Denn wenn man sie wäscht, so verlieren sie ihren Glanz so wenig, daß sie davon nur desto schöner werden. Die (7) Art, wie die Zit- sen in Jndien gemacht werden, ist umständlich beschrieben zu finden in SavarysDict. univ. de Com- merce Th. 4. p. 798. u. ff. der neue- sten genfer Ausgabe.
Zobel, lat. Sabella, franz. Ze- beline, oder Zibelline, Zebelle, Se- beline, Sibelline, Martre, oder Marte-Zebeline, Martere sublime, und Souris de Moscovie, von einigen auch Hermine, Hermeline, und Armeli- ne noeire, genannt, ein Thier, so unter die Gattungen der Marder, oder Feldmäuse gehöret, und in den kältesten Nordländern, als in Lappland, Rußland, und insonder- heit in Siberien, am häufigsten ge- funden wird. Es ist ein lustiges, unruhiges Thier, das wie ein Eich- hörnchen von einem Baume zu dem andern springt. Sein Haar ist di- cker und dunkler, als der Marder ihres, gemeiniglich auf kastanien- braun, in schwarz sich ziehend: zu- weilen mit langen silberfarbenen Haaren untersäet, und diese wer- den für die schönsten gehalten: man findet derselben auch ganz weiße, aber selten, und sind dieselben da- her die allerraresten. Jn die Hand- lung kommen von diesem Thiere die Felle, welche nebst dem Hermelin eines der vortrefflichsten und theu- ersten Pelzwerke sind, die man nur hat. Wenn sie (1) extrafein, müs- sen sie schön vom Glanze, schwarz von Farbe, groß, breit, und lang von Haaren seyn. Es geschieht damit in Rußland ein sehr großer (2) Handel, und haben die Czaare, seitdem sie Herren über Siberien geworden sind, den alleinigen Ver- kauf dieser und anderer kostba- rer Pelzereyen, als ein Regale, an sich gezogen. Damit aber dieser Pelz nicht schadhaft gemacht, und [Spaltenumbruch]
Zobel
und etwann zerrissen, oder durch- löchert werde: so (3) fängt man die Zobel thtils in Schlingen, theils in Fallen, theils durch unter die Bäume, worauf sie sitzen, gemach- ten Rauch, daß sie taumelnd her- unter fallen, theils schießt man sie mit einem Polzen, dessen vorderer Theil mit Bley übergossen. Jn Ansehung der Zeit, fängt man sie am füglichsten im November und December bis den 18ten Jenner. Es sind aber die in den zwey ersten Mo- naten gefangenen viel besser und dauerhafter, als die, so im Jenner ertappet werden. Denn im Jen- ner beginnt die Sonne wieder her- vor zu kommen, welche verursa- chet, daß die Haare alsdann pfle- gen auszufallen, mithin die Zobel- felle untüchtig werden. So bald die Zobel dem Gouverneur in Si- berien geliefert und zubereitet sind, werden sie mit einem Petschafte (4) bezeichnet, und dem Senate zuge- schicket. Weil die lappländischen Zobelfelle nicht so hoch geachtet werden, als die rußischen, und in- sonderheit die samojedischen: so (5) bekömmt man dieses Rauchwerk meistentheils aus Rußland über Petersburg und Archangel, wo man ansehnliche Niederlagen da- von findet. Sie werden daselbst kistenweise assortirt verkaufet. Ei- ne jede solche Kiste hält 10 Zimmer von Nummer 1 bis Nummer 10, die allezeit in Ansehung der Schön- heit geringer fallen, so, daß Num- mer 1 die schönsten, und Nummer 10 die schlechtesten sind. Derglei- chen Kisten werden in Rußland zu verschiedenen Preißen verkaufet, nachdem nämlich die darinn befind- lichen Felle mehr oder weniger schön sind. Die theuersten kosten insgemein 2500 Rubel, daß also von solchen jedes Fell, eines in das andere gerechnet, auf 61/4 Rubel zu stehen kömmt: die geringern wer-
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Zobel
Denn wenn man ſie waͤſcht, ſo verlieren ſie ihren Glanz ſo wenig, daß ſie davon nur deſto ſchoͤner werden. Die (7) Art, wie die Zit- ſen in Jndien gemacht werden, iſt umſtaͤndlich beſchrieben zu finden in SavarysDict. univ. de Com- merce Th. 4. p. 798. u. ff. der neue- ſten genfer Ausgabe.
