städt eingerissenen Streitigkeiten, durch vernünfftige und
Christliche Wege abzuhelffen, und dem daraus erwachsenden Aergerniß und Unheil
zu begegnen: Zu welchem Ende wir denn die Unserigen iederzeit sich hierunter in
geziemenden Schrancken zu halten, ermahnet und befehliget, hätten auch
gewünschet, daß solche unsere wohlgemeynte Intention (darinnen wir Euer Lbd.
Lbd. Liebden mit uns allezeit einig verspühret, von beyden Seiten mit mehrern
Früchten hätte mögen erreichet, und des unter denen besagten Theologen
ärgerlichen und injuriosischen Schrifft-Wechselns einsten ein Ende gemachet
werden. Wir müssen aber unvermuthet erfahren, wie abermahl D. Friederich Ulrich
Calixtus in Neulichkeit ein hefftiges Scriptum, so er Apologiam nennet, in Druck
heraus gegeben, darinnen er unsere Universitäten ohne Unterschied ungescheuet
angreiffet, die zum Theil verstorbene Theologen schimpflich traduciret, und mit
Einmischung gewisser Personal-Dinge, so zwischen ihme und D. Calovio schweben
mögen, dieselben gleichsam allen denen Unserigen, ja fast der gantzen
Evangelischen Kirchen, hiesigen unsers Churfürstenthums und Landen, eigenmächtig
zuleget und beymisset; Solches auch vermittelst eben dergleichen anzüglicher in
Copia hiebey gehender zweyer Schreiben, an unsere geheime Räthe und
Ober-Consistorium, quasi re bene gesta, überschicket, und in der Sache nicht zu
ruhen, sondern es noch ärger zu machen, sich bedrohlich vernehmen lassen;
Gleichwie wir nun nicht glauben können, daß Euer Lbd. Lbd. Liebden an
dergleichen D. Calixti unruhigem Beginnen, welches nur zur Verlästerung der
wahren Evangeli-
städt eingerissenen Streitigkeiten, durch vernünfftige und
Christliche Wege abzuhelffen, und dem daraus erwachsenden Aergerniß und Unheil
zu begegnen: Zu welchem Ende wir denn die Unserigen iederzeit sich hierunter in
geziemenden Schrancken zu halten, ermahnet und befehliget, hätten auch
gewünschet, daß solche unsere wohlgemeynte Intention (darinnen wir Euer Lbd.
Lbd. Liebden mit uns allezeit einig verspühret, von beyden Seiten mit mehrern
Früchten hätte mögen erreichet, und des unter denen besagten Theologen
ärgerlichen und injuriosischen Schrifft-Wechselns einsten ein Ende gemachet
werden. Wir müssen aber unvermuthet erfahren, wie abermahl D. Friederich Ulrich
Calixtus in Neulichkeit ein hefftiges Scriptum, so er Apologiam nennet, in Druck
heraus gegeben, darinnen er unsere Universitäten ohne Unterschied ungescheuet
angreiffet, die zum Theil verstorbene Theologen schimpflich traduciret, und mit
Einmischung gewisser Personal-Dinge, so zwischen ihme und D. Calovio schweben
mögen, dieselben gleichsam allen denen Unserigen, ja fast der gantzen
Evangelischen Kirchen, hiesigen unsers Churfürstenthums und Landen, eigenmächtig
zuleget und beymisset; Solches auch vermittelst eben dergleichen anzüglicher in
Copia hiebey gehender zweyer Schreiben, an unsere geheime Räthe und
Ober-Consistorium, quasi re bene gesta, überschicket, und in der Sache nicht zu
ruhen, sondern es noch ärger zu machen, sich bedrohlich vernehmen lassen;
Gleichwie wir nun nicht glauben können, daß Euer Lbd. Lbd. Liebden an
dergleichen D. Calixti unruhigem Beginnen, welches nur zur Verlästerung der
wahren Evangeli-
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städt eingerissenen Streitigkeiten, durch vernünfftige und
Christliche Wege abzuhelffen, und dem daraus erwachsenden Aergerniß und Unheil
zu begegnen: Zu welchem Ende wir denn die Unserigen iederzeit sich hierunter in
geziemenden Schrancken zu halten, ermahnet und befehliget, hätten auch
gewünschet, daß solche unsere wohlgemeynte Intention (darinnen wir Euer Lbd.
