den zu 1500 Rubel verkaufet, daß also von solchen jedes Fell, eben- falls eines in das andere gerechnet, 33/4 Piaster kostet. Die Zobelfelle, die man bey uns und in Frank- reich in der Handlung sieht, wer- den meistentheils aus Holland, Eng- land und Hamburg geholet, wohin man sie aus Rußland bringt. Es (6) handeln damit die Rauchhänd- ler und Kürschner: jene verkaufen sie im Ganzen und unverarbeitet; diese aber, zu allerley Gebräme und andern Sachen, als Müffen, Pa- latinen etc. verarbeitet. Der (7) stärkste Vertrieb der Zobel geschieht in die Türkey, und vornehmlich zu Constantinopel. Die Türken ma- chen insgemein aus einer Kiste Zo- bel 9 Westen, nämlich 4 aus dem Rücken der Zobelfelle, welche sie Echine nennen; viere aus den Bei- nen, welche sie Jambettes heißen; und 1 aus dem Halse, welche sie Samour, oder Samouli-Pacha heis- sen. Siehe auch Marder.
Zobel, heißt auch ein von Zo- belfellen ausgeschnittener, und mit Taffet oder Sammet gefütterter Palatin, so das Frauenzimmer im Winter um den Hals schlingt. Er ist entweder gefärbt oder unge- färbt.
Zobelfärber, siehe Rauchwerk.
Zober, wird ein hölzernes Ge- fäß mit zween Handhaben genen- net, um etwas Flüßiges damit zu fassen. Dergleichen ist oft nach ei- nem gewissen Maaße eingerichtet, um damit etwas flüßiges, wie z. E. in den hällischen Salzwerken, (sonst findet man bey Salzwerken dergleichen nicht,) die Sole einan- der zu zu messen, und werden de- ren fünfe zu einer Pfanne gerech- net; ein Zober aber hält acht Ey- mer, und ein solcher Eymer zwölf Kannen hällischen Maaßes.
Zoccotara, Jnsel, siehe Soco- tora.
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Zoll
Zoche, eine Art rußischer Fahr- zeuge, oder Schiffe, welche aus großen Bäumen zusammen gemacht sind, darinn ungefähr 20 bis 25 Mann stehen, und sich über die Flüsse setzen lassen können.
Zöblitz, ingleichen Czabelitz, (nicht aber auch Zscheplitz, und Zeplitz, wie in etlichen geographi- schen Lexicis unrecht steht,) eine kleine chursächsische Stadt, im erz- gebirgischen Kreise, an der böhmi- schen Gränze. Sie ist wegen des vortrefflichen Serpentinsteins be- kannt, der daselbst und sonst nir- gends gebrochen, und daher zöbli- tzer Serpentinstein genennet wird, siehe Serpentinstein.
Zofala, Königreich und Stadt, siehe Sofala.
Zoledenic, oder Selothnick, ist der 96ste Theil des rußischen Pfun- des, oder so viel, als der dritte Theil eines Loths. Dieses Gewicht wird nur bey dem Handel im Klei- nen gebraucht, und ist auch nur zur Bequemlichkeit derjenigen er- funden worden, so die Waaren ver- einzeln.
Zoll, oder Daum, lat. Uncia, franz. Ponce, ein Längenmaaß, so der zwölfte Theil eines gemeinen Schuhes ist, und wiederum in zwölf Gerstenkörner oder Linien eingethei- let wird, siehe Daum und Schuh.
Zoll, ist auf den Bergwerken ein Maaß, welches den 80sten Theil einer Berglachter von 31/2 Ellen be- trägt.
Zoll, oder, wie solches Wort die Niederländer und die Niedersach- sen aussprechen, Toll, ingleichen Maut, Licent, Aufschlag, Jm- post, lat. Vectigal, oder Teloni- um, franz. Douanc, oder Droits, ital. Dogana, ist ein gewisses Geld, welches der Landesherr, theils vor die Sicherheit der Straßen, theils vor den Bau, oder die Erhaltung derselben, von ein- und aus- und
durch-
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Zobel
den zu 1500 Rubel verkaufet, daß alſo von ſolchen jedes Fell, eben- falls eines in das andere gerechnet, 3¾ Piaſter koſtet. Die Zobelfelle, die man bey uns und in Frank- reich in der Handlung ſieht, wer- den meiſtentheils aus Holland, Eng- land und Hamburg geholet, wohin man ſie aus Rußland bringt. Es (6) handeln damit die Rauchhaͤnd- ler und Kuͤrſchner: jene verkaufen ſie im Ganzen und unverarbeitet; dieſe aber, zu allerley Gebraͤme und andern Sachen, als Muͤffen, Pa- latinen ꝛc. verarbeitet. Der (7) ſtaͤrkſte Vertrieb der Zobel geſchieht in die Tuͤrkey, und vornehmlich zu Conſtantinopel. Die Tuͤrken ma- chen insgemein aus einer Kiſte Zo- bel 9 Weſten, naͤmlich 4 aus dem Ruͤcken der Zobelfelle, welche ſie Echine nennen; viere aus den Bei- nen, welche ſie Jambettes heißen; und 1 aus dem Halſe, welche ſie Samour, oder Samouli-Pacha heiſ- ſen. Siehe auch Marder.
