruhe. Das will sich in diesem Leben nicht finden / das ist                      denn vnser Leyden. So feyret der Satan auch nicht / Wer Christi Freund ist / der                      ist deß Teuffels Feind / darumb wie derselbige Christum geplaget / so schonet
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0104] bey vns selbs nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes Erlösung. Geliebte in Christo Jesu. WAnn ein armer Sünder durch den Glauben Jesu Christi für GOTT gerecht gesprochen ist / hat er diesen Ruhm / daß nichtes verdamliches an jhme ist / doch mit diesem Anhang / so er nicht nach dem Fleische / sondern nach dem Geiste lebet. Ferner / wann er nach dem Geiste Jesu Christi lebet / so ist er warhafftig ein Kind vnd Erbe Gottes / vnd ein Miterbe Christi / das bezeuget der Geist der Kindschafft / doch abermal mit dem Anhang / So jhr mit leidet / Rom. 8. Ist also Gedult vnd Leyden ein nötiges Stück deß Christenthumbs. V. 17. Wann der Apostel saget: Wer ein Miterbe Christi seyn will / vnd mit jhm will zur Herrligkeit erhaben werden / der muß mit leiden / das spricht er im selbigen Capitel hernach mit solchen Worten auß: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung / die Hoffnung aber / die man sihet / ist nicht Hoffnung / so wir aber deß hoffen / das wir nicht sehen / so warten wir sein durch Gedult. Daß er spricht: Wir seynd Miterben Christi / ist eben das / wenn er saget: Wir seynd wol selig / doch in der Hoffnung. Wann er spricht: Wir müssen mit leiden / ist eben das / wenn er saget; Wir warten sein mit Gedult. V. 24. Die fürgesetzte Seligkeit ist Frewd ohne Leyd / Heiligkeit ohne Sünde / ewige Frewde ohne alle Vnruhe. Das will sich in diesem Leben nicht finden / das ist denn vnser Leyden. So feyret der Satan auch nicht / Wer Christi Freund ist / der ist deß Teuffels Feind / darumb wie derselbige Christum geplaget / so schonet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/104
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/104>, abgerufen am 26.04.2024.