Lbd. Liebden mit uns allezeit einig verspühret, von beyden Seiten mit mehrern
Früchten hätte mögen erreichet, und des unter denen besagten Theologen
ärgerlichen und injuriosischen Schrifft-Wechselns einsten ein Ende gemachet
werden. Wir müssen aber unvermuthet erfahren, wie abermahl D. Friederich Ulrich
Calixtus in Neulichkeit ein hefftiges Scriptum, so er Apologiam nennet, in Druck
heraus gegeben, darinnen er unsere Universitäten ohne Unterschied ungescheuet
angreiffet, die zum Theil verstorbene Theologen schimpflich traduciret, und mit
Einmischung gewisser Personal-Dinge, so zwischen ihme und D. Calovio schweben
mögen, dieselben gleichsam allen denen Unserigen, ja fast der gantzen
Evangelischen Kirchen, hiesigen unsers Churfürstenthums und Landen, eigenmächtig
zuleget und beymisset; Solches auch vermittelst eben dergleichen anzüglicher in
Copia hiebey gehender zweyer Schreiben, an unsere geheime Räthe und
Ober-Consistorium, quasi re bene gesta, überschicket, und in der Sache nicht zu
ruhen, sondern es noch ärger zu machen, sich bedrohlich vernehmen lassen;
Gleichwie wir nun nicht glauben können, daß Euer Lbd. Lbd. Liebden an
dergleichen D. Calixti unruhigem Beginnen, welches nur zur Verlästerung der
wahren Evangeli-
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städt eingerissenen Streitigkeiten, durch vernünfftige und Christliche Wege abzuhelffen, und dem daraus erwachsenden Aergerniß und Unheil zu begegnen: Zu welchem Ende wir denn die Unserigen iederzeit sich hierunter in geziemenden Schrancken zu halten, ermahnet und befehliget, hätten auch gewünschet, daß solche unsere wohlgemeynte Intention (darinnen wir Euer Lbd. Lbd. Liebden mit uns allezeit einig verspühret, von beyden Seiten mit mehrern Früchten hätte mögen erreichet, und des unter denen besagten Theologen ärgerlichen und injuriosischen Schrifft-Wechselns einsten ein Ende gemachet werden. Wir müssen aber unvermuthet erfahren, wie abermahl D. Friederich Ulrich Calixtus in Neulichkeit ein hefftiges Scriptum, so er Apologiam nennet, in Druck heraus gegeben, darinnen er unsere Universitäten ohne Unterschied ungescheuet angreiffet, die zum Theil verstorbene Theologen schimpflich traduciret, und mit Einmischung gewisser Personal-Dinge, so zwischen ihme und D. Calovio schweben mögen, dieselben gleichsam allen denen Unserigen, ja fast der gantzen Evangelischen Kirchen, hiesigen unsers Churfürstenthums und Landen, eigenmächtig zuleget und beymisset; Solches auch vermittelst eben dergleichen anzüglicher in Copia hiebey gehender zweyer Schreiben, an unsere geheime Räthe und Ober-Consistorium, quasi re bene gesta, überschicket, und in der Sache nicht zu ruhen, sondern es noch ärger zu machen, sich bedrohlich vernehmen lassen; Gleichwie wir nun nicht glauben können, daß Euer Lbd. Lbd. Liebden an dergleichen D. Calixti unruhigem Beginnen, welches nur zur Verlästerung der wahren Evangeli-
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/160>, abgerufen am 24.11.2024.
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