Zobel, heißt auch ein von Zo- belfellen ausgeſchnittener, und mit Taffet oder Sammet gefuͤtterter Palatin, ſo das Frauenzimmer im Winter um den Hals ſchlingt. Er iſt entweder gefaͤrbt oder unge- faͤrbt.
Zobelfaͤrber, ſiehe Rauchwerk.
Zober, wird ein hoͤlzernes Ge- faͤß mit zween Handhaben genen- net, um etwas Fluͤßiges damit zu faſſen. Dergleichen iſt oft nach ei- nem gewiſſen Maaße eingerichtet, um damit etwas fluͤßiges, wie z. E. in den haͤlliſchen Salzwerken, (ſonſt findet man bey Salzwerken dergleichen nicht,) die Sole einan- der zu zu meſſen, und werden de- ren fuͤnfe zu einer Pfanne gerech- net; ein Zober aber haͤlt acht Ey- mer, und ein ſolcher Eymer zwoͤlf Kannen haͤlliſchen Maaßes.
Zoccotara, Jnſel, ſiehe Soco- tora.
[Spaltenumbruch]
Zoll
Zoche, eine Art rußiſcher Fahr- zeuge, oder Schiffe, welche aus großen Baͤumen zuſammen gemacht ſind, darinn ungefaͤhr 20 bis 25 Mann ſtehen, und ſich uͤber die Fluͤſſe ſetzen laſſen koͤnnen.
Zoͤblitz, ingleichen Czabelitz, (nicht aber auch Zſcheplitz, und Zeplitz, wie in etlichen geographi- ſchen Lexicis unrecht ſteht,) eine kleine churſaͤchſiſche Stadt, im erz- gebirgiſchen Kreiſe, an der boͤhmi- ſchen Graͤnze. Sie iſt wegen des vortrefflichen Serpentinſteins be- kannt, der daſelbſt und ſonſt nir- gends gebrochen, und daher zoͤbli- tzer Serpentinſtein genennet wird, ſiehe Serpentinſtein.
Zofala, Koͤnigreich und Stadt, ſiehe Sofala.
Zoledenic, oder Selothnick, iſt der 96ſte Theil des rußiſchen Pfun- des, oder ſo viel, als der dritte Theil eines Loths. Dieſes Gewicht wird nur bey dem Handel im Klei- nen gebraucht, und iſt auch nur zur Bequemlichkeit derjenigen er- funden worden, ſo die Waaren ver- einzeln.
Zoll, oder Daum, lat. Uncia, franz. Ponce, ein Laͤngenmaaß, ſo der zwoͤlfte Theil eines gemeinen Schuhes iſt, und wiederum in zwoͤlf Gerſtenkoͤrner oder Linien eingethei- let wird, ſiehe Daum und Schuh.
Zoll, iſt auf den Bergwerken ein Maaß, welches den 80ſten Theil einer Berglachter von 3½ Ellen be- traͤgt.