Zobel, lat. Sabella, franz. Ze- beline, oder Zibelline, Zebelle, Se- beline, Sibelline, Martre, oder Marte-Zebeline, Martere ſublime, und Souris de Moſcovie, von einigen auch Hermine, Hermeline, und Armeli- ne noîre, genannt, ein Thier, ſo unter die Gattungen der Marder, oder Feldmaͤuſe gehoͤret, und in den kaͤlteſten Nordlaͤndern, als in Lappland, Rußland, und inſonder- heit in Siberien, am haͤufigſten ge- funden wird. Es iſt ein luſtiges, unruhiges Thier, das wie ein Eich- hoͤrnchen von einem Baume zu dem andern ſpringt. Sein Haar iſt di- cker und dunkler, als der Marder ihres, gemeiniglich auf kaſtanien- braun, in ſchwarz ſich ziehend: zu- weilen mit langen ſilberfarbenen Haaren unterſaͤet, und dieſe wer- den fuͤr die ſchoͤnſten gehalten: man findet derſelben auch ganz weiße, aber ſelten, und ſind dieſelben da- her die allerrareſten. Jn die Hand- lung kommen von dieſem Thiere die Felle, welche nebſt dem Hermelin eines der vortrefflichſten und theu- erſten Pelzwerke ſind, die man nur hat. Wenn ſie (1) extrafein, muͤſ- ſen ſie ſchoͤn vom Glanze, ſchwarz von Farbe, groß, breit, und lang von Haaren ſeyn. Es geſchieht damit in Rußland ein ſehr großer (2) Handel, und haben die Czaare, ſeitdem ſie Herren uͤber Siberien geworden ſind, den alleinigen Ver- kauf dieſer und anderer koſtba- rer Pelzereyen, als ein Regale, an ſich gezogen. Damit aber dieſer Pelz nicht ſchadhaft gemacht, und [Spaltenumbruch]
Zobel
und etwann zerriſſen, oder durch- loͤchert werde: ſo (3) faͤngt man die Zobel thtils in Schlingen, theils in Fallen, theils durch unter die Baͤume, worauf ſie ſitzen, gemach- ten Rauch, daß ſie taumelnd her- unter fallen, theils ſchießt man ſie mit einem Polzen, deſſen vorderer Theil mit Bley uͤbergoſſen. Jn Anſehung der Zeit, faͤngt man ſie am fuͤglichſten im November und December bis den 18ten Jenner. Es ſind aber die in den zwey erſten Mo- naten gefangenen viel beſſer und dauerhafter, als die, ſo im Jenner ertappet werden. Denn im Jen- ner beginnt die Sonne wieder her- vor zu kommen, welche verurſa- chet, daß die Haare alsdann pfle- gen auszufallen, mithin die Zobel- felle untuͤchtig werden. So bald die Zobel dem Gouverneur in Si- berien geliefert und zubereitet ſind, werden ſie mit einem Petſchafte (4) bezeichnet, und dem Senate zuge- ſchicket. Weil die lapplaͤndiſchen Zobelfelle nicht ſo hoch geachtet werden, als die rußiſchen, und in- ſonderheit die ſamojediſchen: ſo (5) bekoͤmmt man dieſes Rauchwerk meiſtentheils aus Rußland uͤber Petersburg und Archangel, wo man anſehnliche Niederlagen da- von findet. Sie werden daſelbſt kiſtenweiſe aſſortirt verkaufet. Ei- ne jede ſolche Kiſte haͤlt 10 Zimmer von Nummer 1 bis Nummer 10, die allezeit in Anſehung der Schoͤn- heit geringer fallen, ſo, daß Num- mer 1 die ſchoͤnſten, und Nummer 10 die ſchlechteſten ſind. Derglei- chen Kiſten werden in Rußland zu verſchiedenen Preißen verkaufet, nachdem naͤmlich die darinn befind- lichen Felle mehr oder weniger ſchoͤn ſind. Die theuerſten koſten insgemein 2500 Rubel, daß alſo von ſolchen jedes Fell, eines in das andere gerechnet, auf 6¼ Rubel zu ſtehen koͤmmt: die geringern wer-
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[[553]/0559]
Zobel
Zobel
Denn wenn man ſie waͤſcht, ſo
verlieren ſie ihren Glanz ſo wenig,
daß ſie davon nur deſto ſchoͤner
werden. Die (7) Art, wie die Zit-
ſen in Jndien gemacht werden,
iſt umſtaͤndlich beſchrieben zu finden
in Savarys Dict. univ. de Com-
merce Th. 4. p. 798. u. ff. der neue-
ſten genfer Ausgabe.