Zoll, oder, wie ſolches Wort die Niederlaͤnder und die Niederſach- ſen ausſprechen, Toll, ingleichen Maut, Licent, Aufſchlag, Jm- poſt, lat. Vectigal, oder Teloni- um, franz. Douanc, oder Droits, ital. Dogana, iſt ein gewiſſes Geld, welches der Landesherr, theils vor die Sicherheit der Straßen, theils vor den Bau, oder die Erhaltung derſelben, von ein- und aus- und
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[[554]/0560]
Zobel
Zoll
den zu 1500 Rubel verkaufet, daß
alſo von ſolchen jedes Fell, eben-
falls eines in das andere gerechnet,
3¾ Piaſter koſtet. Die Zobelfelle,
die man bey uns und in Frank-
reich in der Handlung ſieht, wer-
den meiſtentheils aus Holland, Eng-
land und Hamburg geholet, wohin
man ſie aus Rußland bringt. Es
(6) handeln damit die Rauchhaͤnd-
ler und Kuͤrſchner: jene verkaufen
ſie im Ganzen und unverarbeitet;
dieſe aber, zu allerley Gebraͤme und
andern Sachen, als Muͤffen, Pa-
latinen ꝛc. verarbeitet. Der (7)
ſtaͤrkſte Vertrieb der Zobel geſchieht
in die Tuͤrkey, und vornehmlich zu
Conſtantinopel. Die Tuͤrken ma-
chen insgemein aus einer Kiſte Zo-
bel 9 Weſten, naͤmlich 4 aus dem
Ruͤcken der Zobelfelle, welche ſie
Echine nennen; viere aus den Bei-
nen, welche ſie Jambettes heißen;
und 1 aus dem Halſe, welche ſie
Samour, oder Samouli-Pacha heiſ-
ſen. Siehe auch Marder.
Zobel, heißt auch ein von Zo-
belfellen ausgeſchnittener, und mit
Taffet oder Sammet gefuͤtterter
Palatin, ſo das Frauenzimmer im
Winter um den Hals ſchlingt. Er
iſt entweder gefaͤrbt oder unge-
faͤrbt.
Zobelfaͤrber, ſiehe Rauchwerk.
Zober, wird ein hoͤlzernes Ge-
faͤß mit zween Handhaben genen-
net, um etwas Fluͤßiges damit zu
faſſen. Dergleichen iſt oft nach ei-
nem gewiſſen Maaße eingerichtet,
um damit etwas fluͤßiges, wie z.
E. in den haͤlliſchen Salzwerken,
(ſonſt findet man bey Salzwerken
dergleichen nicht,) die Sole einan-
der zu zu meſſen, und werden de-
ren fuͤnfe zu einer Pfanne gerech-
net; ein Zober aber haͤlt acht Ey-
mer, und ein ſolcher Eymer zwoͤlf
Kannen haͤlliſchen Maaßes.
Zoccotara, Jnſel, ſiehe Soco-
tora.
Zoche, eine Art rußiſcher Fahr-
zeuge, oder Schiffe, welche aus
großen Baͤumen zuſammen gemacht
ſind, darinn ungefaͤhr 20 bis 25
Mann ſtehen, und ſich uͤber die
Fluͤſſe ſetzen laſſen koͤnnen.
Zoͤblitz, ingleichen Czabelitz,
(nicht aber auch Zſcheplitz, und
Zeplitz, wie in etlichen geographi-
ſchen Lexicis unrecht ſteht,) eine
kleine churſaͤchſiſche Stadt, im erz-
gebirgiſchen Kreiſe, an der boͤhmi-
ſchen Graͤnze. Sie iſt wegen des
vortrefflichen Serpentinſteins be-
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gends gebrochen, und daher zoͤbli-
tzer Serpentinſtein genennet wird,
ſiehe Serpentinſtein.
Zofala, Koͤnigreich und Stadt,
ſiehe Sofala.
Zoledenic, oder Selothnick, iſt
der 96ſte Theil des rußiſchen Pfun-
des, oder ſo viel, als der dritte
Theil eines Loths. Dieſes Gewicht
wird nur bey dem Handel im Klei-
nen gebraucht, und iſt auch nur
zur Bequemlichkeit derjenigen er-
funden worden, ſo die Waaren ver-
einzeln.
Zoll, oder Daum, lat. Uncia,
franz. Ponce, ein Laͤngenmaaß, ſo
der zwoͤlfte Theil eines gemeinen
Schuhes iſt, und wiederum in zwoͤlf
Gerſtenkoͤrner oder Linien eingethei-
let wird, ſiehe Daum und Schuh.
Zoll, iſt auf den Bergwerken ein
Maaß, welches den 80ſten Theil
einer Berglachter von 3½ Ellen be-
traͤgt.
Zoll, oder, wie ſolches Wort
die Niederlaͤnder und die Niederſach-
ſen ausſprechen, Toll, ingleichen
Maut, Licent, Aufſchlag, Jm-
poſt, lat. Vectigal, oder Teloni-
um, franz. Douanc, oder Droits,
ital. Dogana, iſt ein gewiſſes Geld,
welches der Landesherr, theils vor
die Sicherheit der Straßen, theils
vor den Bau, oder die Erhaltung
derſelben, von ein- und aus- und
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [554]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/560>, abgerufen am 22.11.2024.
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