Zobel, lat. Sabella, franz. Ze-
beline, oder Zibelline, Zebelle, Se-
beline, Sibelline, Martre, oder
Marte-Zebeline, Martere ſublime, und
Souris de Moſcovie, von einigen auch
Hermine, Hermeline, und Armeli-
ne noîre, genannt, ein Thier, ſo
unter die Gattungen der Marder,
oder Feldmaͤuſe gehoͤret, und in
den kaͤlteſten Nordlaͤndern, als in
Lappland, Rußland, und inſonder-
heit in Siberien, am haͤufigſten ge-
funden wird. Es iſt ein luſtiges,
unruhiges Thier, das wie ein Eich-
hoͤrnchen von einem Baume zu dem
andern ſpringt. Sein Haar iſt di-
cker und dunkler, als der Marder
ihres, gemeiniglich auf kaſtanien-
braun, in ſchwarz ſich ziehend: zu-
weilen mit langen ſilberfarbenen
Haaren unterſaͤet, und dieſe wer-
den fuͤr die ſchoͤnſten gehalten: man
findet derſelben auch ganz weiße,
aber ſelten, und ſind dieſelben da-
her die allerrareſten. Jn die Hand-
lung kommen von dieſem Thiere die
Felle, welche nebſt dem Hermelin
eines der vortrefflichſten und theu-
erſten Pelzwerke ſind, die man nur
hat. Wenn ſie (1) extrafein, muͤſ-
ſen ſie ſchoͤn vom Glanze, ſchwarz
von Farbe, groß, breit, und lang
von Haaren ſeyn. Es geſchieht
damit in Rußland ein ſehr großer
(2) Handel, und haben die Czaare,
ſeitdem ſie Herren uͤber Siberien
geworden ſind, den alleinigen Ver-
kauf dieſer und anderer koſtba-
rer Pelzereyen, als ein Regale, an
ſich gezogen. Damit aber dieſer
Pelz nicht ſchadhaft gemacht, und
und etwann zerriſſen, oder durch-
loͤchert werde: ſo (3) faͤngt man
die Zobel thtils in Schlingen, theils
in Fallen, theils durch unter die
Baͤume, worauf ſie ſitzen, gemach-
ten Rauch, daß ſie taumelnd her-
unter fallen, theils ſchießt man ſie
mit einem Polzen, deſſen vorderer
Theil mit Bley uͤbergoſſen. Jn
Anſehung der Zeit, faͤngt man ſie
am fuͤglichſten im November und
December bis den 18ten Jenner. Es
ſind aber die in den zwey erſten Mo-
naten gefangenen viel beſſer und
dauerhafter, als die, ſo im Jenner
ertappet werden. Denn im Jen-
ner beginnt die Sonne wieder her-
vor zu kommen, welche verurſa-
chet, daß die Haare alsdann pfle-
gen auszufallen, mithin die Zobel-
felle untuͤchtig werden. So bald
die Zobel dem Gouverneur in Si-
berien geliefert und zubereitet ſind,
werden ſie mit einem Petſchafte (4)
bezeichnet, und dem Senate zuge-
ſchicket. Weil die lapplaͤndiſchen
Zobelfelle nicht ſo hoch geachtet
werden, als die rußiſchen, und in-
ſonderheit die ſamojediſchen: ſo (5)
bekoͤmmt man dieſes Rauchwerk
meiſtentheils aus Rußland uͤber
Petersburg und Archangel, wo
man anſehnliche Niederlagen da-
von findet. Sie werden daſelbſt
kiſtenweiſe aſſortirt verkaufet. Ei-
ne jede ſolche Kiſte haͤlt 10 Zimmer
von Nummer 1 bis Nummer 10,
die allezeit in Anſehung der Schoͤn-
heit geringer fallen, ſo, daß Num-
mer 1 die ſchoͤnſten, und Nummer
10 die ſchlechteſten ſind. Derglei-
chen Kiſten werden in Rußland zu
verſchiedenen Preißen verkaufet,
nachdem naͤmlich die darinn befind-
lichen Felle mehr oder weniger
ſchoͤn ſind. Die theuerſten koſten
insgemein 2500 Rubel, daß alſo
von ſolchen jedes Fell, eines in das
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [553]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/559>, abgerufen am 22.11.2024.
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